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 Integration in Deutschland

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Courti
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BeitragVerfasst am: 13.07.2012, 14:22    Integration in Deutschland Antworten mit ZitatNach oben

Julius stellt einen Zwang zum Deutschlernen (zumindest hier in diesem Thema) nicht in Frage. Wohl aber den Zwang, dies bereits vor der Einreise zu tun. Ich teile seine Ansicht, dass dies nicht sinnvoll ist.
Begründung:
  • Das Level A1 alleine ist in Deutschland kaum zu gebrauchen und wird dort viel schneller erlernt als in einem Sprachkurs.
  • Das Level A1 ist zudem eher symbolisch zu verstehen a la "ja, ich will". Andrerseits ist es aber auch ein Symbol für "Wenn du nicht so wie wir das wollen, dann...". Es ist in meinen Augen eher ein Hindernis zumal nicht von allen Ausländern dieser Sprachkurs gefordert wird.
  • Der Besuch einer Sprachschule und das Lernen der Sprache nimmt Zeit in Anspruch, die ein Berufstätiger Mensch evtl nicht hat. Da in Deutschland ohnehin ein Neuanfang gestartet werden muss (meistens) ist das Argument dort eher irrelevant, aber im Heimatland...
  • Der Besuch einer Sprachschule ist in manchen Städten nicht möglich, da es nicht überall eine Sprachschule gibt. Evtl entstehen also Kosten durch einen Umzug.
  • Nicht jeder besteht die Prüfung, was zusätzlich belastet. Auch die Beziehung belastet das.

Ich bin sicher, mir fallen noch mehr Gründe ein. Im Übrigen ist es keinerfalls so, dass man in jedem anderen Staat die Sprache erlernen muss. Vietnam z. B. fordert das nicht. Julius hat eine Sache erwähnt, die es meiner Meinung nach wert wäre zu diskutieren und der ich zustimme:
Integration sollte nicht ins Ausland verlagert werden.

Edit von Courti: Auf Obis Wunsch habe ich diesen Beitrag von hier abgetrennt.

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Zuletzt bearbeitet von Courti am 13.07.2012, 16:19, insgesamt 2-mal bearbeitet

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Obi




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BeitragVerfasst am: 13.07.2012, 15:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dieser Meinung bin ich auch. Integration sollte nicht ins Ausland verlagert werden. Hier in D einen Deutschkurs besuchen ist viel sinnvoller und man kann noch dazu gleich das Erlernte in der Praxis anwenden. Ich kann Courti, in seinen Punkten voll zustimmen.
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Seit 1996 zusammen und seit 1998 (standesamtlich!) verheiratet mit einer Vietnamesin aus Hanoi (Yen Son - Quoc Qai - ehem. Prov. Ha Tay), zusammen zwei Söhne geboren 2000 und 2004.
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kalle0
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BeitragVerfasst am: 13.07.2012, 17:16    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nu ja, Courti's Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Vorallem was es für den ausländischen Partner unter Umständen für einen Aufwand bedeuten kann diesen Sprachkurs abzulegen, in diesem Fall nach Hanoi oder HCM zu gehen "nur um dies zu tun". Das habe ich vorher nicht so bedacht.

Sprache zu erlernen geht aber auch ohne in dem entsprechenden Land zu sein, siehe Schulenglisch. Das Argument ist für mich eher nicht so stark.

Integration ins Ausland abschieben.
Was wird von den Menschen die einwandern wollen noch verlangt, das man sagen könne, D verlegt seine Integration ins Ausland? Haufenweise Papiere, und eben der Sprachkurs. Das scheint mir nicht ausreichend, um sagen zu können, das die Integration ins Ausland verlegt wird. Integration ist doch viel weitreichender als nur Sprache, die aber einer der wichtigsten Bausteine eben dafür ist. Und dafür finde ich es nicht so verkehrt, sich auch im Vorfeld schon mit der zukünftigen Sprache zu befassen. Und sei es nur, um hier beim Bäcker gleich am ersten Tag "Auf Wiedersehen" sagen zu können - ein Schritt Integration ist damit getan.

Wenn ich hier im Herbst anfange Vietnamesisch zu lernen, gehe ich auf die VHS in Abendkurse. In meiner Stadt gibts das nicht, dazu ist die Nachfrage zu gering. Ich fahre also extra dafür 90 km (An+Abfahrt zusammen) jedes mal. Aber es ist mir wichtig. Weil ich weiß, das man damit auch Respekt gegenüber den Leuten in dem entsprechendem Land zeigt, und Integration mit wenig Aufwand hinbekommt.

Wenn ich zB in der Mongolei - niemand erwartete das - mich von den Leuten mit "Bayartai" verabschiedet habe, habe ich immer ein Lächeln zurück bekommen - sicherlich zum einen weil ichs falsch ausgesprochen habe Smilie aber auch, weil man sich freute, das ich diesen kleinen Schritt auf die Leute zugegangen bin. Die Folge dieser kleiner Gesten waren unter anderem Schafkopfessen in der Jurte, Vodka trinken und frisch geschlachtete Ziege essen - ach, und eine Kamelmilchziehung... Lecker oder nicht - aber das sind Ansätze zur Integration. Und das funktioniert doch hier genau so (siehe Bäcker oben).
Deswegen finde ich die Grundlegende Idee mit Basiskenntnissen hier her zu kommen, nicht schlecht.

Man kann aber auch einfach Prinzipien reiten. Obs der Sache letztlich dienlich ist, sei mal dahingestellt ...

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 07:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich glaube nicht, dass sich der Gesetzgeber darüber Gedanken gemacht hat, ob der A1 im Ausland didaktisch sinnvoll oder gar wertvoll ist. Es geht dem Gesetzgeber, mit Recht, um den Aufbau einer Einreisehürde!!

Verlangt wird ja auch nur, und mit Absicht nur, der A1!! Mit der spekulativen Fragestellung, wie hoch wird der Integrationswille wohl sein, wenn jemand schon an dieser kleine Hürde scheitert??

Für viele, die zu diesem Kurs "gezwungen" sind, ist dies der Erstkontakt mit der deutschen Sprache. Vielleicht sollten sie es auch als Chance begreifen frühzeitig zu erfahren wie schwer der Spracherwerb sein kann. Ich würde gern mal wissen, wie groß die Zahl derer ist, die abbrechen und auf den Nachzug nach D verzichten. Wenn diese Zahl steigt, wäre der politische Wille des Gesetzgebers erreicht.

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linhchi
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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 08:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Damals vor 1975 zum Studium nach Deutschland wird den Besuch Grundskurs und Mittelkurs an Goethe Institut in Saigon verlangt. Zum Leben in Deutschlland ist der A1 Niveau zu niedrig.
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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 10:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Damals, vor 1975 hatten wir auch einen Kaiser, und es geht nicht um potentielle Studenten, sondern um nachziehende Ehegatten.

Zitat:
Zum Leben in Deutschlland ist der A1 Niveau zu niedrig.


Dem stimme ich allerdings zu. Deshalb wird ja aber auch nach der Ankunft in D der Integrationskurs verlangt.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 12:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Allgemein empfehle ich diese Stellungnahme des Verbands Binationaler Familien und Partnerschaften zu lesen. Darin werden noch weitere Probleme und Bedenken aufgeführt und Fallbeispiele gebracht, bei denen eben derartige Probleme zu erheblichen Einschränkungen und Belastungen führte. Auch ein Fall aus Vietnam wird dort angesprochen. Außerdem - und das kam hier noch gar nicht zur Sprache - wird auf die Validität der Prüfungen eingegangen und ob das wirklich als A1 einzustufen ist oder doch etwa schon mehr Leistung erfordert, da zum Beispiel die Aufgabenstellung sich häufig auf ein Leben in Deutschland bezieht und nicht der Lebenswelt des Prüflings entspricht.
« kalle0 » hat folgendes geschrieben:
Sprache zu erlernen geht aber auch ohne in dem entsprechenden Land zu sein, siehe Schulenglisch. Das Argument ist für mich eher nicht so stark.

Selbstverständlich. Aber in Deutschland ist dafür nur ein Bruchteil des Unterrichts nötig, der in Vietnam benötigt wird, da der Unterricht vor Ort sicherlich effektiver ist - immerhin geht es ja in erster Linie auch ums "Kulturlernen". Ich gehe sogar so weit, dass das Level A1 in Deutschland nebenher erlernt wird in einem anderem Kulturkreis aber erhebliche Probleme bereiten kann.
« kalle0 » hat folgendes geschrieben:
Was wird von den Menschen die einwandern wollen noch verlangt, das man sagen könne, D verlegt seine Integration ins Ausland? Haufenweise Papiere, und eben der Sprachkurs. Das scheint mir nicht ausreichend, um sagen zu können, das die Integration ins Ausland verlegt wird. Integration ist doch viel weitreichender als nur Sprache, die aber einer der wichtigsten Bausteine eben dafür ist. Und dafür finde ich es nicht so verkehrt, sich auch im Vorfeld schon mit der zukünftigen Sprache zu befassen. Und sei es nur, um hier beim Bäcker gleich am ersten Tag "Auf Wiedersehen" sagen zu können - ein Schritt Integration ist damit getan.

Also die Papiere, die verlangt werden haben, ja nichts mit Integration zu tun. Da geht es ja eher darum festzustellen, ob eine Eheschliessung erfolgen darf. Beim Rest hast du natürlich auch Recht: Mit irgendwem auf einfachste Weise kommunizieren zu können ist eine sehr nette Geste. Aber sollte diese Fähigkeit wirklich gefordert werden? Wie gesagt, kommt das irgendwann automatisch. Und eine Verpflichtung zum "freundlich sein" finde ich auch verkehrt. Sonst geht das irgendwann noch soweit, dass die Ämter Visa und Aufenthaltstitel nach Sympathie vergeben. Wer will schon unsympathische Migranten. Nein, das sollte aus diesem Grund keine Verpflichtung sein, sondern im Eigeninteresse erlernt werden. Wie du schon sagst: Das Lächeln kehrt dann zurück.
Achso und dann sollte man auch noch bedenken, dass es ja irgendwie doch nicht nur um Sprache geht, denn das Niveau A1 oder der Besuch eines Integrationskurses wird ja nicht mal von allen verlangt...
« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass sich der Gesetzgeber darüber Gedanken gemacht hat, ob der A1 im Ausland didaktisch sinnvoll oder gar wertvoll ist. Es geht dem Gesetzgeber, mit Recht, um den Aufbau einer Einreisehürde!!

Ja toll! Im Klartext: Schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe und legen erstens den bösen Migranten (aber auch den Guten) Steine in den Weg und zum Zweiten lassen wir noch unsere Goethe-Institute von anderen finanzieren. Nein, meiner Meinung nach ist dieser Ansatz schon deswegen verkehrt, weil eine Eheschliessung den Staat einen feuchten Dreck angeht. Insofern sollte der Staat weder Anreize zur noch Abschreckung von Eheschliessung geben. Und schon gar nicht sollte der Staat seinen Bürgern unterstellen, Eheschliessungen aus einer Laune und mit mangelnder Ernsthaftigkeit zu vollziehen.. Das ändert sich erst dann, wenn die Einreise tatsächlich erfolgt. Dann ist es sogar die Pflicht des Staates, anreize für die Integration zu geben. Aber auch hier bitte mit Hirn. Das soll vor allem auch heissen, dass die Sprache didaktisch sinnvoll gelehrt werden soll, vielleicht sogar in Kooperation mit den Arbeitsämtern und - falls vorhanden - Arbeitsgebern. Natürlich würde das die Kosten erhöhen, aber ich glaube die Bereitschaft mehr zu zahlen ist durchaus vorhanden. Zumindest wäre ich dazu bereit gewesen. So, jetzt sind wir aber schon bei Integrationskursen angekommen und damit bei der Integration, die noch nicht ins Ausland verlegt wurde.
Achso und auf eine Argumentation a la "Damals vor 1975..." gehe ich nicht ein, da das kein Argument ist, selbst wenn es um Ehegattennachzug ginge.

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linhchi
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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 15:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Courti
Ja toll! Im Klartext: Schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe und legen erstens den bösen Migranten (aber auch den Guten) Steine in den Weg und zum Zweiten lassen wir noch unsere Goethe-Institute von anderen finanzieren.

Wenn Man Goethe Institute in Ausland oder VHS in Inland besucht, muss Man zahlen . Oder der VHS Besucht in Deutschland kostenlos ?

Zur Erinnerung :

Nach der Niederlage Frankreichs in Điện Biên Phủ , war die deutschen Legionäre Division von Frankreich ausgelöst fast alle deutsche Legionäre mit vietnamesische Ehefrau ( ohne A1 , ohne Integrationskursen ) kehrte nach Deutschland zurück . Die leben sehr einsam nach dem Tod deren Ehemann.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 14.07.2012, 16:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« linhchi » hat folgendes geschrieben:
Wenn Man Goethe Institute in Ausland oder VHS in Inland besucht, muss Man zahlen . Oder der VHS Besucht in Deutschland kostenlos ?

Der Besuch eines Integrationskurses wird übernommen, wenn nicht ausreichend Mittel vorhanden sind. Darum geht es mir aber nicht. Mir geht es darum, dass die Sprachkurse im Ausland eben nicht so viel bringen, wie ein Sprachkurs in Deutschland. Der Verzicht auf dieses Zertifikat würde letztlich also sowohl Geld als auch Zeit sparen. Insbesondere der Zeitliche Faktor ist bei jungen Migranten, die beruflich Fuß fassen wollen nicht zu unterschätzen.
Ein Beispiel von Vielen: Ein Vietnamese - und das unterstelle ich jetzt mal, weil ich diese Erfahrung gemacht habe - hat von der Vielfalt der Berufe und Ausbildungen, die ihm in Deutschland offenstehen, keine Ahnung. Das Arbeitsamt bietet Berufsberatungen an, was in diesem Fall sicherlich sehr sinnvoll ist, aber... nur bis zum 25. Lebensjahr. Da die meisten wohl ungefähr in diesem Alter nach Deutschland kommen wird es oft passieren, dass selbst 2-3 Monate mehr oder weniger, die ja planmässig für den Kurs beim Goethe-Institut vorgesehen sind, viel ausmachen. Besteht man die Prüfung dann aber nicht aufs erste Mal oder passiert irgend etwas anderes unvorhergesehenes, so kann es leicht passieren, dass wir über Jahre sprechen, die vergehen, bis endlich eine Einreise zum Partner und damit die eigentliche Integration erfolgen darf. In dem von mir oben genannten Artikel werden reihenweise Fallbeispiele genannt, bei denen es zu Verzögerung von mehreren Jahren kam.
Die Kritik "lassen wir noch unsere Goethe-Institute von anderen finanzieren" bezieht sich aber auch darauf, dass die Prüfungen des A1 Levels nur vom Goethe-Institut zugelassen werden und nicht kostenlos sind (wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob das etwas ausgeweitet wurde und mittlerweile andere ausgewählte Sprachschulen ebenfalls diese Prüfung durchführen dürfen). Selbst wenn dem aber nun so wäre, hätte das Goethe-Institut einen Wettbewerbsvorteil und somit mehr Kundschaft, da darüber nicht wirklich informiert wird und man dann lieber auf Nummer sicher geht. Zumal ein Zertifikat über eine A1 Prüfung niemals mehr benötigt wird. Es entstehen also Kosten aus dem Nichts!
« linhchi » hat folgendes geschrieben:
Zur Erinnerung :

Nach der Niederlage Frankreichs in %u110iện Biên Phủ , war die deutschen Legionäre Division von Frankreich ausgelöst fast alle deutsche Legionäre mit vietnamesische Ehefrau ( ohne A1 , ohne Integrationskursen ) kehrte nach Deutschland zurück . Die leben sehr einsam nach dem Tod deren Ehemann.

Das ist nun aber total abwegig. Zugegeben habe ich keinen Kontakt in diese Szene, aber sollte das wirklich so ein Problem sein, so glaube ich kaum, dass diese Isolation die Folge eines fehlenden A1-Zertifikats, das im Heimatland erworben wurde (oder eben nicht), ist. Ich vermute vielmehr, dass das eine Folge von mangelnder Eigeninitiative ist. Dazu gehören natürlich auch Sprachkurse. Wie ich oben bereits sagte, sehe ich es auch als Aufgabe des Staates an, dafür Anreize zu geben. Aber eben nicht willkürlich, sondern mit Hirn und nachhaltig.

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BeitragVerfasst am: 16.07.2012, 20:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich würde gerne mit Vietmanesen aus Deutschland
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BeitragVerfasst am: 30.08.2012, 11:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

zu diesem Buch:

Kien Nghi Ha

Asiatische Deutsche Vietnamesische Diaspora und Beyong

ist am Montag in der FAZ eine Rezension erschienen. Die ist noch nicht online. Ich habe sie aber als pdf Datei und darf sie weitergeben. Bitte melden, wer sie haben möchte.

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 31.08.2012, 17:17    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
linhchi » hat folgendes geschrieben:
Zur Erinnerung :

Nach der Niederlage Frankreichs in %u110iện Biên Phủ , war die deutschen Legionäre Division von Frankreich ausgelöst fast alle deutsche Legionäre mit vietnamesische Ehefrau ( ohne A1 , ohne Integrationskursen ) kehrte nach Deutschland zurück . Die leben sehr einsam nach dem Tod deren Ehemann.


Linhchi, wie es den Ehefrauen der Legionäre aus Dien Bien Phu erging, kann man sicher nicht in Verbindung mit einem fehlenden A1-Zertifikat bringen.
Das war damals eine ganz andere Generation mit völlig anderen Werten und Verhaltensweisen.
Damals waren Frauen noch viel introvertierter und unselbstständiger und oftmals ohne den Mann auch keine richtigen, selbst-u.eigentständigen Persönlichkeiten.
Das Frauen da häufig sehr vereinsamt sind nach dem Tod ihrer Ehemänner ist somit auch bei vielen Frauen mit gleicher Herkunft wie ihre Männer vorgekommen.

Ich finde den A1-Test im Vorfeld jetzt auch nicht sonderlich hilfreich.
Das Deutsch das man bei der Vorbereitung auf diesen Test lernt, ist jetzt nicht unbedingt so das Deutsch mit dem man sich sonderlich integrieren oder gar Freunde finden kann.
Das ist vielleicht eher ganz nützlich für Touristen oder so, die kein Englisch können und mal nach dem Weg fragen müssen usw.
Zu recht viel mehr taugt das nicht gerade, wenn ich mich recht an das Lernmaterial und die "Probe"-Prüfungen auf der Internetseite vom GI von meinem Mann damals erinnere.

Das der Zwang zum A1 Zertifikat der Integration dienen soll, halte ich ausserdem irgendwo auch für einen Vorwand.
Wie kann es sonst sein, dass Ausländer, die zu einem ausländischen Ehegatten nachziehen diese Grundkenntnisse nicht vorweisen müssen und Ausländer, die zu einem deutschen Ehepartner einreisen wollen schon?!
Der Ausländer, der zu einem ebenfalls ausländischen Ehemann oder einer ausländischen Ehefrau nachzieht, hätte so eine Vorbereitung doch im Grunde viel nötiger, weil der Ehepartner, zu dem man nachreist unter Umständen selbst noch kein gutes oder sogar auch gar kein Deutsch spricht.

Ich kenne nicht wenige Eltern von Freunden, die bereits 10, 20 oder noch mehr Jahre in Deutschland leben und ausser den Standars wie "sch...e", "A....loch", "Bitte", "Danke" und "Wie geht?" ansonsten keinen einzigen, richtigen Satz hinbekommen.
Das ist finde ich traurig, aber bestimmt auch nicht wirklich sonderlich selten, z.B. bei der Genartion, die als Gastarbeiter gekommen sind.

Diese Leute mussten zwar sicher oft davon ausgehen evtl. bald wieder zurückgeschickt zu werden, oder sie hatten mind. einen unsicheren Aufenthaltsstatus, aber es zeigt trotzdem irgendwie, dass diejenigen, die sich wirklich integrieren wollen es auch schaffen können und vor allem dann aus eigenem Antrieb tun werden und die, die von vornherein kein Interesse daran haben, nützen nicht mal ein paar Jahrzehnte an der Quelle der zu erlernenden Sprache etwas.
Im Gegenzug gibt es nämlich ja auch viele -um dem Beispiel weiter zu folgen- z.B. der Gastarbeiter, die sich auch ohne einen Deutschtest vor Einreise innerhalb kurzer Zeit super integrieren konnten und die Sprache schnell gelernt haben.

Aber darauf wollte ich jetzt im Grunde gar nicht hinaus.
Ich wollte eigentlich kurz erklären, warum es unter Umständen gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass ein ausländischer Ehepartner zu dem gezogen wird selbst keine umfangreichen Kenntnisse der Sprache haben könnte.

Da wäre es doch demnach für die Integration -vorausgesetz natürlich, dies ist tatsächlich die wahre Intention- wesentlich wichtiger, dass dieser Personengruppe zumindest schon mal Grundkenntnisse vermittelt werden.

Wird zu einem deutschen Ehepartner nachgezogen, dann wird im Normalfall bereits im neuen Umfeld des Zugezogenen fliessend und sicher hauptsächlich Deutsche gesprochen und quasi schon so nebenbei die Sprache gelernt wird.
In so einer Umgebung kann man eine Fremdsprache doch um ein vielfaches leichter und schneller erlernen.

Weshalb wird also dann ausschliesslich bei dieser Konstellation der Nachweis verlangt?
Kann ich ehrlich gesagt nicht richtig nachvollziehen.

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garfield2008
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BeitragVerfasst am: 31.08.2012, 17:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« su-tu » hat folgendes geschrieben:
Wie kann es sonst sein, dass Ausländer, die zu einem ausländischen Ehegatten nachziehen diese Grundkenntnisse nicht vorweisen müssen

Das gilt nur, wenn der Ausländer zu dem nachgezogen werden soll eine EULE ist. Es ist übrigens auch so, das wenn der Ausländer zum Franzosen nach Frankreich zieht einen Sprachtest benötigt wird, wenn ein Ausländer zu einem Deutschen in Frankreich zieht braucht er keinen Sprachtest weil in Frankreich der Deutsche eine EULE ist.

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 01.09.2012, 08:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

EULE hin oder her, aber das Problem, dass der nachziehende Ehepartner sich unter Umständen wesentlich schwerer tut Deutsch zu lernen, weil der bereits in Deutschland lebende Partner eventl. auch schon keines oder wenig spricht und deshalb die Vermittlung von Grundkenntnissen hier wichtiger wäre wenn wirklich die Integration die Intention der Forderung nach diesem Test ist, bleibt doch bestehen.

Ob der Ausländer nun EU Bürger ist oder nicht, macht doch keinen Unterschied für die Integration, wenn die beiden nicht vorhaben in dem EU-Land zu leben, aus dem der Partner kommt, sondern ein gemeinsames Leben in Deutschland ansteuern.

Für Integration wäre es doch wesentlich besser, wenn der nachgezogene in gewissen zeitlichen Abständen immer mal wieder eine neue Prüfung über gesteigerte Kenntnisse nachweisen müsste.
So würde sichergestellt, dass sich mit wachsender Intensität an eine eingliederung in die Gesellschaft befasst werden muss und nicht mal eben unter Hochdruck für den Test gelernt wird und man hinterher dann meinetwegen nurnoch seine eigene Sprache, Englisch oder die eventuelle Fremdsprache eines in Deutschland lebenden, ebenfalls ausländischen Ehepartners spricht und dadurch sogar dann die Grundkenntnisse irgendwann wieder verloren gehen.

Integration - wozu auch das Erlernen der Sprache des neuen Heimatlandes gehört - kann man doch nicht von heute auf morgen und über so einen kurzen Test am Anfang schaffen.
Integration und der wirkliche Umgang mit einer Sprache, so dass man auch im Alltag in der neuen Umgebung zurecht kommt und mit den Einheimischen kommunizieren kann, ist ein langwieriger Prozess und erfordert auch das persönliche und vor allem gewollte Engagement des zu integrierenden wie ich finde.

Sonst kann es sicher vorkommen, dass man diesen Test mit Müh und Not -aber auf jeden Fall irgendwie hinter sich bringt und man in Deutschland angekommen dann trotzdem in seiner ganz eigenen Welt lebt die völlig von der deutschen abgeschottet ist.
Da hilft es auch nicht, wenn der- oder diejenige am Bahnhof kucken kann, in welche Richtung der Zug geht, oder wo`s die Tickets gibt, er sich ein Hotelzimmer buchen kann oder auf der Post nen Brief los wird. Das würde man normalerweise auch mit Hand und Fuss od. evtl. Englisch irgendwie hinkriegen und ist sicher keine echte Integrationshilfe, um die es aber bei dem A1 Test angeblich geht.
Sprachlich fit für die Aufnahme eines Jobs werden oder um einen Zugang zu den Menschen dort zu finden, wo man in Zukunft leben wird, kann man besonders durch die Kenntnisse die für dieses Zertifikat verlangt werden bestimmt nicht erreichen.

Ihn mit Integrationshilfe zu begründen halte ich von daher für total daneben.

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BeitragVerfasst am: 01.09.2012, 09:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bisher hat ansich Courti die schlagendsten Argumente gegen den Sprachtestzwang hervorgebracht, diese sind auch durch diverse Beispiele von echten Menschen in Stellungsnahmen vom Verein Binationaler Familien und Partnerschaften unterlegt. Diese durch Courti und den Verein aufgeführten Beispiele haben mich zu dem Thema auch umdenken lassen.

Nach wie vor finde ich das die SPrache das wichtigste Element zur Integration ist, wer die Möglichkeit hat, soll das auch schon vorher tun.

ABER

Durch die Pflicht oder den Zwang zum vorherigen Sprachtest ergeben sich einfach für einzelne Paare brutale Folgen, die wie vom Verein auch aufgeführt dazu führen das Paare bis zu 5 Jahre brauchen um zusammen zu kommen, oder sich vielleicht sogar trennen, weil die Hürden einfach strukturell zu hoch sind.
Dazu kommt für mich noch die Ungleichbehandlung. Warum muss meine zukünftige Frau den Deutschtest vorher ablegen, und darf nicht zu mir kommen wenn sie das nicht tut, und andere die zu ihrem nicht deutschen Partner nachziehen müssen das nicht.

Im Grunde verstößt der Staat doch damit gegen das Grundgesetz, Schutz der Familie und Gleiches Recht für alle.

Wie gesagt, Courti's Argumente im Zusammenspiel mit den Recherchen beim Verein Binationaler haben mich sehr umdenken lassen.

Kommt man da in der Tat nicht gegen an? EU Recht oder Verfassungsklage?

Ich denke unser Land sollte aktive Integrationspolitik betreiben, Anreize schaffen, statt durch diese Verhinderungspolitik gegen Grundwerte zu verstoßen. Das wirft kein gutes Licht auf mein Land.

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