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 Trinkgeld?

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MrsFoster
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Alter: 71
Anmeldungsdatum: 12.02.2010
Beiträge: 7
Wohnort: Woltersdorf bei Berlin


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BeitragVerfasst am: 28.02.2011, 18:40    Trinkgeld? Antworten mit ZitatNach oben

Guten Tag, wie sieht es mit Trinkgeld für den Taxifahrer aus? Oder generell mit Trinkgeld (Restaurant, Cyclo, Zimmermädchen, Kofferträger im Hotel)?
Vielen Dank

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 28.02.2011, 19:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Trinkgeld gibts dort glaube ich erst seit sich Vietnam den Touristen geöffnet hat.
Daher kann man wohl sagen: Je "vietnamesischer" der Betrieb ist,
desto weniger wird Trinkgeld erwartet.
Dennoch: Bei Taxifahrern ist es mir zu blöd auf ein paar ct Trinkgeld zu bestehen.
Im Restaurant meistens auch.
D.h.muss ich 95 000 zahlen und habe ich das gerade nicht passend,
dann gibts halt 100 000. Manchmal wird einem dann das sogar noch hinterhergetragen,
weil der Kellner dachte, dass man es vergessen habe.
Auf jeden Fall wird niemand sauer,
wenn kein Trinkgeld gegeben wird.

_________________
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 28.02.2011, 20:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:

Auf jeden Fall wird niemand sauer,
wenn kein Trinkgeld gegeben wird.


Das stimmt.

Meine vietnamesische Frau, auch in Ihrem Alter etwa, sagt : Die Menschen in Vietnam haben keine Versicherungen. Man sollte sie sich gewogen machen und sich warm halten. Sie gibt der Concierge im Hotel zu Anfang 100.000 Dong extra ueber den Tisch. Bei Abreise auch noch mal. Dem Zimmermaedchen alle zwei Tage (nicht jeden Tag) 20.000 Dong in die Hand.

Cyclo auch, je nach “Umfang” der Fahrt 10.000 oder 15.000 oder 20.000 Dong dazu. Motobikefahrer haben eher “feste” Preise, 15.000 Dong fuer mal kurz im Bezirk, 30.000 Dong, wenn von einem Bezirk in den anderen.

Das “Geben” ist manchmal so eine Sache fuer sich. Vietnamesen, die im Land leben, koennen das mit Fingerspitzengefuehl und der richtigen Handhaltung perfekt. Ich kann das nicht.

Nicht wundern : Ueberschwengliches Bedanken gibt es in ganz Asien nicht.

“Do you have children ? How old ? Oh, nice, please, give them a little … “ , manchmal so aehnlich, oder was fuer den “Kaffee” . Eine der fuer Auslaender schwierigsten Angelegenheiten, da in jedem Land anders. Im Land gibt es fuer die Einheimischen untereinander dafuer gewisse Automatismen.

Und im Restaurant ? Man kann, je nach Hoehe der Rechnung nach dem Bezahlen etwas draufpacken. Muss aber nicht, wie Courti schrieb.

Viele Gruesse, Catinat

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.03.2011, 05:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Im Restaurant : von Backpackern und von jungen Leuten wird kein “tip” erwartet !

Wenn der meist aelteste Herr am Tisch (meistens ich ) fuer eine Gruppe bezahlt, ist es die Regel, etwas grosszuegiger zu sein. Sein zu muessen !

Man wird halt “eingeschaetzt”. In Vietnam gehoert es zu den (westlichen) “Suenden”, die ein Aelterer begehen kann, als “geizig” eingeschaetzt werden zu muessen. Vor allem in Begleitung anderer oder von Damen . Dann verliert man tatsaechlich an Achtung bei jedem Vietnamesen. Trotzdem ist es durchaus ueblich, Rechnungen nachzupruefen oder von Juengeren am Tisch nachpruefenzu lassen. Die Juengeren empfinden es als Ehre, einen kleinen “Fehler” in der Rechnung aufklaeren oder berichtigen zu lassen.

Erst im Klappfolder bezahlen und eventuell das Rueckgeld im Folder aufstocken oder mit ca. bis zu 30.000 Dong bei vorangegangener hoeherer Rechnung ersetzen.

Den Erfolg – oder Misserfolg – erkennt man bei der Art des Tuerenoeffnens am Ausgang Lachen .

Viele Gruesse, Catinat

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Mach mal Urlaub
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Anmeldungsdatum: 14.02.2011
Beiträge: 19


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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 08:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich schubs das Thema mal hoch, weil ich mir vor meinem bevorstehenden Urlaub auch die Frage stelle, welches Trinkgeld "angemessen" ist. Die letzten Individual-Reisen hatte ich den USA verbracht, und da kannte ich die "Tarife". Für Vietnam fehlt mir da ehrlich gesagt jedes Gespür.

Grundsätzlich gehts mir einfach darum: Wenn jemand seine Arbeit engagiert macht, dann will ich mich auch angemessen erkenntlich zeigen. Der Urlaub wird ja teuer genug, da will ich nicht vor Ort zu schwäbischer Sparsamkeit umschwenken. Andererseits will ich nicht unreflektiert mit Geld um mich werfen.

Was gebe ich im Restaurant, dem Taxifahrer, dem Kofferträger, dem Bell Boy, der eine kleine Besorgung für mich macht?

Was erhält das Zimmermächen am Tag oder der Guide oder der Fahrer bei einer Rundtour?

Es wäre super, wenn ich da eine ungefähre Einschätzung bekommen könnte.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 10:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Trinkgeld ist in Ostasien, so auch in Vietnam, unüblich.
Auch wenn heutzutage teilweise westliche Gewohnheiten einreißen sollten: Außerhalb vom Hotel, in der kleinen, privaten Dienstleistung ist es immer noch unüblich. Deshalb ist es kein Problem, keins zu geben. Wenn der Preis ausgehandelt wurde, ohnehin nicht.
Es ist eher üblich und alltäglich (auch anders als westlich-diskret) Rechungen genau zu prüfen und zu diskutieren.

Selbst wenn wir in D in einem vn Restaurant essen, gibt meine Frau kein Trinkgeld - nicht aus Geiz, sondern "weil es sich nicht gehört".
Unter Landsleuten kann Trinkgeld sogar beleidigend sein.

Gruß

Micha

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Pho_Bo
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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 11:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das Trinkgeld wird im allgemeinen in der Servicepauschale eingerechnet.Rechnungen in Restaurants werden gern mal (auf- )gerundet .Wir haben jedenfalls noch nie extra Trinkgeld gegeben.

MfG Bo

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 11:55    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Genauer gesagt vom Wirt aufgerundet... Mit den Augen rollen
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su-tu




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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 11:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hmm..ich denke auch, dass in den meisten Fällen, die Vietnamesen ihr "Trinkgeld" schon im Vorfeld miteinkalkuliert haben.
Ist in den für Ausländer eigentlich eh schon immer höheren Preisen, also bereits mit drin.

Zudem ist es hier tatsächlich noch nicht gängig und dieses "Geldzustecken" in der falschen Weise kann den betreffenden wirklich beleidigen.

Ich musste mir für den typischen Geldumschlag mit kleineren Beträgen den man sich zu Neujahr gegenseitig zusteckt, für die alte Frau, die Nacht für Nacht mit ihrem Korb auf der Strasse sitzt um Früchte, Bimbim, Zigarretten usw zu verkaufen, sogar vorher die richtigen Worte hierfür von meinem Mann "diktieren" lassen.
Hätte ich ihr den Umschlag einfach nur mit den Worten, dass es eine kleine Gabe oder Hilfe für sie sein soll überreicht, hätte sie den Umschlag eh nicht angenommen und wäre zudem durch meine Worte beleidigt worden...

Ist in Vietnam ein bisschen kompliziert und heikel das ganze..
Sicher können die Leute das Geld immer gut gebrauchen, besonders diejenigen, die in der Diensleistung ect arbeiten müssen, gehören ja in der Regel sowieso zu der Schicht, die es nicht so "dicke" hat, aber es gibt halt "noch" keinen wirklich gängigen Weg, wie..

In jedem Fall würde ich aber nicht mehr als 5-20.000Dong geben.
Ist zwar für die Deutschen "nur" etwas unter einem Euro, aber für Vietnam durchaus nicht wenig.
Es soll ja nur ein "Trinkgeld" sein und kein vietnamesisches Monatseinkommen. Winken

Lg

Su-Tu

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Mach mal Urlaub
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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 15:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke für die hilfreichen Antworten!

Ich gehe also einfach mal davon aus, dass es keine festen Regeln gibt (anders als in den USA, wo z.B. der Gepäckträger mindestens $1 pro Gepäckstück bekommt oder ich im Restaurant mal mindestens 15 % geben "muss", außer der Service war miserabel).

Wenn ich das Gefühl habe, ich zahle eh den teureren Preis oder der hilfreiche Geist bekommt sowie schon "Provision" für die Vermittlung, ist ein Trinkgeld ohnehin nicht angebracht, richtig?

Ansonsten orientiere ich mich dann mal an der Region 10.000 - 20.000 Dong, wenn ich das Gefühl habe, dass ein Trinkgeld angebracht ist und erwartet wird.

Das bringt mich dann allerdings gleich mal zur nächsten Frage: In welcher Stückelung bekommt man denn beim Wechseln bzw. am Geldautomaten die Scheine? Alle Theorie nützt ja nix, wenn ich im Falle eines Falles nur mit 100.000ern oder Schlimmerem wedeln kann. Winken

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 19:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich will die Trinkgeld-Geschichte jetzt nicht unnoetig verkomplizieren. Im Forum neigen wir dazu. Aber wenn ich hier das eine oder andere lese, geht mir der Hut hoch.

Grundsaetzlich : ich habe immer einige 1000 und 2000 Dong-Scheine und zwei 5000er in der Hemdtasche. Die sind fuer die “Beduerftigen” . Jungen Beduerftigen gebe ich nichts. Alte Leute mit Gebrechen erinnern mich an meine Mutter und Vater , und ich gebe oefter mal 2000 oder 3000 Dong so in die Hand, dass umstehende Gaeste es nicht unbedingt bemerken.

Vietnamesen haben so eine typische Geste mit dem Handruecken nach oben und dem Geldschein darunter. Fuer manche Faelle. Ich gebe auch nicht auf “Anruf” und wenn moeglich nicht am Tisch an der Strasse. Ich stehe zum Geben eher mal schnell auf und druecke was in die Hand.

Ich achte darauf, dass ich im Portemonnaie genug 10.000er gesammelt habe.

Es ist ein Unterschied , ob man als Vietnamese/in in Vietnam eine Rechnung bezahlt oder als Auslaender.

Wenn ich allein unterwegs bin, lasse ich nie “aufrunden”. Das verstehen nicht alle in Vietnam. Ich lege z.B. einen Schein in das Maeppchen oder gebe einen Schein, der den geforderten Betrag uebersteigt , dem kassierenden Maedchen oder Jungen auf ihren Weg zur Kasse.

Der/die kommt dann mit dem Wechselgeld zurueck oder gibt es Dir raus.

Wenn ich in guter Stimmung bin, gebe ich bei Rechnungen bis 100.000 Dong dann zwischen 5.000 und 7.000 Dong dazu. Die habe ich schon, bevor die “Bedienung” mit dem Wechselgeld wieder eintrifft , das ich dann einkassiere, schon unauffaellig in der anderen Hand.

Bei groesseren Rechnungen in der Gastronomie gebe ich aber auch nur einen 10.000er als Extra.

Nur im Taxi lasse ich aufrunden, wenn der Betrag krumm ist, weil es schnell gehen muss. Aber spaerlich. Bei 87.000 nehme ich auf den 100.000er Schein nur den 10.000er zurueck.

Wenn mir der Fahrer beim Auspacken schweren Gepaecks aus dem Kofferraum hilft und freundlich ist , gebe ich einen 10.000er nachtraeglich (!) extra.

Cyclodriver je nach Gefallen, etwa 5.000 , wenn Ganz- Tagestour , allerdings auch unbedingt Einladung zum Mittagessen (Pho-Suppe , 25.000 – 35.000 Dong).
Koffertraeger im Hotel nicht immer, nach Situation und Hotelkategorie , einen 5000er bereit halten. Man merkt das, ob es angebracht ist.

Im Hotel gebe ich dem Aufraeumdienst direkt jeden zweiten Tag 10.000 Dong extra in die Hand.

Bei Abreise auch 20.000 Dong oder an der Rezeption, je nach Rechnung, etwas mehr. Ein nettes kurzes Gespraech dabei kann "Gold wert" sein.

Oft kommt es darauf an, ob ich weiss, dass ich mal wiederkomme. Dann gebe ich natuerlich lieber. Mit etwas "Berechnung" also dahinter.

Vieles, was Vorredner schrieben, ist mir unverstaendlich. Dass in Suedvietnam ein Trinkgeld beleidigend sei, ist sogar voellig absurd.

Ich habe das mir nicht aus den Fingern gesogen, ich habe es von meiner vietnamesischen Frau erlernt, die Einheimische ist. Fuer mich ist es Alltag.
“Mein” Waiter in meinem Bistro bekommt, wie heute abend gerade wieder , immer einen 10.000er extra. Ich habe ihm viel zu verdanken. Besonders an Sicherheit. Nichts ist so schlimm wie der Anschein von “Geiz” bei Vietnamesen.
Sie reagierte recht wuetend auf manche “Empfehlungen” hier im Forum. Und man muss unbedingt bedenken : wir sparen Mehrwertsteuer und Versicherungssummen, die im Westen in die Preise mit eingearbeitet sind.

Sie empfand die Aufforderung, nichts zu geben, als schlimme Beleidigung in ihrem Land.

In den USA ist es eine tolle Sache, dass der “Einpacker” an der Kasse 1USD bekommt. Das ist in Vietnam, wo es das manchmal im Supermarkt gibt, anders. Hier : nichts geben ! Unueblich.

Freundliche Gruesse, Catinat

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Adi




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BeitragVerfasst am: 23.10.2011, 20:23    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Da ich am 2. Tag in meinem Urlaib schon beklaut wurde (handy), hab ich alle wertsachen meiner Freundin gegeben. Sie darf dann bezahlen und hat mir eh verboten selbst einzukaufen da sie nicht will das ich die falschen Preise bekomme.

Was ich jedoch beobachtet habe ist, das beim Taxi gerundet wird wenn der Betrag Krumm ist. So wie Cantinat das schon sagt. Es gibt ja teilweise auch xxx.300 Dong Beträge, und der kleinste schein ist doch 1000 (?). Sie hat mir auch verboten Bettlern as zu geben, egal welchen. Erst heute war es mir Peinlich nichts geben zu können als ein offensichtlich gebrechlicher Mann etwas wollte.

Trinkgeld gibt sie jedoch generell keines. Sie meinte zu mir auch einmal das Trinkgeld eher im Süden durch den Amerikanischen Einfluss üblicher sein kann, aber sie war auch dort noch nicht so oft.

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 24.10.2011, 04:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Adi hat schon gesagt, was ich gerade sagen wollte.
Nämlich das die Sache mit dem Trinkgeld im Norden und Süden vermutlich 2 Paar Schuhe sind!
Ob sich Hanoi da inzwischen am Süden orientiert, weiss ich leider nicht.

Einen weiteren Fehler habe ich gemacht, in meiner Anmerkung, dass das Geben von Geld beleidigend sein könnte, wenn es mit den falschen Worten kommt.
Das betrifft Vietnamesen untereinander und sollte daher ausser Acht gelassen werden.

Da man ansonsten eine kleine Doktorarbeit über das Thema Trinkgeld in Vietnam schreiben könnte, würde ich sagen:
Gebt es einfach, wenn ihr der Meinung seid, es ist angebracht.
Hört da einfach ein bisschen auf euer Gefühl und übertreibt es beim geben nicht.
Informiert euch vorher über die gängigen Preise, damit ihr bescheid wisst, ob ihr nicht sowieso schon beim regulären Preis über den Tisch gezogen worden seid.

Was die vielen Bettlerinnen und Bettler anbelangt -kleine Kinder und sogar Krüppel nicht ausgeschlossen- ist es hier in den meisten Fällen sinnlos etwas zu geben, da das Geld den betreffenden nicht erreicht.
Hier sind viele organisierte Banden im Spiel.
Kinder werden ausgeliehen oder gemietet um leichter Mitgefühl zu wecken.
Krüppel werden von ihnen "auf die Strasse gelegt", später wird das Geld einkassiert, aufgeteilt und der Krüppel wieder in sein Kämmerchen gesperrt.
Der sieht von dem Geld nichts.
Alten, gebrechlichen Menschen kann man dennoch mal was zustecken. Die sind häufig "authentisch". Aber auch nicht immer.
Hier wieder wichtig: Auf´s Gefühl hören.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 24.10.2011, 15:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Adi » hat folgendes geschrieben:
Sie meinte zu mir auch einmal das Trinkgeld eher im Süden durch den Amerikanischen Einfluss üblicher sein kann, aber sie war auch dort noch nicht so oft.


Ich glaube, wir kommen der Sache gemeinsam naeher in unserem gemeinsamen Bemuehen, Vietnam und Vietnamesen besser zu verstehen.

Es scheint da wirklich Unterschiede zu geben beim Geben und Annehmen von Extras im Norden gegenueber dem Sueden. Ich kenne den Norden nicht. Nur einige Nordvietnamesen.

Einen Zusatz muss ich zu meinen Beobachtungen im Sueden noch geben.

Die meisten der Extras, die Vietnamesen im Sueden geben, sind “Teil der Kommunikation”, einer “Hand” - lung . Meine Frau gibt eigentlich nie isoliert in einer Situation etwas rueber in die andere Hand. Sondern immer im Zusammenhang mit einem offenen , frohen Gespraech, etwas Small Talk , ein Lachen, wobei das Rueberreichen nicht als gesonderter Fremdkoerper erscheint, sondern als fliessender , nachrangiger Teil der Kommunikation.

Wir Auslaender koennen das nicht. Viele Nordvietnamesen offenbar auch nicht.

Man sollte im Sueden trotzdem geben, meine ich, und fuer das Verhalten im Norden noch mal Experten von dort fragen. Su-tu ist da eine.

Das Verhalten der meisten Suedvietnamesen untereinander erinnert mich jeden Tag neu an das einer “grossen Familie”. Ich fuehle mich dabei wohl. Manche empfinden das als Distanzlosigkeit.

Es gehoert zum unbewussten Erbe der “Pioniergeschichte” des Suedens , so wie man es auch in anderen Kulturen antreffen kann, die sich von Nord nach Sued erst haben ausbreiten muessen , so wie in den USA oder Chile oder Argentinien. Da haben sich Verhaltensklammern gebildet und fortgepflanzt. Mit den Amerikanern ist Adi ganz nahe dran, aber ich glaube, es geht noch tiefer und ist etwas Eigenstaendiges der Suedvietnamesischen Kulturgeschichte , etwas Authentisches . Geben und Nehmen als ein ungezwungener Akt der Verbindung und Gemeinsamkeit der Interessen.

Freundliche Gruesse, Catinat

Online    
Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 24.10.2011, 16:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Aber wenn ich hier das eine oder andere lese, geht mir der Hut hoch.

Grundsaetzlich : ich habe ..................Ich achte darauf,...................Wenn ich allein unterwegs bin, lasse ich .................. Wenn ich in guter Stimmung bin....................
Bei groesseren Rechnungen in der Gastronomie gebe ich..............Nur im Taxi lasse ich...............
Im Hotel gebe ich ...................

Vieles, was Vorredner schrieben, ist mir unverstaendlich. Dass in Suedvietnam ein Trinkgeld beleidigend sei, ist sogar voellig absurd.

Ich habe das mir nicht aus den Fingern gesogen, ich habe es von meiner vietnamesischen Frau erlernt, die Einheimische ist. Fuer mich ist es Alltag.
Sie empfand die Aufforderung, nichts zu geben, als schlimme Beleidigung in ihrem Land.


Der Beitrag sollte nicht einfach zerstückelt werden. Ich habe nur hervorgehoben, um zu verdeutlichen, daß das ganz persönliche Gewohnheiten sind.
Sicherlich gibt es noch Andere, die so handeln und vielleicht hat die amerikanische Zeit da fördernd gewirkt. Aber der Schritt zur Verallgemeinerung sollte mit Überlegung erfolgen und nicht in erregter Negierung anderer Erfahrungen.

Diese anderen Sitten gibt es offenbar im ganzen Land, wie wir lesen auch in Saigon. Das muß nicht jeder verstehen. Trotzdem muß nicht der "Hut hochgehen", weil sich die Anderen selbstverständlich auch nichts "aus den Fingern saugen".

In der Erkenntnis, daß immer Dinge außerhalb unseres Horizonts existieren, sollte man die Existenz verschiedene Angewohnheiten akzeptieren.

Die wesentliche Aussage für die Fragestellerin ist, daß für Ausländer andere Regeln gelten - ich meine, keine festen.

Ganz praktisch: Der Ausländer macht in Vietnam nichts falsch, wenn er nach eigenem Gutdünken Trinkgeld gibt. Sicherlich wird kein Vietnamese böse sein, wenn die Summe unüblich ist. Der Ausländer muß sich keine festen Sätze einprägen.

Catinats Beträge haben sicherlich auch mit Gutdünken zu tun.

Dieses Rübergeben mit geschickten Gesprächen gibt es in einem anderen Zusammenhang, nämlich um Jemanden zu "schmieren".
Das ist eine Fähigkeit, deren Beherrschung nützlicher ist, als ein Trinkgeld - weltweit. Mir geht sie (leider?) ab.

Gruß

Micha

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