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 Pro und Contra im Charakter von Vietnamesen

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 01.01.2011, 12:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« wildgoose » hat folgendes geschrieben:
Um das in Zahlen zu sagen, würd ich sagen, 99,5% (oder mehr?) sind arrogant, selbstsüchtig, egoistisch, geldgierig und nur auf den eigenen Vorteil aus


Auch wenn es jetzt teilweise off topic wird, antworte ich darauf mal mit einem Zitat aus meinem Blogeintrag vom 25. Dezember, fuer den ich ueberwiegend Zustimmung, aber natuerlich auch Kritik bekommen habe.

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Man leistet sich den Luxus, ich inbegriffen, Tausende von Kilometern weit zu fliegen, um fremde Laender anzuschauen, nur um die Vergnuegungssucht zu befriedigen. Man gibt Hunderte von Euro fuer Flugtickets aus, leistet sich teure Hotelzimmer und dann beschwert man sich in einer ueberheblichen Art und Weise ueber die Strassenhaendlerin und den Taxifahrer, welche ein paar Cent mehr berechnen. Eigentlich sollte man demnach froh und dankbar sein, daß man in einer solch ehrenwerten und ehrlichen Gesellschaft wie der europaeischen lebt, in der Betruegen scheinbar ein Fremdwort ist. Ist es nicht erbaulich, dass immer nur die anderen luegen und betruegen? Wie schoen, dass die Verbrecher nur in den selbst gewaehlten Urlaubsorten existieren und man ansonsten vollkommen unbehelligt in der heilen Ersten Welt lebt. Man kann sich gluecklich schaetzen, dass Neid und Missgunst so weit weg sind, fernab der westlichen Zivilisation.

Irgendwie verstehe ich dann aber eines nicht. Warum fliegt man dann eigentlich dorthin, wo nur die Boesen zuhause sind? Bleibt doch lieber Zuhause in euren gut geschuetzten vier Waenden. Geht doch besser euren heimischen ehrenwerten Geschaeften nach. Bleibt im eigenen Land, wo Milch und Honig fliessen. Lasst die Verbrecher dort, wo sie hingehoeren und bleibt dementsprechend da, wo ihr eurer Meinung nach hingehoert, im selbstgebauten Erste-Klasse-Eitel-Sonnenschein-Refugium Eigenheim mit Swimmingpool und Zierrasen.

Aber ich persoenlich freue mich riesig auf jede Reise, auf die Menschen dort, auf Kultur und Natur und auf Sonne, Strand und Meer in einem fremden Land. Manchmal findet sich unterwegs eine deutsch- oder englischsprachige Zeitung, wo etwas ueber Bankenskandale, Schwarzgeldkonten, gefaelschte Pruefberichte oder ueberhoehte Managergehaelter im altehrwuerdigen Europa geschrieben steht. Aber halt, das sind ja keine Betruegereien, hier geht es schliesslich um Millionenbetraege. Betrueger sind nur diejenigen, die sich auf liebenswerte Art und Weise 50 Cent erschwindeln. Und betrogen werden immer nur die Westler, die ehrenwerte Gesellschaft der schoenen, heilen Ersten Welt.

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Saijurookisawa
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BeitragVerfasst am: 01.01.2011, 12:45    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Also Leute Bitte, ich glaube es gibt in jeden Land arrogant, konservativ, selbstsüchtig, egoistisch Menschen. Und das zu verallgemeinern finde ich schon eine Frechheit. Ich lebe seit 7 Jahren mit einem Vietnamesen zusammen und kann mir keinen besseren Menschen an meiner Seite wünschen. Die Viets sind hier bei uns sehr tüchtig und wollen was erreichen, vielleicht versteht das der ein oder andere etwas falsch und nennt das gleich arrogant. Ich könnte mich auch 100% auf diese Menschen verlassen, ich habe noch nie jemanden von ihnen gesehen der nicht hilfsbereit ist und das gild auch für meinen Mann, egal wo es brennt ob auf der deutschen oder vietnamesischen Seite, er ist immer da.
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wildgoose
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BeitragVerfasst am: 01.01.2011, 12:45    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi again,

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Denkt erst mal nach , bevor Ihr solchen Unsinn verzapft und verbreitet.


nur ist das leider kein Unsinn, sondern meine persönlichen Erfahrungen. Durch private wie geschäftliche Kontakte, und ich komm dabei schon ganz rum in VN .......

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.01.2011, 12:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wir sind in Deutschland in dem Oertchen, wo wir bis zu meiner Pensionierung gewohnt haben, mit einer vietnamesischen Boatspeople-Familie befreundet , der Mann ist der Hausarzt meiner Frau. Er fuehrt ein gut besuchte Praxis und wagte vor ca. 4 Jahren den Sprung, fuer sich und die Familie an diesem Ort ein Grundstueck zu erwerben und zu bauen. Der Bau wurde und wurde nicht fertig. Mal kam ein Trueppchen Handwerker fuer ein paar Stuendchen, mal ruhte das ganze unter fadenscheinigen Begruendungen des Baugesellschaftsinhabers.

Bis man nach Monaten des Sillstands ueber die Bank erfuhr, dass er pleite und ueber alle Berge verschwunden war. Wohlgemerkt : der deutsche Baugesellschaftsbetreiber. Der vom Arzt vorausbezahlte Betrag von ca. 60.000 Euro war auf Nimmerwiedersehn verschwunden. Ein Betrug, der mehr kostete als das verlorene Geld, weil Zinsen anfielen und, und, und …

Deutschland. Ein Prozess ? Wofuer ? Das Geld ist weg.

Die deutschen Banken taten sich nicht gerade leicht, durch etwas Nachgeben der Zinsen zu helfen.

Und nun kommt erst der dazu gehoerige Beitrag zur “Mentalitaet der Vietnamesen”, leider heisst der Thread dummerweise “Der Charakter … “ :

Die Arztfamilie, so traurig wie sie waren, klagt nicht : Die Deutschen sind Betrueger. Diese Erwachsenen koennen differenzieren und leiten ihre Kinder zum Glueck zum differenzierten Beobachten und Beurteilen an. Das ist kein Zeichen von landestypischer Kultur sondern ein Zeichen von globaler Bildung oder von “Charakter”.

Gruesse, Catinat

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 01.01.2011, 21:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zu den schlimmsten sich in Sài Gòn auffuehrenden Touris – das erste Mal dachte ich : die sich da hinten so lautstark im Hawaihemd und kurzer Hose wie in Wildwest naehern, seien Amis, nein - : sind fuer mich Chinesen. Nicht (nur) “Westler” aus der europaeischen Gesellschaft, der Ersten Welt, ganz und gar nicht, Cathrin. Nein, auch nicht aus Taiwan oder Hongkong, sondern “richtige Chinesen”. Neben den Kotzbrocken aus ihren Reihen gibt es in der Mehrzahl aber sehr zurueckhaltende, nette, immer in kleinen Gruppen.

Unbeliebt bei fast allen Vietnamesen hier sind die chinesischen Gaeste trotzdem durch die Bank .

Gruesse, Catinat

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 02:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
empfehle ich Dir den Thread “Alltaegliches”, v.a. auch die konkreten Erfahrungen von Sabrina und anderen.


hihi..oh nein, oh nein Catinat bitte nicht!

Der Thread da artet ja gerade ein bisschen zum "Dampf ablassen" von kleinen Tücken und Macken im deutsch-vietnamesischen Alltag aus Winken

Wenn man das liest, dann kommt man wohl zu der Auffassung, das mir das Verhalten und die Eigenschaften von vietnamesen (zumindest in Vietnam) so ziemlich auf den Wecker gehen.
Gut, diese kleinen "Gegebenheiten und Vorfälle" tuns ja auch, aber meine Meinung zum Charakter oder den Eigenarten von Vietnamesen, ist nicht durch die Bank weg so.

Ich finde man kann auch gar nichts zum "Charakter" von Vietnamesen oder überhaupt, der gesamten Weltbevölkerung sagen.
Ganz gleich welches Land! Nicht mal etwas zu den "Eigenarten und -schaften" kann man meiner Meinung nach etwas sagen.

Ok, man könnte es pauschalisieren aufgrund von "Masseneindrücken" die man sammelt, aber ich finde nicht mal das zulässig, da jeder von uns -vielleicht viel rumkommt wie wildgoose vielleicht meint-, aber niemand und ich kann zu 100% sagen, dass wirklich NIEMAND die komplette Bevölkerung in einem Land kennt bzw. kennenlernen kann.

Und nur in diesem Fall und ausschliesslich in diesem Fall! dürfte man sich evtl. eine Zusammenfassung wie: "Meiner Meinung nach sind 5% der Vietnemesen vorschnell im Ziehen von Schlüssen, 90% sind unpünktlich, ect..", -oder in etwa in dieser Richtung- erlauben.
Aber selbst das, ist nicht wirklich die Tatsache, da jeder ja auch wieder eine unterschiedliche Auffassung und Meinung hat.
Man könnte aber wenigstens sagen, dass man die Menschen persönlich als soche bzw so und so kennengelernt hat.

Wenn Menschen wie Wildgoose sagen "Ich war 10xin diesem Land und bin viel rumgekommen" und sich aufgrund dessen, eine solche Aussage erlauben, dann sage ich trotzdem, er hat keine Ahnung, sondern lediglich ein paar persönliche Eindrücke, die aber auf keinen Fall der kompletten Bevölkerung zuzuschreiben sind!

Ich denke auch mal, dass die vielen, vielen vietnemesischen Landsleute, die z.B. wildgoose, kennengelrnt hat, aus einer Bevölkerungsgruppe kommen.
Beispielsweise: Geschäftsleute oder Beamte oder eine andere Gruppe.
Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, darf man wie gesagt nicht den Fehler machen, zu verallgemeinern.

Erst gestern, habe ich selbst diesen Fauxpas begannen, -gefragt von einem Vietnamesen- die guten und schlechten Eigenschaften von Vietnamesen, Männer und Frauen und Deutschen, Männer und Frauen aufzuzählen.
Berufen habe ich mich auf die Menschen, die ich bis dato kennengelernt habe.
Als ich endlich gemerkt habe, zu was ich mich -auf eine gute detaillierte Antwort bemüht- hatte verleiten lassen, habe ich mich schnell berichtigt und ihm gesagt,
dass man das nicht so pauschal sagen kann.

Es gibt wie überall auf der Welt, hier und da, Vietnam sowie Kanada, Deutschland, dem Kongo, der Türkei... gute und schlechte Menschen, fleissige und faule, faire und unfaire, kluge und dumme...
Und jeder von uns macht andere Erfahrungen, mit anderen Menschen.

@wildgoose, also die 99,5% der Vietnamesen die ich bis jetzt in meinem Umfeld erlebt habe, waren nicht alle arrogant, selbstsüchtig, egoistisch, geldgierig und nur auf den eigenen Vorteil aus.
Aber da du in deiner Prozentangabe anscheinend auf die Gesamtbevölkerung schließt, müssen wir anscheinend in unterschiedlichen Vietnams leben?! Winken

Ich vertrete nicht durchweg die Meinung, dass alle Vietnamesen aufrichtig und lieb sind, fleissig und höflich, aber auch nicht dass alle unaufrichtig und böse, faul und unhöflich sind...und das sollte eigentlich jeder tun!

Das ist jetzt ein bisschen weit hergeholt, aber Dinge wie die Judenverfolgung, im 2.Weltkrieg, konnten nur stattfinden, weil die Menschen nicht differenzieren konnten! Man hat eine komplette Rasse verteufelt und dabei völlig aus den Augen verloren, das "Frau Stern und ihr Mann von nebenan", die mit denen man sich immer gut verstanden hat und man sich evtl. ausgeholfen hat, auch dieser Rasse angehört haben und das, wenn diese beiden, nicht wie der Rest dem Werk des Teufels entsprungen waren, es vielleicht die anderen, -abgesehen von einer kleinen Zahl- auch nicht waren?!

Lasst euch nicht dazu hinreissen, die Dinge über einen Kamm zu scheren!

So, das Wort zum Sonntag für heute ist vollbracht, jetzt ziehe ich mir mein Batman-Kostüm an und gehe auf der Strasse weiter für Recht und Ordnung sorgen Lachen

Lg

Sabrina

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 05:37    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mal ernst !

Natuerlich strebe ich an, liebe Sabrina, dass alle Menschen gleich sind, gleich denken, gleich fuehlen, gleich handeln. Alle und ueberall. Nur ich : ich bin gleicher. Mein Freund Kim & Sohn in Nordkorea ist mein Vorbild. Er ist da allerdings schon ein kleines Schrittchen weiter …

Darum liegt mir doch so sehr am Herzen, dass alle Deutschen, sprich : “Westler”, schlurfen , rotzen und ungehemmt in der Nase popeln.

Schoen waere auch, wenn alle “Westler” neben den Charaktereigenschaften “schlurfen, rotzen, popeln” , noch die Charaktereigenschaften “alle fragen, wieviel sie verdienen, wieviel Ehefrauen bzw. Ehemaenner sie haben, wo sie her kommen, warum ihre derzeitige Lebensabschnittsbegleiterin alt und haesslich ist” uebernaehmen.

In der Tuerkei habe ich vor Jahrzehnten was Witziges erlebt, was man in den Laendern des Westens einfuehren sollte. In einem Geschaeft in einem grossen Dorf am Ortseingang waren den Waren gedruckte Preise zugeordnet. So auf einmal gefalteten Karteikarten. Ich sah noch, als ich mich naeherte, wie die letzte Karte von einer geschwinden Hand kurz umgedreht wurde. Das hat mich doch veranlasst, dem auf den Grund zu gehen. Von vorne wurde mir der “Westler-Preis” praesentiert, so lange ich da war. Wenn ich mich entfernte, wurde auf den Tuerkenpreis gedreht. Praktisch !

Uebernehmenswert in Castrop-Rauxel ? Fuer den Fall, dass sich vietnamesische Kaufinteressenten dem Shop naehern.

Vor 10 Jahren zahlte ich am Zoo in Sài Gòn, wegen meiner unschoenen Hautfarbe etwa 50.000 Dong Eintritt, Eingeborene, Entschuldigung : Einheimische, zahlten 5.000 Dong. Meinen Einwand nahm man nicht zur Kenntnis : “ Robin Hood und Karl Marx wollten doch, dass alle Menschen gleich …” . Kam nicht an , dieser mein Einwand. (Ich wusste nicht, was R.H. auf vietnamesisch heisst.) Fortschritt im Sinne von Robin und Karl : Heute zahlen alle Erwachsenen (denen ich meistens schon zugerechnet werde), ich glaube einheitlich 15.000 Dong. Genau weiss ich nicht, da das Portemonnaie immer meine Frau hat. Falls sie es beim Dauerreden mit suedvietnamesischen Strassen-, Tisch-, Busnachbarinnen nicht gerade auf dem Sitz hat liegen lassen. (Charaktereigenschaft !)

Noch mal zu Deinem multikulturellen Hund, Sabrina, dessen Namen Du mir verschwiegst : er ist der erste antirassistische Hund in Vietnam ! Oder ? Ein rassischer Zuchterfolg ? Also doch ?

Die Anschaffung einer Katze bei uns gegen die Ratten lohnt sich nicht. Dafuer haben wir wahrscheinlich zu oft Rohrbrueche, arme Katze, und hiesige Ratten sind im Charakter anders als ihre “Westler-“ Genossen : gewiefter, heimtueckischer, hinterhaeltiger – jedenfalls 99,5 % der vietnamesischen Ratten. Oder mehr.

Aber auf die Ratten komme ich noch ! Beim Alltaeglichen. Jetzt erst mal ein B…, nein, reingefallen !, jetzt erst mal ein bánh mỳ.

Bis dann : tanitaC

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 14:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Zu den schlimmsten sich in Sài Gòn auffuehrenden Touris – das erste Mal dachte ich : die sich da hinten so lautstark im Hawaihemd und kurzer Hose wie in Wildwest naehern, seien Amis, nein - : sind fuer mich Chinesen. Nicht (nur) “Westler” aus der europaeischen Gesellschaft, der Ersten Welt, ganz und gar nicht


Das ist natuerlich richtig. Aber die beschweren sich hinterher nicht bei mir. Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich

2010 kamen erstmals mehr als Fuenf Millionen Touristen nach Vietnam. Der bisherige Rekord lag bei 4,23 Millionen im Jahre 2008. Besonders stark stieg die Anzahl der Besucher aus China, Thailand, Australien, Suedkorea und Japan. Chinesen sind mir besonders in Angkor unangenehm aufgefallen. 2003 gab es dort noch kaum chinesische Touristen, jetzt trifft man immer mehr. Nach Hanoi kommen immer mehr auch grosse suedkoreanische Reisegruppen. Als ich Ende Juli nach Chengdu geflogen bin, gab es am gleichen Nachmittag drei Charterfluege nach Seoul. Auch Japaner tauchen meist in grossen Gruppen auf, aber sind oft zurueckhaltender als Chinesen oder Koreaner.

Mein entscheidendes Erlebnis mit einer deutschen Reisegruppe hatte ich im Alter von 16. Damals sind Phuong und ich zum ersten Mal alleine mit dem Zug von Hanoi nach Ho Chi Minh City gefahren. In Da Nang stieg diese Gruppe zu. Bei einem Unterwegsstop habe ich mich leider dazu hinreissen lassen, die Verhandlungen zwischen einigen Touristen und den Haendlerinnen auf dem Bahnhof zu uebersetzen. Wie sich sehr schnell herausstellte, war das ein Fehler. Offensichtlich hatte ich bei einigen aelteren Damen einen gluckenhaften Mutterinstinkt geweckt. Als sie dann auch noch mitbekamen, dass ich ohne Eltern unterwegs war, hatte ich im Prinzip keine ruhige Minute mehr, so etwa nach dem Motto: "Die suesse Kleine braucht unbedingt unsere Hilfe." Es war einfach grauenvoll. Ich gebe ja zu, ich sah damals juenger aus als 16. Meist wurde ich auf 13 geschaetzt. Aber deshalb muss ich mich doch nicht 20 Stunden lang wie ein Kleinkind bemuttern lasen. Von den vielen sicher gut gemeinten, aber komplett sinnlosen Ratschlaegen ganz zu schweigen. Schliesslich kannte ich ja Vietnam wesentlich besser. Aber zum Glueck geht auch die schlimmste Horrorfahrt einmal zu Ende und in Ho Chi Minh City angekommen machten wir uns schnell und ohne Abschied in Richtung Bootsabfahrtsstelle nach Vung Tau aus dem Staub. Seitdem halte ich mich von Reisegruppen aller Art konsequent fern.

Was nun den "Charakter der Vietnamesen" betrifft, so hat es Sabrina genau auf den Punkt gebracht. Dem ist aus meiner Sicht nichts mehr hinzuzufuegen.
« su-tu » hat folgendes geschrieben:
Es gibt wie überall auf der Welt, hier und da, Vietnam sowie Kanada, Deutschland, dem Kongo, der Türkei... gute und schlechte Menschen, fleissige und faule, faire und unfaire, kluge und dumme...
Und jeder von uns macht andere Erfahrungen, mit anderen Menschen.


Viele Gruesse
Cathrin

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 14:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Sabrinas Beobachtung deckt sich mit meiner These in Bezug auf die Unerfreulichen:

Arschlöcher sind international

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(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 19:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dem allen , von Su-tu, Cathrin und AndyNguyen kann ich, kann man ja nur zustimmen.

Mich interessiert aber etwas ganz anderes.

Ich als Deutscher in einer vietnamesischen Familie habe Eigenheiten, die meinem Deutschtum zugeschrieben werden und wohl auch zugeschrieben werden koennten. Ich setze mich schon damit auseinander, behalte das aber fuer mich.

Diese Eigenheiten werden ja auch nicht moralisch “bewertet”. Allenfalls von ihrem Effekt, vom Ergebnis meines speziellen, wahrgenommenen Handelns her.

Und umgekehrt faellt mir als Deutschem auch die eine oder andere Eigentuemlichkeit bei Vietnamesen auf.

Und dass solche Eigentuemlichkeiten fuer “Fremde”, fuer die die Bezeichnung “Charakter” mir allerdings ungluecklich erscheint, von ihren moeglichen Ursachen und kulturellen Bedingungen her etwas mehr beleuchtet wuerden, das haette ich mir von der Beteiligung an diesem Thread gewuenscht.

Ich bin nun genauso schlau oder dumm wie vorher. Darum sind mir die auch wieder verallgemeinernden Aussagen, Dumme, Faule, Kluge, Fleissige, Arschloecher usw. gaebe es ueberall, einfach zu duennbreiig und zu nichtssagend. Das wusste ich schon vorher.

Praezise :

Welche Eigentuemlichkeiten bei Vietnamesen fallen auf ?
Welches sind die moeglichen Ursachen dafuer ?
Welche der Eigentuemlichkeiten sind auf meine Vor- Erwartungen zurueck zu fuehren ?

Liebe Gruesse, Catinat

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wildgoose
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 20:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich will hier nichts und niemanden verallgemeinern, und wie Sabrina sagt, es gibt überall gute und schlechte Menschen. Aber auch der Spruch "Arschlöcher sind international" ist sehr gut Smilie . Nur gibt es in dem einen Land eben mehr Arschlöcher, sagen wir mal den USA, als in anderen Ländern, sagen wir mal Kanada.

Andererseits kann man dann aber auch nicht von der Mentalität eines Volkes reden, da dies wieder verallgemeinert und somit nicht richtig (?) ist. Ergo gibt es keine Mentalität eines Volkes.

Ich diskutiere darüber oft mit meiner Freundin (sie ist aus Tra Vinh) über die guten und bösen Verhaltensweisen der Vietnamesen. Meistens gibt sie mir recht und antwortet "yes, I know, but its their habbit". Aber auch ihre Mutter beklagt sich über die, sagen wir mal negativen Verhaltensweisen ihrer Landsleute. Weil es eben "their habbit" ist, mal übers Ohr zu hauen, mal da was zu klauen .... aber wie gesagt, ich verallgemeinere jetzt nichts, aber es gibt gewisse Tendenzen und Häufigkeiten.

In diesem Sinne,
Paul

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Saijurookisawa
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 20:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,
also einige könnte ich dir nennen, die sich jetzt aber auch nicht wieder verallgemeinern lassen.
Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren ein Paar, aber er hat immer noch Probleme mich in der Öffentlichkeit zu umarmen oder zu küssen. Was bei uns als selbstverständlich gilt, ist bei vielen Vietnamesen nicht gerne gesehen.
Genauso, wenn wir vietnamesische Freunde treffen, sieht er es nicht gerne wenn ich mich mit ihnen unterhalte, was allerdings auch an seinem Sprachvermögen liegen kann Verlegen Smilie
Ich hatte einmal beim Têt, bei uns zu hause, gesehen, wie eine Deutsche ihren vietnamesischen Mann vor gesammelter Manschaft rund gemacht hat, was mir als deutsche schon recht peinlich war. Der Mann war sichtlich verschämt und gleichzeitig wüdent. Später sagte man mir, das es für einen Vietmann das schlimmste sei, wenn seine Frau ihn in der Öffentlichkeit zur Schnecke macht und dann auch noch eine "Ausländerin". Na ja, jeder hat so seine Problemchen.
Ich denke das dir das vielleicht etwas helfen kann.
LG

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 21:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das Verhalten meiner vietnamesischen Familienmitglieder untereinander ist bei problematischeren Differenzen ganz anders, oft sehr drastisch , als die eher zurueckhaltende Behandlung desselben Themas in der Oeffentlichkeit.

Das ist auch bei vielen Deutschen so, aber viele machen auch in der Oeffentlichkeit kein Hehl aus ihrer privaten Meinung.

Meine Frau, die selbst auch wie wir alle “two faces” zur selben umstrittenen Sache hat, aergert das bei ihrer Familie und bei ihren Landsleuten und sie verallgemeinert mit genau den gleichen Worten wie die Freundin von Wildgoose und deren Mutter : “That is their habit.” Ihre Aussage dann auch dazu : “Bei uns gibt es besonders viele Schlangen. “

Gruesse, Catinat

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 02.01.2011, 22:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Zu den schlimmsten sich in Sài Gòn auffuehrenden Touris – das erste Mal dachte ich : die sich da hinten so lautstark im Hawaihemd und kurzer Hose wie in Wildwest naehern, seien Amis, nein - : sind fuer mich Chinesen. Nicht (nur) “Westler” aus der europaeischen Gesellschaft, der Ersten Welt, ganz und gar nicht


Das ist natuerlich richtig. Aber die beschweren sich hinterher nicht bei mir.
Cathrin


Claro, bei Dir natuerlich nicht. Lachen Aber die Vietnamesen bei mir ueber die Chinesen. Auf den Arm nehmen Auf den Arm nehmen Auf den Arm nehmen

Gruesse, Catinat

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 03.01.2011, 10:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Welche Eigentuemlichkeiten bei Vietnamesen fallen auf ?


Ich will dann auch mal zum eigentlichen Thema zurueckkommen. In meinem Bekanntenkreis faellt mir eine Eigenschaft immer besonders negativ auf. Ich weiss nicht, ob das nun typisch vietnamesisch ist, aber das Angeben, Protzen und Prahlen wird meinen Beobachtungen nach immer schlimmer. Jeder will besser sein als der Freund, Kollege oder Nachbar. Zumindest in der Hanoier Mittelschicht, wo ich mich ueberwiegend bewege, ist das so. Es MUSS immer das neueste und beste Handy sein. Kauft sich der Nachbar ein neues Moped oder einen LED-Fernseher, dann brauche ich UNBEDINGT auch einen, denn sonst koennte ich ja "mein Gesicht verlieren". Ich kenne die vietnamesische Gesellschaft jetzt seit ueber 12 Jahren, aber manche Verhaltensweisen erschliessen sich mir noch immer nicht wirklich.

Ich habe z.B. ein ziemlich altes Handy mit dem man nichts weiter machen kann als telefonieren. Deshalb bin ich schon oft ausgelacht worden. Aber so lange wie es funktioniert, werde ich das sicher nicht wegschmeissen. Warum sollte ich mir denn ein neues, teures, supermodernes kaufen? Nur weil andere auch so etwas haben? Kommt fuer mich nicht in Frage, aber Vietnamesen ticken da eben anders.

Dann ist da noch die Anfaelligkeit vieler Vietnamesen fuer Geruechte aller Art. Das wird manchmal besonders deutlich, wenn wenn es ums liebe Geld geht und sich vor den Wechselstuben lange Schlangen bilden. Auch das Misstrauen in die Banken sitzt noch sehr tief. Nicht zu vergessen auch den Aberglauben. Eine aus Fernsehen und Presse nicht ganz unbekannte Wahrsagerin hatte vor der 1000-Jahr -Feier von Hanoi den Einsturz einer Bruecke ueber den Roten Fluss mit vielen Toten waehrend der Feier vorhergesagt. Fuer mich ist so etwas nur Humbug, aber sehr viele Menschen haben diesen Unsinn tatsaechlich geglaubt.

Viele Gruesse
Cathrin

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