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 Warum Thich Nhat Hanh kein Zen-Mönch ist

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Gui_Do
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Alter: 59
Anmeldungsdatum: 04.03.2011
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BeitragVerfasst am: 04.03.2012, 11:12    Warum Thich Nhat Hanh kein Zen-Mönch ist Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe mich eine Weile mit Aussagen, Schriften und Dokumenten rund um Thich Nhat Hanh beschäftigt und kürzlich so zusammengefasst:

Vorgeworfen wird TNH zuweilen von Netzaktivisten, dass er mit den Kommunisten paktierte und von diesen gezielt ins Ausland geschickt wurde, um über die dortige Friedensbewegung gegen einen militärischen Eingriff der USA zu mobilisieren und so dann die Kommunistenherrschaft zu erleichtern. TNH hat tatsächlich mit einem militanten Mönchsführer gemeinsame Sache gemacht, wie dieses CIA-Dokument aufzeigt: http://www.vietnam.ttu.edu/virtualarchive/items.php?item=04109128007
Es handelte sich um Thich Tri Quang, dem der CIA gewaltsame Protestaktionen anlastete. Thich Tri Quang stellte sich GEGEN Nguyen Cao Ky, der von 1965-1967 Premier und von 1967-1971 Vize Vietnams war und die Rückendeckung der Amerikaner und des moderaten Buddhistenführers Tam Chau genoss. Nguyen Cao Ky ließ zwar Thich Tri Quang ins Gefängnis werfen, war aber selbst ein Kritiker der Kommunisten. Obwohl Thich Tri Quang sich für ein freies Vietnam, gegen Vietcong und gegen eine Benachteiligung des Buddhismus gegenüber der christlichen Religion (wie sie unter der Regierung Diems stattfand) gewendet hatte, genoss er also nicht das Vertrauen der Amerikaner.
(Zu allen Genannten gibt es ausgiebige englischsprachige Einträge auf Wikipedia)

Hier weitere Auffälligkeiten im Fall Thich Nhat Hanh.

Zum einen ist es die Dokumentation seiner Nachfolge über maschinengeschriebene Gatha, also das Fehlen eines echten Dokumentes (ich kann Interessierten das Dokument, das Plum Village nach jahrelangen Nachfragen endlich zur Verfügung stellte, gern zusenden). Es fehlt also an einem authentischen Beleg seiner Dharma-Nachfolgeschaft.

Zum Zweiten wird TNHs Lehre von Ansichten aus dem Palikanon und der Interpretation von Sutren bestimmt, wie sie vor allem im Theravada eine Rolle spielen. Obwohl er die vietnamesische Tradition selbst als besonders authentisch ansieht, weil sie nicht über den Umweg Japans nach Vietnam kam, kennt er offensichtlich das chinesische Chan nur unzureichend - nach einem Vortrag in einem chinesischen Kloster warf ihm ein Mönch Dualismus vor (siehe Bill Porter: Zen Baggage).

Zum Dritten: Außerdem ignoriert er in seiner eintönigen Friedensbotschaft die Tatsache, dass gerade in der Geschichte Vietnams etliche Mönche die Robe ablegten, um im Freiheitskampf zu Soldaten zu werden, und sie danach teils wieder anlegten (hierzu gibt es einen engl. Kurzvortrag im Netz, leider finde ich den Link nicht, vielleicht kann es jemand ergoogeln). Befremdlich ist auch, dass eine der ersten Nonnen TNHs sich selbst verbrannte, also einen Gewaltakt hinlegte, und dieser mit der Planung der TET-Offensive der Vietcong zusammenfiel (gegen die sich die Selbstverbrennung natürlich nicht richtete, die sie aber so begünstigt haben könnte, weil sie das Augenmerk auf anderes lenkte; siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Nhat_Chi_Mai . Diese Selbstverbrennung hätte dann also nicht, wie hier meist angenommen, sich gegen den Kommunismus gewandt, sondern ihm zugespielt! Genau wie dies die Leugnung/Ignoranz der vietnamischen Tradition von Mönchen, die zu für die Freiheit kämpfenden Soldaten werden, tut; denn die Methoden, die TNH als Protest vorschlägt, sind - das weiß auch die KP - völlig ineffektiv als Form des Widerstandskampfes in einem kommunistischen (=unterdrückten) Land, d.h. so kann man sicher gehen, dass Vietnamesen "die Füße still halten".)

Zum Vierten legen die Besitzverhältnisse von Plum Village und etwa des EIAB (wo TNH entgegen seiner Ordensregeln selbst Teilhaber ist), nahe, dass es hier um die Bereicherung von ihm nahe stehenden Vietnamesen geht (für die Dokumente siehe die Seite http://der-asso-blog.blogspot.com/2010/05/thich-nhat-hanh-die-kunst-mich.html). Diese Art von "Bonzenkapitalismus" (so ennen ich das mal) erinnert mich persönlich an den "verschleierten Kapitalismus", der sich regelmäßig bei KP-Funktionären findet, die nicht offen, sondern über Hintertüren Besitz anhäufen. TNH vergibt auch selbst erfundene Titel, nämlich den "Dharmacarya" (siehe z.B. aktuell hier: http://www.vaterland.li/page/liewo/index.cfm?id=17044 , in Burma erhält man diesen Titel nur im Theravada nach einer geregelten Prüfung!), der eine Lehrbefugnis bedeutet.

Diese Auslassungen, Verschiebungen und Täuschungsversuche deuten durchaus darauf hin, dass TNH zumindest kein authentischer Zen-Mönch ist. Das ließe sich aber auch bereits aus religionshistorischer Sicht schließen, da es schon lange kein Zen (Thien) mehr in Vietnam gibt, sondern nur krude Mischformen (siehe Ngyuen: "Zen in Medieval Vietnam").

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