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 Lehrerdiskussion

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 11:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi, Starlifter,

Warum bist Du denn dann keiner geworden ? Frage
( Uebrigens : “Beamter” ist kein Beruf.)

Immer diese Vorurteile ! Lachen

Unbeamtete Gruesse, Catinat

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starlifter
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 12:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich sprach von der Klientelpolitik der Beamten,und vom Berufsstand der Lehrer.Und das dort Handlungsbedarf besteht.Als Pensionsempfänger hört man das natürlich nicht gerne,was mich nicht hindert es trotzdem auszusprechen.Weiter ins Detail möchte ich dabei nicht gehen.
Warum bin ich kein Beamter geworden?
Weil ein Staat nicht sein Heil in der verbeamtung jeder Berufsgruppe suchen kann.Denn was passiert wenn ein Land seine unproduktiven Pfeifen verbeamtet,sieht man an Griechenland.Auch für die Pensionslast dieses Beamtenstaates werden meine Steuermittel verschwendet.

unvorurteilsbehaftete Grüsse,

starlifter Cool

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"Alles Denken geschieht unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen Nu."

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Courti
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 13:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Aber es ist doch so,
dass der Lehrerberuf an sich nicht sonderlich attraktiv ist,
solange man nicht Verbeamtet ist (und eine Verbeamtung ist ja mittlerweile noch nicht mal sicher),
aber selbst dann verdient man deutlich weniger,
als wenn man eine Karriere bei Siemens oder wo auch immer anstrebt.
Das Geld das also der Siemens-Mensch sicher hat,
auf das muss der Lehrer erst noch warten.

Die Entscheidung Lehrer zu werden trifft jeder für sich,
mit all den Vor- und Nachteilen.
Aber man sollte doch bitte die Kirche im Dorf lassen
und nicht so tun,
als könne man als Lehrer reich werden.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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starlifter
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 13:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sicheres Geld in der Privatwirtschaft gibt es nicht!Erst recht nicht bei Siemens,wo selbsternannte Optimierer am Einzug sind.Repressalien denen ein Beamter nicht gegenüber steht.

Wenn ein Lehrer die attraktivität seines Berufes nur in der Verbeamtung und die daraus resultierende Unkündbarkeit und spätere Pensionierung sieht,ist er meiner Meinung nach sowieso fehl am Platze.Die Verantwortung gegenüber den Schülern muss die eigentliche Motivation dieses Berufes sein.

starlifter Cool

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Courti
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 13:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Motivation und Vorteil ist doch was anderes.
Aber wenn wir schon über Vorteile Sprechen,
so sollten wir das auch trennen.

Und was die Siemens geschichte betrifft:
Der Freund meiner Schwester hat nach seinem Bachelorabschluss ein Jobangebot bekommen.
Normales Einstiegsgehalt... aber das ist immer noch mehr als man nach Jahren als Lehrer erwarten kann.

Im übrigen gibt es auch als Lehrer kein sicheres Geld,
da die Verbeamtung ja auch nicht sicher ist,
ach ich habe vergessen, die Einstellungschancen sind ja auch je nach Fach eher schlecht...
Ausser, ja ausser, man studiert ein "wertvolles" Fach,
und dann wird man auch von der Wirtschaft gesucht.

Im übrigen bin ihc der Meinung, dass du die Frage danach,
warum du nicht Lehrer geworden bist,
nicht bzw nur sehr unzureichend beantwortet hast.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 16:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Starlifter, Du bist falsch informiert oder beraten.

Kein junger Mensch , der anstrebt, Lehrer zu werden, strebt dabei an, “Beamter” zu werden. Jeder und jedem geht es zunaechst mal Jahrzehntelang um die, die er bilden, ausbilden, unterrichten und erziehen muss. Um Kinder, um Jugendliche, um Behinderte, um Auszubildende, um zu bildende Erwachsene. Ich habe nicht den Eindruck, dass Du , Starlifter, eine solche Motivation und ein solches Koennen, was in dem Beruf gefragt ist, aufbringen wuerdest.
Als Nichtbeamter wuerde der Lehrer bei gleichwertigem Studium in der Wirtschaft 75% mehr verdienen. Das weiss auch Dein Landtagsabgeordneter und wird den Teufel tun, den Beamtenstatus fuer Lehrer in Frage zu stellen.

Denn Nichtbeamtete Lehrer muessten ihrer Qualifikation entsprechend bezahlt werden. Und genau das waere fuer das Land, fuer die Allgemeinheit, fuer Dich, Starlifter, voellig unbezahlbar. Es geht rein ums Geld. Es ist auch Dein Geld, das durch das Beamtentum GESPART wird.

Wieviel Lehrer kennst Du, die bis zum 65,66 Lebensjahr gearbeitet haben und die volle Pension bekommen ?

Weisst Du, warum Du durch Zufall wahrscheinlich nur einen einzigen kennst ?

Weil, wie zwei meiner besten Mitarbeiter, verbeamtete Lehrer, einer mit 45 Jahren, einer mit 55, sie der Stress per Herzinfarkt fuer immer erledigt hat, toedlich, wie gesagt, oder , die ueberlebenden “Beamten” in der Schule : psychisch. Burnt-Out-Syndrom ist die Bezeichnung dafuer. Rumms, Schluss. Und sie hatten vorzuegliche Arbeit geleistet. Hatten.


Dein Geschwaetz, starlifter, ist Stammtischgefasel. Weil Du das zu leisten, was verbeamtete Lehrer leisten, ueber 8 Jahre Studium plus ca.45 Berufsjahre als “Buettel der Nation” offenbar selbst nie bringen wuerdest.

Dein Geschwaetz ist reines, ungeprueftes Vorurteil.

Weil mir daran liegt, dass der Beruf und der Status sauber bleibt, plaediere ich fuer schaerfstes Vorgehen gegen Kollegen, die sich in fuer mich rassistischer Weise aeussern.

Gruesse, Catinat

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Cetan
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 16:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« starlifter » hat folgendes geschrieben:
...Eine schamlose Pensionslast in Zukunft setzt dem noch die Krone auf.Welcher Arbeiter hat bei Rentenantritt Bezüge in höhe des letzten Gehaltes?Hier besteht Handlungsbedarf...


@ starlifter:
Wo hast du denn diesen Blödsinn her? Mit den Augen rollen
Die Realität ist: Es gibt maximal 70 Prozent vom letzten Gehalt - vorausgesetzt, man schafft es, seinen Job (noch!) bis zum vollendeten 65. Lebensjahr hinüberzuretten! Ansonsten hagelt es für jedes fehlende Jahr Abzüge. Schlecht für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden. Und da Beamte auch noch privat krankenversichert sind, dürfen sie anfallende Arztkosten und Ausgaben für notwendige Medikamente dann auch erstmal noch aus eigener Tasche auslegen, bevor sie eventuell einen Teil davon auf Antrag nach Wochen oder gar Monaten zurückerstattet bekommen! Dabei ist eine kleine Labor-Routineuntersuchung von vielleicht drei Minuten Arbeitsaufwand oft so teuer, dass man für das Geld im Gegenzug locker sein Auto volltanken könnte! Und wenn man dann obendrein bedenkt, dass es ausser Beamten im (oberen) Gehobenen und Höheren Dienst auch noch jede Menge (das sind sogar die meisten Beamten!) "arme Hansels" im Einfachen und Mittleren Dienst (Gehaltsgruppe A5 bis A9) gibt, dann frage ich mich, was es da eigentlich zu beneiden und zu bemeckern gibt? Es ist doch komisch, wie lange sich solche Märchen wie die von den "privilegierten" Beamten doch am Leben halten! Mit den Augen rollen Lachen

Cetan

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 12.01.2011, 19:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ach, in Deutschland hoer ich das mit den “Privilegien” des Beamten jeden Tag. Und die “Details”, von denen wird nur gefaselt, keiner kennt sie wirklich. Cetan hat einige “Details” beleuchtet.

Pension : 70 % ist richtig. Und zu versteuern. Pro Jahr vorzeitigen Ruhestandes (wie gesagt, kaum einer schafft das) vor Erreichen der Pensionsgrenze : 3,5 % Abzug. Von den 70 % !

Man zahlt fuer Frau und sich selber ca. 400 Euro davon weiter in die private Krankenkasse. Wie Cetan sagte, bei einer Herzoperation in Deutschland ueber 15.000 Euro musst Du die 15.000 Euro erst mal bezahlen, jedes Arzneimittel, Zahnprothese : erst mal zahlen.
Starlifter, hast Du das Geld dafuer ? Ich nicht. Ich weiss auch nicht, wie ich daran kommen sollte. Macht mir echt Sorge. Ich waer lieber in der AOK.

Nach ca. drei Monaten mit dem Defizit von 15.000 Euro auf dem Konto und inzwischen 630 Euro Zinsverlust in dieser Zeit arbeitet man als Beamter zur “Kostenerstattung” durch die “private” Krankenkasse zwei Tage lang an seinem “Antrag”, um 30 % der Kosten wiederzubekommen. Und beim Land zur “Beihilfe” : im Rahmen des “Kostendaempfungsgesetzes” werden erst mal bei jedem muehsamen “ Antrag “210 Euro jedes Jahr vom Land einbehalten, dann wird gefeilscht um manchmal jeden Posten, jede Medizin .

Bei Laborkosten fuer Zaehne z.B. werden hoechstens 60 % von den 70% “Erstattung” anerkannt. Hartz 4-Empfaenger haben besseres als Gebiss im Maul als jeder Beamter. Ich lasse es mir darum in etwas primitiverer Form in Vietnam machen.

Dafuer hat man koerperlich (trag mal jeden Tag 24 mal ausgewachsene Koerperbehinderte auf die Liege rauf und runter zum Popo-Saubermachen. Riecht auch ganz toll ! ) - 43 Jahre = 9.463 Arbeitstage - gehoben und psychisch sich und seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt . Um sich zum Schluss von Ignoranten wie Starlifter anpoebeln zu lassen ?

Starlifter : ein Beamter zahlt Steuern. Auch der beamtete Pensionaer. Ganz normale Steuern. Und an der Tankstelle und im Geschaeft auch : Steuern. Da ist nichts, aber auch garnichts “privilegiert”.

Unkuendbarkeit als Privileg ? Kann man auch drueber streiten. Aber es ist der zur Zeit vielleicht noch einzige “Vorteil”.

Ich schliesse jeden tuechtigen Polizeibeamten und auch den in der Verwaltung mit in mein “Gebet” hier ein.

Beamte sind nichts “Besonderes”. Nicht im Guten, nicht im Schlechten. Auf ihnen rum zu hacken ist beliebter Stammtischsport, um von den eigenen Maengeln abzulenken.


Gruesse, Catinat

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starlifter
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 03:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Catinat

Fertig mit dem Gebet auf die Beamten?
Mir kommen fast die Tränen.Die armen Staatsdiener.
Und dann noch deine Aufrechnung:Nach dem Abitur 8 Jahre Studium und 45 Jahre Lebensarbeitszeit.Bei dir dienen die Lehrer bis sie 72 sind.Geil!
Hier habe ich mal zur Information eine Lehrerbesoldungstabelle.
http://www.tresselt.de/besoldung.htm
Ein Realschullehrer der Lohngruppe A13 verdient nach gerade mal 10 Berufsjahren über 4000.- Euro Brutto.Er bezahlt zwar Lohnsteuer und Krankenversicherung - wie ich - aber keine Arbeitslosen und Rentenversicherung.Somit bleiben einem ledigen Lehrer immer noch 3050.- Euro Netto.Verheiratete mit Kinder haben natürlich wesentlich mehr.Wenn er dann mit 60 Jahren in die Pension geht,hat er nur 32 Beitragsjahre ins Solidarsystem geleistet,seine Nettobesoldung hat nochmals zugenommen,und die zu erwartende Pension beträgt trotz Abzüge knapp 2000.- Euro.Ein stolzes Sümmchen.Erwähnenswert sind auch die 14 Wochen Schulferienzeit pro Jahr während seinen Arbeitsjahren.
Ausser einem Staatsbankrott hat ein verbeamteter Lehrer doch nicht viel zu befürchten,oder?

starlifter Cool

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Pho_Bo
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 04:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die Situation von Lehrern ist abhängig vom Bundesland.In Sachsen kann kaum ein Lehrer damit rechnen Beamter zu werden,die Chance ist bei Null.Damit fallen sie alle unter normale Tarife für den öffentlichen Dienst Ost.Dazu kommt die allgemeine Teilzeitbeschäftigung,was noch weitere Lohneinbußen bringt.

Im Schnitt hat ein Lehrer bei uns 1400,-Euro netto und ich kenne pensionierte Lehrer die weniger als 1000,-Euro Rente im Monat haben.Wenn ich meinen Job dagegen sehe,verdiene ich mein Geld wesentlich entspannter.

Die meisten Lehrer werden im Regelfall auch erst nach vielen Berufsjahren Beamte,meist erst ab einem Alter von 40-45 Jahren.Vorher werden sie normal nach TV-L beschäftigt.Zudem gibt es auch keine Jobgarantien für Lehrer.

MfG Bo

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 05:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Starlifter :
Es gibt nichts zu bedauern. Du kannst Dir Dein Taschentuch sparen.

Es gibt nur durch Ignoranten wie Dich manchmal die Notwendigkeit, Falsches gerade zu stellen.

Du hast fein gerechnet. Um weiter zu kommen habe ich nach Paedagogikstudium (damals 3 Jahre) und Einstellung in den Beruf mit 23 Jahren (dann noch bis 66 und nicht bis 60 ) noch 5 Jahre nebenamtlich und mit Genehmigung des Dienstherrn an der Uni in Bochum abends und in den Ferien in Paris Psychologie studiert.
BafoeG oder aehnliches wie heute gab es nicht. Alles musste selbst bezahlt werden. Mein Einstiegsgehalt als Lehrer betrug 1966 genau 880 DM. Schade, dass Deine Gehaltstabelle nicht schon ab den 60er Jahren wirksam war.
Das erste Gehalt habe ich dann fuer die erste Reise auf den Kopf gehauen.

Reisen “bildet”, sagt man, besonders wenn man Fremdsprachen unterrichtet und forscht, wie Taubstumme Fremdsprachen erlernen koennen .

Die “Ferien” waren immer gut mit Aktivitaeten , auch beruflich nicht stehen zu bleiben, angefuellt. Ich habe sie zum Beispiel genutzt, um spaeter in Paris meine Diplomarbeit zu schreiben. Es war auch schoen. Dass angestrengtes Arbeiten auf keinen Fall Spass machen darf, das glauben nur verbitterte Deutsche.

Deine persoenliche Verbitterung darueber, dass aus Dir kein Beamter wurde, muss sehr tief sitzen. Ich bin geruehrt.

Gruesse, Catinat

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Cetan
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 08:41    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@ starlifter:
Ich vergass noch zu erwähnen, dass sich Beamte im Beruf mit genau demselben Sch.... herumplagen müssen wie andere Brötchenverdiener auch: Unsinnige Arbeitsanweisungen, ständiger Personalabbau bei gleichzeitig immer höher werdender anteiliger Belastung der verbliebenen restlichen Mitarbeiter und das "Vergnügen", im Bedarfsfall rund um die Uhr für den Dienstherrn einsatzbereit zu sein -verbunden mit der Bereitschaft, sich bei Bedarf überall hinversetzen zu lassen.
Bei Polizei, Bahn und Post kommen noch die - meist total unregelmässigen - Dienstzeiten beim Wechseldienst hinzu: Das heisst im Klartext, dass man meist aus dem Spätdienst in den Frühdienst geht und daran dann zwei oder drei Schichten Nachdienst daranhängt! Wochenenden frei? Vielleicht einmal im Monat! Ansonsten: Samstag 10 und Sonntag gerne 12 Stunden Dienst. Familie: Die sieht man im Wechseldienst gelegentlich mal, wenn man Glück hat, weshalb bei genannten Berufsgruppen die Scheidungsrate auch ziemlich hoch ist.
Freizeit und Hobbies: Sollte man bei den zuletzt genannten Berufsgruppen bei den Beamten besser gleich vergessen: Der Dienstplan lässt kaum Raum dafür!
Na, wie wär´s? Immer noch neidisch auf den Beamtenstand?

Cetan

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starlifter
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 10:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Catinat

Ich bin keineswegs neidisch oder verbittert weil ich kein Beamter bin.Nicht jeder Berufsstand muss verbeamtet werden.Dem (Amtsc)Himmel sei Dank dafür.Staaten wie Griechenland, mit verschwindendem Bruttoinnlandsprodukt,verbeamten ihre Nieten,damit sie nicht auf der Strasse sitzen.Und Deutschland bezahlt dafür.Wenigstens hast Du mir bestätigt, fein gerechnet zu haben.

Wenn ein Bundesland wie Sachsen derzeit die Verbeamtung ausbremst,führe ich dies auf die später anstehende Pensionslast zurück.Man hat erkannt,dass der Wasserkopf der Behörden immer größer wird.Auch hierfür werden ständig neue Schulden gemacht.
Zum Vergleich.
Bei meiner freundlichen BMW-Werkstatt arbeitet ein 31 jähriger KFZ-Mechaniker der seit seinem 17 Lebensjahr eine Lohnsteuerkarte beim Finanzamt liegen hat.Ausbildungszeit wird mitversteuert.Er verdient als Lediger 1360.- Euro Netto im Monat.Sein Jahresurlaub beträgt 30 Tage.Möchte er den Meistertitel erwerben,bezahlt er dies auch selbst.Sein Chef legt ihm aber nahe,das sein Gehalt damit nicht steigen wird,wohl aber seine Verantwortung den Azubis gegenüber.Die deutsche Rentenversicherung errechnet ihm seinen Renteneintritt 2047.Also mit 67 Lebensjahren.Noch.Ich sage in seinem Fall die 70 vorraus.Früher gibts natürlich Abzüge.Nach 50 Beitragsjahren, vorrausgesetzt seine Erwerbsbiographie bleibt so lückenlos wie bisher,erwartet ihn dann eine astronomische Rente von 1200.- Euro.
Würde er mit 62 Lebensjahren gehen wollen,währen´s nur noch 890.- Euro Rente,nach 45 Arbeitsjahren.
Da steht ein Lehrer deutlich besser da.

Handwerk hat goldenen Boden,
gell Catinat?

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Courti
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 10:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dann mach ich doch mal den nächsten Vergleich:
Der Freund meiner Schwester macht gerade ein Bachelor-Studium.
Bei einer Betriebsführung bei Siemens (daher wählte ich vorher diese Firma)
wurde ihm nahegelegt, sich mit dem Bachelor dort zu bewerben
und nicht noch ein Masterstudium zu machen.
Man sagte ihm, ihn erwarte ein Einstiegsgehalt von knapp 45 000
und nach 5 Jahren gingen die meisten gegen die 70 - 90 000.
Ob man dem v.a. der Prognose nach 5 Jahren Glauben schenken darf
ist wieder was anderes, dennoch:
Von sowas träumt ein Lehrer doch nur
mal ganz davon abgesehen:
Sein Studium ist nach 3 Jahren abgeschlossen,
das eines Lehrers geht nach 5-6 Jahren erstmal ins Referendariat,
also zum nächsten Ausbildungsabschnitt
in dem dann aber zum ersten Mal was verdient wird,
was aber unterhalb des Einkommens deines Mechanikers liegt.

Und du darfst mir glauben,
dass ich als Student mittlerweile mir wünschte die Zeit lieber gearbeitet zu haben
und dir den Gefallen getan hätte und in die Rentenkasse eingezahlt hätte.
Leider aber musste ich mich die paar Jährchen von meinen Eltern aushalten lassen
bzw mir mein Leben dann durch Jobs finanzieren,
in denen ich keine Abgaben zahlen muss,
weil ich zu wennig verdiene - nebenher,
d.h. neben einer Woche in der jenseits der 40 Stunden gelernt werden muss.

Ich sehe da ehrlich gesagt wenig Attraktivität im Lehrerberuf,
zumindest wenn ich das mit der Wirtschaft vergleiche.
Wobei es bei beidem Vor- und Nachteile gibt.

Und deine Werkstatt... naja, das ist schon auch schlimm.
Dennoch kein Argument dafür,
an Lehrern sparen zu wollen.

Catinat hat es doch auf den Punkt gebracht:
"Jeder soll nach seiner Qualifikation bezahlt werden."
(Wobei mir hier eine Mischung aus Qualifikation und Können lieber wäre)
Und die Qualifikation eines Lehrers ist nunmal nicht gerade schlecht.

Die ganze Diskussion führt aber wohl zu nix.
Fakt ist aber:
Wenn jemand Beamten vorwirft,
sich im Geld zu suhlen und nichts zu tun.
Und im Gegenzug sich beschwert,
dass es anderen Berufsgruppen schlechter geht,
dann muss doch mal die Frage erlaubt sein,
warum dann nicht ein Beamtenberuf ergriffen wurde.
Und dieser sollte dann nicht mit Idealistischen Parolen a la
"weil ich mich nicht aushalten lassen will" beantwortet werden.

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 11:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die negative Auswirkungen einer zu Ungunsten von Lehrern geregelten Besoldung im Vergleich , von Courti am Fall beschrieben, haben wir auch.

Nur eine Minderheit von besonders am Unterrichten mit Menschen interessierten Studenten der Mathematik geht in den Lehrberuf. Nur eine Minderheit von Sprachen Studierenden ist – trotz der scheinbaren “Verlockungen” moeglicher spaeterer Verbeamtung – noch fuer den Lehrberuf zu gewinnen. Es herrscht an einigen Stellen Mangel. Dem ist mit weiteren Kuerzungen in der Versorgung, die sich auch bis zu Studierwilligen herumgesprochen haben, wohl eher nicht beizukommen.


Wegen nach meiner Beurteilung bestehender Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten bin ich aus Solidaritaet mit Nicht-Beamteten seit Berufsbeginn, 1966, Mitglied, zeitweise in einem oertlichen Vorstand in der Gewerkschaft GEW, die Mitglied im DGB ist.

Alles, was zu Pensionen und zu ihren politischen Hintergruenden im Bund wie zu den Bundeslaendern dazu zu sagen ist, kann man in http://de.wikipedia.org/wiki/Versorgungsr%C3%BCcklage nachlesen. Wenn man es versteht, kann man den Umgang der politisch Verantwortlichen in Vergangenheit und Gegenwart v.a. auch im Hinblick auf die “Versorgungsruecklagen” besser bewerten.

@Starlifter : “Das wahre Erkennen schaut” … in diesem Falle auf die schnoede Realitaet.

Wer es “gerechter” haben will, muss das politisch bewirken. Nicht mit verbalen Rundumschlaegen auf Beamte, die da selbst auch nicht mehr bewirken koennen als wie die Nicht-Beamteten.

Fuer die griechischen Beamten uebernehme ich keine Mitverantwortung.

In dem Fall der persoenlichen Schwierigkeiten der Schuelerin mit einem Lehrer bleibe ich bei meiner Meinung, wie sie vorgehen sollte.

Gruesse, Catinat

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