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xenos
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 21.06.2012
Beiträge: 1002
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Verfasst am:
03.11.2013, 22:46 (Kein Titel) |
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« Catinat » hat folgendes geschrieben:
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Ich arbeite so im Stillen, wenn ich Zeit habe, an der Beantwortung der Fragen : gab es bei den Dai Viet und den Chăm z.B. Sklaven, in welchem Umfang Eunuchen usw. ? Experten sind bei uns im Forum SauRieng und Bhadresvaravarman, die hier auch schon gepostet haben.
Gruesse, Catinat
Das fragst du ?
Lokale Inschriften und chinesisch-vietnamesische Quellen haben wichtige Informationen zu Champa überliefert. Seine Blütezeit erreichte Champa im 9. und 10. Jahrhundert.
Piraterie und Sklavenjagden der Cham wurden an benachbarten Küsten verzeichnet. Diese Aktionen stießen dann auf Strafexpeditionen und später auf die mittelalterliche Eroberungspolitik („Nam tien“) der Vietnamesen, welche die Cham schließlich in der Neuzeit fast vollständig assimilierten.
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Lin-yi beschäftigte die Han zweieinhalb Jahrhunderte mit Plünderungen und Grenzkriegen. Mit seinen engen Tälern, konnte es jedoch nur eine geringe Bevölkerungszahl ernähren, und die hohen Bergrücken erschwerten zusätzlich die Kommunikation der Cham untereinander. Doch baute man neben Reis auch Zuckerrohr, Baumwolle, Pfeffer und andere Kräuter an. Das wichtigste Handelsgut waren jedoch Sklaven
...
Die Cham waren aber nicht nur Seefahrer, Fischer und Piraten, sondern auch erfahrene Ackerbauern mit eisernen Pflügen und 12 Meter hohen Pumpwerken für die Bewässerung. Zudem galten sie als gute Weber und Metallarbeiter. Bereits im 5. Jahrhundert sollen sie nach chinesischen Quellen die Ziegelbauweise benutzt haben.
Das indische Kastensystem wurde in Champa nicht allzu ernst genommen, weil es das Clan-System der indonesischen Inselwelt nicht verdrängen konnte. So konnten adelige Damen Männer niederer Kasten heiraten, wenn sie nur aus der gleichen Familiengruppe stammten. Witwenverbrennungen waren am Königshof üblich.
Anscheinend hat in Champa kein organisiertes System der Strafjustiz bestanden.
Die Gesellschaft basierte in großen Ausmaß auf Sklaverei. Diese Tatsache trug entscheidend zum Untergang bei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Champa
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
04.11.2013, 05:36 (Kein Titel) |
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Lieber Xenos.
Ja, doch ich gehe “ins Eingemachte” und moechte alles um Sklaven und Eunuchen, auch bei den Viets, genauer wissen. Die werden, was Sklavenhaltung betrifft, vor dem grossen Sklavenhaltervolk der Cham eher gar nicht oder wie die unschuldigen Chorknaben behandelt.
Nun kriege ich von Garfield gleich Senge, wenn ich den Link zu diesem Buch mit ausgewaehlten Texten nicht verkuerzen kann
- Pham Nhat, Nguyen Phuong, Nguyen Thu and Bui Minh Duc : Dai-Viet Kingdom oft he South. Translated from the Vietnamese Legendary Novel “Dai Viet Nam Quoc”by Nguyen Thu-NXL 2009 , Victoria,BC, Canada, co.2009, ISBN 978-1-4251-8645-6 –
Spannend, interessant, anruehrend … (leider nur englisch);
und weniger Zimperliche werden manches darin auch als nett umschriebene "Sex-Sklaverei" deuten.
Es gibt eine Aufzeichnung, S.43, dass der Viet-Koenig (Than Tong, 1023 - 1072) schonende Behandlung gefangener Cham verordnete. (Was ja heisst, dass schonende Behandlung von Besiegten nicht gerade das Uebliche war). Aber gleich auf S.44 die Englisch-Uebersetzung der Order an die Befehlshaber :
„Suche zweitausend Sklaven und einhundert „ladie’s-in-waiting“ und Tanzmaedchen der Cham zu Than Long, um ihm „an der verbotenen Plaetzen“ zu dienen.“
Und auf S.50 in meiner Kurzuebersetzung zu Ereignissen zum Affen-Jahr Mau Than (1028): „Thai Tong beauftragte den „Justizminister“ (Bo Hinh),einige der besten (Einfuegung : der 5000 Cham- ) Gefangenen) auszuwaehlen , um am koeniglichen Hof als Sklaven zu dienen. Die uebrigen Sklaven sollten als Geschenk den im Feldzug sich verdient gemacht habenden Mandarinen gegeben werden.“
Dolmetscher wurden auch noch gesucht und ein Trupp von Cham-Tanzmaedchen und von Sklaven zum „Polo Spiel“ (Choi Cau).
Auf S.53 :wird die Bitte ausgesprochen, dass eine Cham-Witwe , Frau eines Cham-Sklaven, mit ihrem Sohn der Viet-Hof verlassen und in ihr Cham-Dorf zu ihrer pflegebeduerftigen Mutter zurueckkehren duerfe.
Auf S.81 ueber spaetere Ereignisse : die erfolgreichen Expeditionen der Koenige Ly Than Tong in Nachfolge der frueheren Koenige Le Dai Hanh und Ly Thai Tong, die auch in Champa-Gebiete einfielen, es aber nicht in Besitz nahmen, sondern „nur“ zerstoerten und Sklaven machten und wertvolles wegschleppten, um damit zuruckzukehren.
Gruesse, Catinat
Edit by Garfield2008: ich schimpfe nicht
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xenos
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 21.06.2012
Beiträge: 1002
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Verfasst am:
04.11.2013, 07:23 (Kein Titel) |
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In Kürze vorab.
Zu jener Zeit war es halt im gesamten SOA üblich entweder sich mit seinem Nachbarn (gegen einem gemeinsamen Feind) zu verbünden, wobei die Bündnisse mit Heirat von Nachkommen gefestigt wurden , oder
man überfiel bei passender Gelegenheit ein Nachbarvolk.
Eigentlich gab es immer irgendwo Krieg.
Das ging so bis Mitte des 19. Jahrhunderts als die Franzosen auftauchten und die Kambodschaner genug von ihren siamesischen und vietnamesischen Besetzer und Sklavenhalter hatten .
Der kambodschanische König sah die Franzosen als kleineres Übel an und bat sie um Schutz.
Die Grenzen waren damals nicht genau festgelegt und wurden erst Anfang des 20 Jahrhundert von den Franzosen (mit den Engländern ) definiert.
Einzige Ausnahme : die Grenze zwischen Laos und Vietnam .
Das wurde recht früh (12. oder 13. Jahrhundert)die Wasserscheide in den Bergen als Grenze festgelegt .
Irgend wo habe ich noch was genaueres zu dieser Grenzfestlegung und
zu der beinah Auflösung von Kambodscha im 19.Jahrhundert.
wie die Vietnamesen sich damals aufgeführt haben ist aus heutiger Sicht nahezu unglaublich.
Aber in Europa war man damals auch nicht besser drauf.
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
04.11.2013, 08:19 (Kein Titel) |
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Ich stimme Dir zu, Xenos. Leider geht alles "nur in Kuerze".
Unter Betrachtung der Gesichtspunkte "Krieg, Eroberung, Unterdrueckung" ist die europaeische Geschichte eine schreckliche Kette des Unmenschlichen.
Wir schaetzen noch gar nicht hoch genug ein, was nach fast 1000 Jahren immerwaehrender Kaempfe gegeneinander (der bei mir ehemals aeusserst unbeliebte) Konrad Adenauer mit de Gaulle friedenstiftend festlegten und was der "Kniefall" Willy Brandts in Polen positiv bewirkten.
Die Kette des Unmenschlichen war nicht minder geschmiedet im Innern und im Umfeld der chinesischen Reiche und nicht minder bei Suedostasiens Voelkern.
Bei der Unmenschlichkeit, die Vietnam durch Kolonialismus und den "amerikanischen Krieg" zugefuegt wurde, verlor man - bewusst oder unbewusst - die Sicht auf die aeltere Vergangenheit des Raumes.
Und unter Betrachtung eines weiteren Gesichtspunktes : Was wir "Sklaverei" nennen, lief unter "Leibeigenschafts"-Unrecht in Europa, Amerika, Australien, Suedafrika nicht menschenwuerdiger ab.
Nur : ich lasse mir die unbequem erscheinende Sicht auf alle moeglichen unerfreulichen Erscheinungen der Vergangenheit durch die ebenfalls schreckliche juengere Vergangenheit auch in Suedostasien nicht gerne blenden. Die Geschichtsforschung und begleitende Popularisierung in den angelsaechsischen Laendern ist da weiter als in den Ursprungslaendern.
Z.B. ueber Kambodscha :
http://www.canbypublications.com/phnompenh/pphistory.htm
Oder eine "kurze Geschichte" Kambodschas :
http://www.localhistories.org/cambodia.html .
Gruesse, Catinat
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
05.11.2013, 19:26 (Kein Titel) |
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Da ich das unwahrscheinliche historische Glueck gehabt habe, nicht in jener Zeit in jener Gegend gelebt haben zu muessen und nicht von meinem vietnamesischen Landesherrn als vietnamesischer Lustsklave in jungen Jahren an scheinheilige konfuzianische Mandarine in China ausgeliefert worden zu sein, lese ich in Gemuetsruhe :
leicht zugaenglich auch : http://en.wikipedia.org/wiki/Slavery_in_Vietnam ,
das sich mit der zeitweise intensiven gegenseitigen Sklavenversorgung zwischen Vietnam und China beschaeftigt.
Einen groesseren Raum der „Sklavenhalterkulturen“ deckt
http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_slavery_in_Asia ab.
Unsklavisch gehaltene Gruesse, Catinat
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