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 Mord in Dresden

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aea.vn
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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 14:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@alle.
Ja ich habe die Kurve gekratzt.

Dieser Thread ist echt gut und er bricht nach links und rechts aus.
Meinungen crashen auf andere. Es gibt Emotionen.....Schicksale....sogar eine Diskussion ueber die Resozialisierung......

Klasse Sache, dass wir uns hier austauschen duerfen.

Finde ich super

Juergen (voll am Thema vorbei, aber ein Danke an die Admins)

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Ich bin was ich bin. Ein Deutscher der in Vietnam lebt und gerne in seiner neuen Heimat ist. Smilie

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Courti
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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 14:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Der Tod gehört zum Leben dazu.
So ist es nunmal und das kann niemand ändern.
Gestern ist die Mutter meiner Freundin gestorben.
Es geschah, soviel ich erfahren habe, aus heiterem Himmel;
sie fiel um und war tot.
Vor einem Jahr starb der Vater eines Freundes von mir bei einem Autounfall.
Auch das, plötzlich.
Genauso wie mein Freund Hung in Tuy Hoa mit einem Betrunkenem Motorradfahrer kollidierte
und mit dem Kopf gegen eine scharfe Kante knallte.
Er starb. Plötzlich, ohne Adieu sagen zu können.
Das alles sind Schicksalsschläge, die eben so sind. Punkt.
Was soll man da jetzt noch viel zu sagen, außer:
Nehmt es hin und macht das beste draus.
Versucht es zu akzeptieren und damit zu leben.
Gelingt dies: Sehr gut.
Gelingt es nicht: Ich bin für euch da und wenn das nicht reicht, dann sucht euch Hilfe.

Genauso ist es, wenn jemand einem Verbrechen zum Opfer fällt.
Plötzlich. Aber auch hier: Quält euch nicht mit irgendwelchen Gedanken daran.
Nehmt es hin und lernt es zu akzeptieren.
Eine Strafe für den Täter wird für eure Situation nur wenig ändern.
Ein Gespräch mit ihm und seine Einsicht ist das,
was euch evtl hilft, nicht Rache.

Natürlich ist es auch tragisch, wenn jemand an einer Krankheit leidet und stirbt.
Manchmal ist es aber auch tragischer, wenn der Tod auf sich warten lässt.
Die Uroma meiner Exfreundin war 97 Jahre,
als man bei ihr auch Krebs feststellte.
Behandlung??? Nö, mit 97 hat sie sich das verdient.
Eine Woche später plante sie mit ihrer Tochter gemeinsam eine Patientenverfügung zu verfassen.
Ein Tag vorher erlitt sie einen Schlaganfall.
Sie wurde noch einige Monate künstlich ernährt.
Auch das: Ironie des Schicksals.
Auch das kann man nicht verstehen, sondern nur akzeptieren.
Auch hier in der Hoffnung, dass die Wunden verheilen.
Natürlich soll man nicht vergessen, aber bitte auch nicht leiden.

Noch schnell zu Jürgens Link:
Es war seit langem bekannt, dass Deutschland mit seiner nachträgliche Sicherheitsverwahrung
gegen europäisches Recht verstösst.
Dass die Leute freigelassen werden müssen,
war sehr wahrscheinlich. Man konnte, nein, man musste damit rechnen.
Allerdings ist es unverantwortlich,
dass man die Tatsachen einfach ignorierte.
Viele von den Sicherheitsverwahrten, die jetzt freikamen,
erfuhren einen Tag vorher davon.
Sie wurden in keinster Weise darauf vorbereitet.

... Und selbstverständlich sollten auch Opfer nicht alleingelassen werden.
Aber Opfer- und Täterhilfe gegeneinander auszuspielen,
halte ich für sehr gefährlich.


Und noch kurz zu su-tu, wie ich das von Sittensen gemeint habe:
Naja, damals wurde ein Restaurant quasi überfallen und alle hingerichtet,
die sich darin befanden. Die Täter, aber auch die Opfer waren soweit ich weiss Vietnamesen.
Meine Frau arbeitete in der Gastronomie.
Ich habe mir da schon Gedanken gemacht,
aber naja. Solche Gedanken bringen nichts,
außer, dass man paranoid wird.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Wolzoff




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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 15:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nochmal an su-tu. Bekannte von mir hatten auch ein schreckliches Ereignis zu bewaeltigen. Ihre Tochter (die mir aus meiner damaligen Arbeit Bekannt war - sie war die Nachbarin unserer Einrichtung) verschwand eines Tages spurlos. Wenig spaeter tauchte ihre Leiche in einem Steinbruch, "unfachmaennisch" und "hastig" einbetoniert, auf. Dreimal darfst du raten wohin der Anfangsverdacht ging. Unsere Einrichtung und wir Paedagogen standen natuerlich unter Generalverdacht. Genau solche Leute, die sich fuer ge"Bild"et hielten, schossen mit ihren Meinungen ueber jegliche Ziele hinaus. Man haette ihnen das "Maul" (sorry) verbieten sollen, bei dem nichtwiedergutmachbaren Schaden, den sie angerichtet hatten (Rufschaedigung). Wir waren in den Augen der Bevoelkerung schon laengst verurteilt und die Sache schien ja fuer alle "Belesenen" klar, als die Polizei einen ganz anderen Verdaechtigen im Auge hatte. Der nette Junge aus irgendeinem Dorf, niemand hatte ihn im Verdacht, hatte wohl bei abstrusen Sexspielchen ein wenig zu fest das Kissen auf ihr Gesicht gedrueckt. Aus Angst hat er sie dann "verschwinden" lassen. So der vermutet Hergang. Der Taeter beharrte lange darauf, es sei wegen ihres Autos geschehen (ein "individuell" gestalteter Trabant). Die Eltern des Opfers waren beide in unsrer Einrichtung taetig. Kannst du ihre Berg-und-Talfahrt der Gefuehle nachvollziehen? Und sie hegten nicht den Groll gegen den Taeter sondern gegen die (von Catinat so schoen beschriebene) "Bestie" Gesellschaft, die sie nicht in Ruhe trauern liessen, sondern sich mit waghalsigen halbgedachten Meinungen zu weit aus dem Fenster lehnten. Und die Familie von beiden Seiten her (privat, ob der haarstraeubenden Spekulationen und arbeitstechnisch, "das kommt davon wenn man "Solchen" helfen will) zu tiefst verletzten. Nicht der Taeter, die Gesellschaft der "Unschuldigen" hat diese Familie ruiniert.

empoert Wolzoff

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starlifter
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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 15:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Der Tod ist allgegenwärtig. Das ist richtig.
Aber ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgang, eine unheilbare Krankheit, oder aber ein natürliches Ableben ist für mich immer noch etwas anderes als ein Gewaltverbrechen einer Bestie.

starlifter Traurig

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Wolzoff




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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 15:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zum Nachlesen ...

http://www.alles-lausitz.de/lokales/loebau/4349670_Mord_wegen_ihres_Trabis.html

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Courti
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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 15:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« starlifter » hat folgendes geschrieben:
Der Tod ist allgegenwärtig. Das ist richtig.
Aber ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgang, eine unheilbare Krankheit, oder aber ein natürliches Ableben ist für mich immer noch etwas anderes als ein Gewaltverbrechen einer Bestie.

starlifter Traurig

Macht das wirklich einen Unterschied?
Und wenn ja, was ist besser?
Was würdest du denn bevorzugen und warum?

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onscho
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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 16:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Menschen als Bestien zu bezeichnen finde ich unangebracht. Egal was ein Mensch tut, er ist und bleibt ein Mensch.

Ansonsten finde ich es wirklich bewundernswert, wie ruhig und besonnen hier über so ein schwieriges Thema diskutiert wird.

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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 16:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

onscho,
genau das unterscheidet uns von unberechenbaren "Bestien". Ich mag den Ausdruck Bestie auch nicht, denn er kommt angeblich aus der Tierwelt. Ein Tier mordet nicht, ausser wenn es Hunger hat. Dann ist es aber Selbsterhaltung.....Nahrungskette...
Wir sind in der Lage unsere Sinne zu sortieren und auch ich finde dieses Thema schwierig...aber ganz nahe am Leben.

Juergen

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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 17:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Tod durch Krankheit vs. Tod durch Verbrechen...

Courti, ich vermute, dass wir einen Tod durch Krankheit eher begreifen und akzeptieren können, als einen Tod durch Verbrechen. Warum das so ist vermag ich aber nicht zu erklären. Beiden Todesursachen stehen doch sowohl das Opfer, als auch die Angehörigen machtlos gegenüber. Eigentlich dürfte da doch kein Unterschied sein.

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 16.07.2011, 23:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ach du schande, ist da jetzt viel Zeug gekommen, seit meinem letzten Eintrag und zu jedem der was gesagt hat, sind mir 2-3 Sachen sofort auf der Zunge gelegen, aber es ist so viel, dass mein Text vermutlich (mal wieder, wie so oft in letzter Zeit Verlegen ) ellen lang wird, aber ich vermutlich nur die Hälfte von dem gesagt habe, was ich ursprünglich sagen wollte.. :)

Fangen wir mal mit ein paar Auflockerungsübungen an Winken :
(Wolzoff, bitte nicht ernst nehmen Winken )
Zitat:
Also wie soll ich's sagen,ohne mich in die Nesseln zu setzen

Gar nicht?! Smilie (nee, ist nur Spass, aber mir beim lesen autom.durch den Kopf geschossen) Winken
Zitat:
Du haettest Verstaendnis nicht?

Was ich?! Nein, ich hätte kein Verständnis, ich würde fragen ob ich dabei helfen soll :)

Das die Opferhilfe, in D zu schlecht ausfällt, darin scheinen wir uns ja ausnahmsweise mal alle hier einig zu sein, das sollten wir feiern! Smilie
Wo unsere Meinungen aber vermutlich wieder auseinander gehen ist, dass ich der Meinung bin, wenn schon nicht genug Mittel für -sowohl- Opferhilfe, als auch die "Täterhilfe" vorhanden ist, wem sollte der Staat dann nicht eher diese verhandenen Mittel zukommen lassen?!
Meine Einstellung zu dieser Frage, könnt ihr euch wohl denken, weswegen ich dazu jetzt mal gar nicht mehr sage.

Nun zu Jürgen:
Mal wieder gaaaanz meine Meinung, schade nur, dass in manch anderen Threads nicht auch auf einer so fairen Basis diskutiert werden kann und da immer mal jemand persönlich wird, etwas persönlich nimmt oder unter die Gürtellinie geht. So wie in diesem Thread sollte es sein. Jeder hat seine Meinung, wenn diese auch extrem von denen eines anderen abweicht, da akzeptiert man das trotzdem (wenns auch schwer fällt Winken ) und dadurch kann eine so hitzige aber spannende und wertvolle Diskussion entstehen.
Nochmal herrzlichen Glückwunsch an uns Smilie
Zitat:
voll am Thema vorbei, aber ein Danke an die Admins

Hab mich auch schon gewundert, wo der Rotstift für unsere kleine Exkursion bleibt, aber sie kam nicht und das finde ich auch gut und richtig, weil in so einer Debatte einfach nicht nur stur gerade aus gefahren werden kann, sondern man flexibel sein muss und bei so einem Thema eben auch mal ein bisschen nach links und rechts ausweicht..

Courti:
Zitat:
Nehmt es hin und macht das beste draus.
Versucht es zu akzeptieren und damit zu leben

Das muss man ja und tut es sowieso automatisch auch irgendwann wieder.
Zitat:
Eine Strafe für den Täter wird für eure Situation nur wenig ändern.
Ein Gespräch mit ihm und seine Einsicht ist das,
was euch evtl hilft, nicht Rache

Hier hast du zu 50% volkommen recht. Zur hälfte trifft genau das zu, was du sagst und diesem Teil hilft es auch, beispielsweise ein klärendes Gespräch mit dem Täter zu führen, versuchen zu verstehen und Reue oder Einsicht zu erkennen, aber die andere Hälfte, hat für sowas überhaupt keinen Bedarf, weil sie sowieso kein Verständnis für den Täter aufbringen können und geblendet sind von Trauer und Wut. Denen nützt Einsicht und Reue des Täters nichts, weil sie es nicht ernstnehmen können und deswegen ist nur eine Verurteilung und hohe Strafe ein wenig genugtuung und sich rächen zu können, wäre der beste Balsam für ihre Seelen.
Zitat:
Noch schnell zu Jürgens Link

Jürgens Link?! Hab ich da was verpasst?! Winken
Ist aber anscheinend, wie ich das der kurzen Zusammenfassung von Courti entnehme aber (vermutlich ungewollt Winken ) ein klasse Beispiel dafür, wie viele Stümper eben auf diesem Gebiet leider in D vertreten sind...
Zitat:
wie ich das von Sittensen gemeint habe:

Achso, von diesem Fall habe ich damals natürlich in den Medien gehört. Da hat man ja eine zeitlang auf die Mafia spekuliert. Auf diesen Fall bin ich aber beim letzen Mal gar nicht gekommen, weil das schon so lange her ist.
Ich hab nur bei google "Vorfall von Sittensen" oder so eingegeben, worauf lediglich von einem Überfall einer jungen Bande auf einen Rentner berichtet wurde. Da es ja irgendwo perfekt zum Thema hier passt, dachte ich du hättest das gemeint und hab mich da aber über einen Zusammenhang mit deiner Frau gewundert..
Ich habe zu der Zeit auch im Asiarestaurant der Familie meines Exfreundes und im Asiarestaurant, eines Bekannten der Familie gearbeitet. Wenn man da aber anfängt, irgendwelche Fäden zu spinnen, dann wird man wirklich paranoid.
Was hätte, wäre, wenn, hilft nichts und wirft einen nur aus der Bahn.
Hast du ja aber dann wohl auch noch rechtzeitig erkannt.

nochmal Wolzoff:
Zitat:
Nicht der Taeter, die Gesellschaft der "Unschuldigen" hat diese Familie ruiniert.

Gut, das ist auch eine ziemlich haarsträubende Geschichte, wo man sich ja wirklich an den Kopf langt, was mit der Gesellschaft da los war/ist.
So wie in diesem Beispiel, ist das dann aber doch eher ein Einzelfall, zumindest aber nicht die Norm. War halt eine unglückliche Konstellation und ein paar viel zu einfältige Bürger, die nicht ausreichend denkfähig und sensibel waren.

Starlifter:
Zitat:
ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgang, eine unheilbare Krankheit, oder aber ein natürliches Ableben ist für mich immer noch etwas anderes als ein Gewaltverbrechen

Starlifter, du sprichst mir aus der Seele. Ganz meinen Meinung. Die "Bestie" lasse ich jetzt zwar mal weg, kann aber trotzdem nicht so ganz nachvollziehen, warum ihr euch alle so sehr über diesen Ausdruck brüskiert!?!

alle guten Dinge sind drei, also nochmal Wolzoff Winken
Zitat:
Zum Nachlesen ...

Danke, für die "Gute Nacht"-Lektüre :)

und ein "nimm 2" (Unterschiede und Vorlieben) für Courti:
Zitat:
Macht das wirklich einen Unterschied?
Und wenn ja, was ist besser?
Was würdest du denn bevorzugen und warum?

Ja
Selbsverständlich Krankheit, Unfall ect
Ich würde Krankheit, Unfall ect bevorzugen, weil...:
Zitat:
ich vermute, dass wir einen Tod durch Krankheit eher begreifen und akzeptieren können, als einen Tod durch Verbrechen. Warum das so ist vermag ich

...nur schwer zu erklären, aber ich versuche es nochmal.
Ich denke die anderen Todesarten -abgesehen von einem Mord- empfinden wir als natürlich. Wie soll man sagen, vielleicht lag es da für uns irgendwie "in Gottes Hand" es war Schicksal. Bei einem Gewaltverbrechen haben wir diese Gedankengänge, die evtl. besänftigend, akzeptanzfördernd und tröstend wirken, nicht. Bei einem Mord, denken wir wohl eher nicht, dass es Schicksal war oder die Entscheidung Gottes war, diesen Menschen jetzt zu sich zu holen, sondern dass es da willkürlich, verursacht durch den Wunsch des Mörders geschehen ist.
Das war Absicht und bei einer Krankheit oder einem Unfall eher nicht.
Wenn der Unfallverursacher beispielsweise Volltrunken und mit Liebeskummer den Unfall provoziert hat, dann geht unser Gefühl ja in der Regel auch schon wieder zu den Mord und Willkür gedanken.
Zudem kann man bei den ersten beiden Punkten, evtl. noch Abschied nehmen (nicht immmer aber meist schon), man konnte evtl. dabei sein, als der Mensch von uns ging und ihn ein Stückchen auf seinem letzten Weg begleiten (auch nicht immer aber meistens) und man weiss genau, was von statten gegangen ist, weiss oftmals genau, ob die Person leiden musste oder vielleicht Angst hatte..ect, dass kommt ja dann in vielen Fällen auch noch als Verständnis-und Verarbeitungshilfe mit dazu..
Aber ich glaube AndyNguyen hat den wichtigesten Faktor gefunden, wenn der auch etwas kompliziert zu verstehen oder erläutern ist.

und last but not least, onscho:
Zitat:
finde ich es wirklich bewundernswert, wie ruhig und besonnen hier über so ein schwieriges Thema diskutiert wird.

Das ist doch alles nur show und notgedrungen so, weil wir ja bloss vor unseren Bildschirmen hocken können. Würden wir uns in "natura" sehen, würden wir uns wahrscheinlich mit Kettensägen in kleine Stücke raspeln.. Smilie
Aber Spass bei Seite:
Was du sagst, finde ich auch und dieses Thema hat mich inzwischen schon so manch schlaflose Nacht gekostet Smilie

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Pho_Bo
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BeitragVerfasst am: 17.07.2011, 19:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

So...nach einiger Abwesenheit muss ich mal hier einklinken.Hab so einiges gelesen und mache mal eine Strich darunter.

Im Falle des vietnamesischen Jungen geht es für mich darum,ob er schlechte Familie hat oder welche Strafe er bekommen soll.Für mich ist ein Straftäter ein Straftäter und er wird mit der Härte des Mesetzes konfrontiert.Punkt!Für mich ist im Zeitungsbericht auch eindeutig zu erkennen,das er sich sehr bewusst war,was er tut.Insofern hat er absolut kein Mitleid verdient.

Was mich immer wieder staunen lässt,das vorzugsweise höher gebildete Schüler zu solchen Taten fähig sind.Möglicherweise steigt ihnen das elitäre Dasein dermaßen zu Kopf,das sie ihre Ferien auf einer Baustelle verbringen sollten.Dort können sie ihre überschüssigen Kräfte sinnvoller einsetzen.

MfG Bo

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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 10:55    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich finde ein Zeitungsbericht gibt nicht genug her,
um sich ein Urteil bilden zu können.

Nichtsdestotrotz poste ich hier mal einen weiteren Zeitungsartikel.
Einen Kommentar, der - wie ich finde - ganz gut zum Thema passt.

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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 22:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Jap Bo, da hast du vollkommen recht!
Der sollte die völlige
Zitat:
Härte des Mesetzes
zu spüren bekommen Lachen

Das er so gebildet war, zeigt für mich nur, wie krank diese Person tatsächlich ist.
Er ist also kein stumpfer Raufbold, sondern der saubere, gerissene Psychopath.

Ja, Psychopath ist der richtige Ausdruck für mich.
Nich Jugendlicher, nicht Mensch, nich Junge, nicht Mann, nicht Bestie (oder doch schon vielleicht so ein bisschen Winken ) sondern Psychopath!

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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 22:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Das Grauen lässt die Fakten verschwimmen


Ach ja?! Und was sind denn die Fakten? Hat er einen Gartenzwerg getreten?

Er kommt bereits aus der Sicherheitsverwahrung und vergeht sich dann an einem Kind.

Ich denke nicht, dass die Leute da vor lauter Grauen und Entsetzen nicht mehr die Fakten erkennen können, sondern schlicht und ergreifen recht haben.

Das solche Leute wieder auf freien Fuss kommen, zeigt eben nochmal schön, wie unsauber und stümperhaft in vielen Fällen in Deutschland gearbeitet wird.
Die kriegen Leuten irgendwelche Akten über Personen in die Hand gedrückt, die sie noch nie gesehen haben und von denen sie sich noch nie persönlich ein Bild machen konnten und sollen dann, aufgrund von irgendeinem Gutachter, dem es vielleicht genauso gegangen ist, ein Urteil darüber fällen, ob man diese Person wieder in die Gesellschaft entlassen kann, oder nicht.
Grob fahrlässig!

Gute Nacht

Su-Tu (Resozialisiert sich selbst, durch neue Schlafenszeiten) Winken

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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 22:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nene, die Gutachter machen sich solche Entscheidungen nicht leicht,
zumindest, wenn sie ein positives Gutachten ausstellen sollen.

Ich zitiere mich von Seite 2 nochmal:
« courti » hat folgendes geschrieben:
Wenn dadurch eine Gefährdung für die Allgemeinheit festgestellt wird,
dann bekommt man diesen Stempel ganz schwer wieder los.
Der Vater meines Freundes erstellt derartige Gutachten
und ist scheinbar ein angesehener Mann auf diesem Gebiet.
Er sagt: Manche Kollegen stellen grundsätzlich immer eine Gefährdung fest.
Sie wollen nicht "falsch" entscheiden.
Das halte ich für grundfalsch, denn auch so kann man ein Leben vernichten.


So, ich geh mich auch mal Resozialisieren, muss ja morgen wieder Frühstück machen...

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