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Catinat
Gast
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Verfasst am:
16.08.2011, 21:11 Bedrohung durch Rechtsradikalismus in Deutschland Ost und We |
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 66
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
16.08.2011, 21:50 (Kein Titel) |
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Der Ausländerbeauftrage der Stadt Senftenberg hat ebenfalls die Stadt verlassen, da er die ständigen Bedrohungen seines Lebens nicht mehr aushielt. Ach so, der Mann ist Schwarzafrikaner.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Bhadresvaravarman
Anmeldungsdatum: 26.10.2010
Beiträge: 554
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Verfasst am:
17.08.2011, 04:19 (Kein Titel) |
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Ich möchte das rechte Problem in Deutschland nicht herunterspielen, aber die oben genannten Fälle sind erst einmal individuell. Ich kann sie nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, was dahintersteht. Im Falle des Senftenberger Ausländerbeauftragten meine ich aber in einer Lokalzeitung gelesen zu haben, dass es weniger Bedrohungen, sondern eine neue Stelle in Ba-Wü gewesen sei, die das Verlassen der Stadt veranlassten.
Asiaten und Afrikaner haben es sicher schwer. Rein äußerlich geben sie sich als Ausländer zu erkennen. Viele lehnen Menschen nur aufgrund von Äußerlichkeiten ab. Ich erlebe ja auch hier in Vietnam oft Dinge, die ich diskriminierend finde. Leider wird in Deutschland viel zu wenig für die Aufklärung getan. Man will dann lieber Parteien verbieten, als die Wurzel anzupacken.
Von meinen 34 Jahren habe ich 27 Jahre in Deutschland verbracht und 3-4 mal überhaupt "echte" Rechtsradikale gesehen. Das ist ja das, was die Gesellschaft sieht - die Extremen im Anzug oder Jeans werden ja nicht wahrgenommen. Die Frage ist ja, kann man Rechtsradikale überhaupt "abschaffen"?
Aufgrund der Geschichte ist das Thema "Rechts" in Deutschland natürlich sehr brisant. Aber in Deutschland existieren nicht mehr oder weniger Rechte als in anderen Ländern auch. Es wird ja auch immer die Zivilcourage beschworen. Ob der Osten feindlicher ist als der Westen?
"Ausländerhass" ist nichts Deutsches per se. Die Furcht vor dem kulturell Fremden ist in jedem von uns angelegt. Die eigene Persönlichkeit, Bildung und Erziehung können hier helfen, die Sicht auf andere Menschen zu ändern.
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 66
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
17.08.2011, 06:39 (Kein Titel) |
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Ich stimme in sofern zu, als man "Ausländerfeindlichkeit" und den politischen Rechtsradikalismus auch getrennt betrachten kann. Ich vermute, dass deutlich mehr Menschen ausländerfeindlich als rechtsradikal sind. Gleichwohl wiederum ist die Ausländerfeindlichkeit eben ein Fragment des Rechtsradikalismus.
Die Ausländerfeindlichkeit, die in den neuen Bundesländern deutlich weiter verbreitet zu sein scheint, verwundert mich immer wieder. Ihr hat die "DDR" trotz Internationalismus und Völkerfreundschaft in ihrem Erziehungsmodell scheinbar völlig versagt.
Die Planer und Köpfe des Rechtsradikalismus sind allerdings alle Wessies Voigt, Rieger (inzwischen verstorben) uvm.
Keinesfalls zustimmen kann ich dem Voredner wenn er den Eindruck zu hinterlassen versucht, die Furcht vor Fremden sei quasi genetisch bedingt. Das ist dann doch wohl eher Mumpitz.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Adi
Geschlecht:
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 13.02.2011
Beiträge: 479
Wohnort: BW
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Verfasst am:
17.08.2011, 07:38 (Kein Titel) |
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Das mit "Fidschi" ist mir auch bekannt. Ich wohne in BW und wir haben vor einiger Zeit nen neuen Kollegen aus Sachsen bekommen. Er meinte zu mir immer das sind Fidschis und dies sind Fidschis. Mir war der Begriff bis dahin unbekannt.
Für mich ist das Wort das selbe wie Nigger, Japse oder was es sonst noch so gibt. Er hat dann sofort abgestritten das es "natürlich" keine Beleidigung sei. Ich finde es trotzdem nicht ok weil es einfach verdammt abwertend klingt.
Das ganze ist durchaus in den Köpfen der Generationen und wird, wie sonst auch immer, an die Kinder weitergegeben. Ich würde mich über mehr Asiaten in meiner Gegend sehr freuen. Hängt aber auch sicher damit zusammen das ich Asiaten sehr gerne um mich hab (: es sind einfach sehr nette Menschen (:
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Varden
Gast
Geschlecht:
Alter: 50
Anmeldungsdatum: 28.03.2011
Beiträge: 18
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Verfasst am:
17.08.2011, 08:45 (Kein Titel) |
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« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Keinesfalls zustimmen kann ich dem Voredner wenn er den Eindruck zu hinterlassen versucht, die Furcht vor Fremden sei quasi genetisch bedingt. Das ist dann doch wohl eher Mumpitz.
Das würde ich so nicht sagen.
Wir alle stecken Menschen, wenn wir sie zum ersten Mal sehen, in Schubladen. Später, wenn man sie näher kennenlernt, kann sich dieser erste Eindruck natürlich ändern, aber zunächst kommt die Person erstmal in eine bestimmte Kategorie.
Das ist prinzipiell nichts schlechtes. In der Evolution hat sich diese Fähigkeit gebildet, um unser Überleben zu sichern.
Heutzutage ich unser Leben natürlich nur noch selten bedroht, wenn wir Leute falsch einordnen, aber die Art zu denken ist gleich geblieben.
Sehr empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang das Buch "Kleine Einführung in das Schubladendenken: Über Nutzen und Nachteil des Vorurteils" von Jens Förster.
So wurden etwa Tests mit Personen gemacht, die in kurzer Zeit die Anzahl einer großen Ansammlung von Objekten schätzen mussten. Danach wurde ihnen gesagt, dass sie notorische Überschätzer oder Unterschätzer seien. Ausserdem wurden sie "ausgewählt" einer Gruppe eine Belohnung zukommen zu lassen - sie selbst würden allerdings nichts bekommen.
Da es ja eigentlich egal ist, könnte man denken, dass die Personen willkürlich eine Gruppe wählen. Tatsächlich war es aber so, dass die überwältigende Mehrheit der Testpersonen (ich weiß keine genauen Zahlen mehr, aber ich denke es waren mehr als 95%) die eigene Gruppe (also Über- oder Unterschätzer) bevorzugt haben, obwohl sie selbst gerade erst seit wenigen Minuten wussten, dass sie selbst dazugehören.
Eine weitere interessante Studie war ein Reaktionstest auf dem Computer. Dieser Test wurde in Amerika durchgeführt. Auf dem Schirm erschienen verschiedene Menschen und die Testperson muss in möglichst kurzer Zeit entscheiden, ob der Mensch böse / aggressiv ist und auf ihn geschossen werden soll, oder ob es sich um eine neutrale bzw. harmlose Gestalt handelt, die verschont werden muss.
Dabei gab es unter den harmlosen fiktiven Menschen, die dunkelhäutig waren, eine Verlustrate, die weit über dem Durchschnitt lag.
Unter den Testpersonen waren natürlich auch viele Schwarze, aber auch sie haben viel zu oft zu eben jener hohen Verlustrate beigetragen - wenn ich mich recht erinnere in vergleichbarem Ausmaß wie die Weißen.
Wie man sehen kann sind die Veranlagungen vorhanden. Wenn dann noch fehlende Bildung, Armut, usw. dazukommt, kann man sich leicht ausrechnen, dass sich Vorurteile vertiefen ... traurig ist es allemal.
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Cong_Chua87
Geschlecht:
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 14.11.2010
Beiträge: 775
Wohnort: Hannover
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Verfasst am:
17.08.2011, 09:09 (Kein Titel) |
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Nun, ich habe bei meinen Aufenthalt in Osten viel mehr Nazis getroffen, die vor allem offenkundig dazu stehen und nicht scheuen Ausländer auf offener straße anzufeinden, aber man sollte auch nicht die anderen Teile Deutschlands unterschätzen. Ich habe es oft erlebt, dass meine Freundin im Zug gerne mal als Fitschi bezeichnet wurde und da ihr Name Trang ist, kam oft ein Trong Trang Trong zynisch über die Lippen.
Mir ist egal ob jemand Nazi ist oder schon braun angehaucht, solche Bemerkungen sind für mich unterste braune Schublade und da kann der noch so beteuern, dass er nicht braun gesinnt ist, angehaucht ist er es dann auf jeden Fall.
Die rechtsradikalen Politiker sind so eine Sache...sie würden gewaltätig werden und genauso ausholen wie deren Anhänger und nichtpolitischen genossen, wenn nicht deren Partei verboten werden würde. Ich habe mir so ein schmierblatt mal kurz angeschaut und eigentlich ist es das selbe nur in einer etwas unterschwelligeren Form und verharmlost.
Und um zu sehen in wie vielen Köpfen schon so ein Gespinst rumgeistert, sollte man einfach das Thema Türkei ausgraben, dann kommen die alle aus ihren Versteck gekrochen und fangen dem Satz mit:" ich bin zwar nicht gegen Türken/ Ausländer aaaaaaabeeeeeer..." an...
Ich selber musste mir Witze über meinen Mann und meine Kinder, von einer Userin in einen anderen Forum anhören und eine andere Userin wurden mit diskriminierenden Videomaterial gegen schwarze belästigt, da ihr Mann und Kinder dunkelhäutig sind.
Dann wurde eine Userin zum Vorwurf gemacht, dass sie mit ihren Kind nur türkisch redet, spanisch und englisch wäre ja was anderes...aber türkisch nicht...ahjaaaaa...
Solche vollidioten gibt es leider auch in allen anderen ländern.
_________________ Trời ơiiiiiiii... @.@
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Wolzoff
Geschlecht:
Alter: 47
Anmeldungsdatum: 27.12.2010
Beiträge: 514
Wohnort: Zentralschweiz, Zentralvietnam
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Verfasst am:
17.08.2011, 09:35 (Kein Titel) |
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Arno Grün versucht hier eine Erklärung zu "rechtem" Verhalten ... Vielleicht ist der Grund, weshalb rechte im Osten häufiger "gesehen" werden oder besser eher auffallen, darin zu finden.
http://www.irwish.de/Site/Biblio/ArnoGruen/Demokratie.htm
Wolzoff
_________________ „Nichts ist den Mittelmäßigen so verhaßt wie geistige Überlegenheit. Da fließt in der Welt unserer Zeit die Quelle des Hasses.“ Stendhal
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dp
Gast
Geschlecht:
Alter: 38
Anmeldungsdatum: 28.09.2009
Beiträge: 329
Wohnort: Hanoi
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Verfasst am:
17.08.2011, 12:41 (Kein Titel) |
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Zitat:
Nun, ich habe bei meinen Aufenthalt in Osten viel mehr Nazis getroffen, die vor allem offenkundig dazu stehen und nicht scheuen Ausländer auf offener straße anzufeinden, aber man sollte auch nicht die anderen Teile Deutschlands unterschätzen.
Ich komme aus dem Osten Deutschlands, während meiner letzten Tätigkeit in D konnte ich die gesamte BRD kennenlernen. Du hast recht, im Osten gibt es mehr "Nazis". Was ist ein "Nazi"? Einer der Lonsdale, Pit Bull und Springerstiefel trägt? Keine Ahnung was ein "Nazi" ist, vielleicht ein Anhänger der NPD, aber da gibt es nicht viele oder einer der abends besoffen durch die Straßen läuft und randaliert? Das ist doch das gleiche wie vor Tagen in England. Unzufriedene Menschen, von Politik, Bildung und Familie vernachlässigt. Das gleiche kann man natürlich über links-Autonome sagen...die machen das gleiche.
Verbot von NPD bringt doch gar nichts. Man sollte die Lösung im Bereich Bildung suchen...
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Cong_Chua87
Geschlecht:
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 14.11.2010
Beiträge: 775
Wohnort: Hannover
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Verfasst am:
17.08.2011, 12:46 (Kein Titel) |
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Ich sehe jemanden als Nazi an, der sich mit seinen äußerlichen Erscheinungsbild dazu bekennt und vor allem gewisse äußerungen macht. NPD verbieten bringt auch nichts, dass radiert das braune Gedankengut nicht aus deren kopf. Ich meinte nur, dass sie nicht weniger gewaltätig wären, wenn dadurch deren Partei nicht verboten werden würde
_________________ Trời ơiiiiiiii... @.@
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Courti
Moderator
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
17.08.2011, 13:36 (Kein Titel) |
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Also ich habe Deutschland viel intoleranter in Bezug auf Ausländer eingeschätzt,
als ich es dann durch meine Frau erfahren durfte.
Im Osten Deutschlands waren wir allerdings nur 1 Woche in Brandenburg,
daher kann ich keinen Vergleich ziehen.
Interessanterweise war vor allem die Landbevölkerung sehr aufgeschlossen,
obwohl ich da dachte, dass es hier zu Problemen führen könnte,
denn wer noch nie eine Asiatin gesehen hat..... naja. Also es gab da keine Probleme.
Witze und abfällige Bemerkungen über Minderheiten kommen auch bei mir im Bekanntenkreis vor.
Abfällige Bemerkungen sind natürlich immer dumm,
da drehe ich dann meist den Spieß um und "mobbe" diejenigen die die Bemerkungen machen ein bisschen,
indem ich mit den anderen in der Gruppe immer wieder mehr oder weniger subtil auf die Dummheit dieser Bemerkungen hinweise
und zwar auch noch Tage, Wochen, Monate später.
Bei Witzen finde ich das aber was anderes.
Solange es kein direktes Opfer gibt oder um grundsätzliche Politik geht,
finde ich es ok auch mal über einen Ausländerwitz zu lachen - warum auch nicht.
Da muss man eben zwischen Ernst und Humor unterscheiden.
_________________ Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)
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Bhadresvaravarman
Anmeldungsdatum: 26.10.2010
Beiträge: 554
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Verfasst am:
17.08.2011, 13:43 (Kein Titel) |
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Zitat:
Keinesfalls zustimmen kann ich dem Voredner wenn er den Eindruck zu hinterlassen versucht, die Furcht vor Fremden sei quasi genetisch bedingt. Das ist dann doch wohl eher Mumpitz.
Bevor ich hier in die falsche Ecke gestellt werde. Nein, ich bin kein Anhänger der genetischen Disposition. Als Ethnologe habe ich mich aber auch durchaus mit dem Thema beschäftigt, warum Mitglieder unterschiedlicher Gruppen "Fremdheit" und "Angst" empfinden, die sich auch in Gewalt entladen kann. Die Wissenschaft kann dies bislang allerdings keineswegs erklären. Mein Nachsatz wäre ja auch unsinnig, wenn es genetisch wäre. Nein. Ich denke da vielmehr an Kulturuniversalien bzw. Verhaltensuniversalien wie Lachen, Schmerz, Trauer, Krieg, Gewalt. Diese sind bei jedem Menschen vorhanden. Das bedeutet aber nicht, dass jeder zB gewaltätig ist.
Zitat:
Ich sehe jemanden als Nazi an, der sich mit seinen äußerlichen Erscheinungsbild dazu bekennt und vor allem gewisse äußerungen macht.
Das ist aber auch sehr einseitig. Ich finde gerade diejenigen, die man äußerlich nicht als Nazis erkennen kann, erheblich gefährlicher.
Ich bleibe bei meiner Meinung: In Deutschland ist es nicht schlimmer als in anderen Ländern, in denen ich gelebt habe oder auch länger/öfter war. Allerdings denke ich, dass sich die Gefahr von Rechts verstärken wird, da Deutschland doch vor gewaltigen sozialen und wirtschaftlichen Problemen steht
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Cong_Chua87
Geschlecht:
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 14.11.2010
Beiträge: 775
Wohnort: Hannover
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Verfasst am:
17.08.2011, 13:47 (Kein Titel) |
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Nunja, deswegen habe ich ja geschrieben:" ...vor allem gewisse äußerungen macht."
Nein, schlimmer als in anderen Ländern ist es nicht...aber gewiss nicht weniger schlimm...
_________________ Trời ơiiiiiiii... @.@
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
17.08.2011, 16:38 (Kein Titel) |
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« Bhadresvaravarman » hat folgendes geschrieben:
"Ausländerhass" ist nichts Deutsches per se. Die Furcht vor dem kulturell Fremden ist in jedem von uns angelegt. Die eigene Persönlichkeit, Bildung und Erziehung können hier helfen, die Sicht auf andere Menschen zu ändern.
Resssentiments gegenüber Ausländern finde ich in Asien sogar weiter verbreitet, insbesondere gegenüber Schwarzen.
Der Unterschied ist (und deswegen fällt das weniger auf), daß diese Haltung nicht wie bei uns, mit Gewalttaten verbunden ist.
Wer benachteiligt und deswegen frustriert ist, der sucht vermeintlich Schwächere als Sündenbock. Bildung und Erziehung sind dabei leider oft vergebliche Mühe.
Gruß
Micha
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
17.08.2011, 16:53 (Kein Titel) |
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« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:
Die Ausländerfeindlichkeit, die in den neuen Bundesländern deutlich weiter verbreitet zu sein scheint, verwundert mich immer wieder. Ihr hat die "DDR" trotz Internationalismus und Völkerfreundschaft in ihrem Erziehungsmodell scheinbar völlig versagt.
Die Erziehung weniger.
Eher waren die Verhältnisse kontraproduktiv.
Z. B. bei den Vietnamesen:
Relativ wenige Studenten und Lehrlinge waren sehr beliebt und geachtet.
Dann aber kamen viele Gastarbeiter in ein Land in dem Mangel herrschte.
Dort waren diese Vietnamesen gezwungen, ihr verdientes Geld in begehrte und knappe Waren anzulegen und diese nach Hause zu schicken, weil die DDR-Mark nicht konvertierbar war !
Eine Wirtschaft, in der der Lohn nicht nach Hause überwiesen und dort umgetauscht werden kann, ist heute kaum vorstellbar, zumal es die Geldwirtschaft schon seit den Sumerern gibt.
So gesehen entwickelte sich in der Bevölkerung verständlicher Ärger hin zu Ablehnung. Schuld daran war die untaugliche Wirtschaftspolitik der SED.
Selbst wer abstrakt denken kann, ärgert sich spontan über diejenigen, die Waren vor der Nase wegschnappen.
Hat sich die Ablehnung erst mal eingeprägt, so bleibt sie leider bei Einigen auf Dauer, auch wenn sich die Verhältnisse ändern.
Gesellschaftliche Verhältnisse, wirtschaftlich und kulturell, sind m. E. die einzige Ursache, keine genetischen Unterschiede. Die sind nachgewiesen verschwindend gering.
Gruß
Micha
Zuletzt bearbeitet von Micha L am 17.08.2011, 17:03, insgesamt 2-mal bearbeitet
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