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 Probleme mit dem Stiefkind

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 02:27    Probleme mit dem Stiefkind Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

im post von SAR Herz vs.Verstand habe ich gerade gesehen, dass hier ein paar mehr auch mit einer Patchwork-Situation konfrontiert sind.
Eventuell kann ja jemand von euch dann meine Lage nachvollziehen und mir weiterhelfen?!

Ich weiss, der Eintrag ist Ellen-lang aber ich kann nicht wirklich was weglassen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt..
Vielleicht macht sich ja trotzdem jemand die Mühe sich da durchzukämpfen und mir einen Ratschlag geben. Ich fang mal von vorne an:

Mein Mann und ich kennen uns jetzt 3Jahre und fast 2 davon leben wir zusammen in Vietnam.

Mein Mann hat eine Tochter aus erster Ehe, die damals als ich meinen Mann kennenlernte 5Jahre alt war.
Ich hab mich mit der kleinen von Anfang an klasse verstanden und sie sofort in mein Herz geschlossen und sie hat mich auch gleich ab Beginn akzeptiert und wollte das ich bei ihr bleibe und nicht mehr nach Deutschland zurückgehe.
(Im ersten Jahr war ich nur alle 3-4Monate für knapp einen Monat zu Besuch in Vietnam).

Die leibliche Mutter hat meinen Mann und die kleine Sitzen lassen, als die kleine 2 bzw.knapp 3Jahre alt war.
(Weiss der Geier warum, da es der Familie hier bei Gott nicht an Geld gemangelt hat).
Seitdem war sie bis letztes Jahr kein einziges Mal in Vietnam um ihre Tochter zu besuchen.

Mein Mann hat das alleinige Sorgerecht.
Als seine Frau ihn damals aber hat sitzenlassen und ihm die kleine, nach ihrer Mama schreiende Tochter in die Arme gedrückt hat, mit den Worten "Kümmer dich, ich fahr jetzt zum Flughafen",
kam er mit der Situation nicht klar und seine Mutter also die Oma der kleinen, die mit meinem Mann im Haus wohnt, hat sich um die Erziehung des Mädchens gekümmert.

Mein Mann hat sie zwar geliebt, aber wie Morsix schon beschrieben hat, eben wie ein Vater und gekümmert hat er sich nicht wirklich um sie.
Das war Sache der Oma.

Damals als die kleine mich so gern gehabt hat, wusste ihre Mutter nichts davon, wie ernst die Sache zwischen mir und meinem -also ihrem Ex-Mann ist.
Sie war also frei von irgendwelchen Einflüssen und mir gegenüber völlig unbefangen.

Kurz bevor ich dann jedoch nach Vietnam kam, um hier zu leben, bekam die Exfrau meines Mannes Wind davon wie es um mich und ihren Exmann steht und darauffolgend einen furchtbaren Hass gegen meinen Mann und mich.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass SIE allerdings die jenige war, die meinen Mann verlassen hat und er hier noch ein paar Jahre gewartet hat, ob sie evtl. der Tochter zuliebe wieder zusammenkommen.
Als er dann aber erfahren hat, das sie in dem Land in dem sie sich niedergelassen hat, einen neuen Partner hat, war für ihn die Sache endgültig beendet.
Keine Ahnung also warum seine Exfrau jetzt also so einen Groll gegen uns hegt.

Auf jeden Fall bekam die Familie kurz vor der Zeit, als ich zu ihnen zog, einen neuen Osin, also eine neue Hausangestellte, die 24Std/7Tage die Woche im Haus ist und sich zudem noch ein wenig um die kleine kümmern sollte, da meine Schwiegermutter beruflich nicht mehr viel Zeit für sie hatte, mein Mann sich ja wie schon erwähnt nicht sonderlich mit ihr befasst hat und ich noch in Deutschland war.

Als ich dann kam, war die kleine wie ausgewechselt.
Sie hatte gänzlich 2Gesichter. Auf der einen Seite war sie wie früher zu mir und hat mich Mami genannt und wich mir nicht von der Seite und auf der anderen Seite hat sie mir Gefühlstechnisch in vielerlei Hinsicht und mit vielen kleinen fiesen Aktionen sehr wehgetan, wenn sie mit dem Dienstmädchen zusammen war.
Das waren immer nett ausgeklügelte kleine Situationen, die mich vermutlich wirklich treffen sollten.
Ich habe dann herausgefunden, dass das Mädchen, dass bei uns gearbeitet hat, mit der Mutter der kleinen in engen Kontakt stand und vermute mal,
das ihre Mutter da der Urheber war und über den Osin die kleine aufgestachelt hat.
Zu dem Zeitpunkt stand ich da allerdings drüber, weil sie ja noch ein kleines Kind ist und sich leicht beeinflussen lässt und noch nicht viel versteht von den Dingen.
Es war ja auch immer nur zeitweise, dass sie einen Spinnst hatte.
Ich gab mich also unbeeindruckt (obwohl ziemlich verletzt) und war weiterhin lieb und normal zu ihr.

Ich wollte das Problem allerdings nicht bei meinem Mann auf den Tisch bringen.
Das hatte mehrer Gründe. Evtl. Scham darüber das sie mich evtl. nicht mehr mag, ich wollte Unmut zwischen meinem Mann und mir vermeiden und dem Gedanken, die Situation dadurch nur zu verschlimmern.

In der Zwischenzeit war im April letzen Jahres das erste Mal ihre Mutter zu Besuch. Das lief relativ problemlos.
Ich gab mich in der Zeit ganz normal und weiterhin liebevoll der kleinen gegenüber und habe mich wirklich AUFRICHTIG für sie gefreut, dass sie ihre Mama kennenlernt und sie so lieb hat.
Ich war nicht eifersüchtig, sondern habe mich wirklich ehrlich für die kleine gefreut und ihr das auch gezeigt.
Als ihre Mutter dann wieder weg war nach knapp 4Wochen, habe ich die kleine getröstet und wieder aufgebaut.
Als sie wieder Fit war, ging halt das alte Spiel mit dem Hausmädchen wieder von vorne los.

Ich habe die Sache also gut ein Jahr lang ausgesessen.
Bis das Mädchen, als dann auch noch 400€ von mir und die Goldkette im Wert von 600€ die ich meinem Mann zum Geburtstag geschenkt hatte verschwunden waren(Das erste und letzte also einzige wirklich teure Geschenk das ich jemals für jemanden gekauft hatte und die von großer emotionaler Bedeutung für mich und meinen Mann war)endlich gehen musste.

In etwa zum gleichen Zeitpunkt sind mein Mann und ich dann aus verschiedenen Gründen (allerdings nicht wegen der kleinen!) auf meinen Wunsch in ein eigenes Haus gezogen.
Auf meinen Wunsch ist das neue Haus nur 2Gehminuten vom alten entfernt, damit die kleine jederzeit zu uns kommen kann, da ihre Oma die kleine nicht mit ins neue Haus zu ihrem Vater und mir hat ziehen lassen.

Ab da habe ich erkannt wie schrecklich eigentlich die ganze Familiensituation ist und es mir zum Ziel gesetzt, meinen Mann auf seine Tochter aufmerksam zu machen und ihn dazu zu bringen sich um sie zu kümmern und ihr zu zeigen, dass er sie liebt.
Wir haben die kleine gemeinsam von der Schule geholt, sind mit ihr in den Erlebnisspark gegangen und auf den "Spielplatz", ins Kino, an den Strand, haben uns Wasserpistolen gekauft und regelrechte Wasserschlachten veranstaltet und das Haus in einen See verwandelt, Kissenschlachten, gebastelt, gemalt, gesungen, getanzt, Schularbeiten gemacht..
Das war eine schöne Zeit, wir waren wirklich wie eine echte kleine Familie, Vater, Mutter, Kind und bald auch Hund.
Man hat unser Schreien, Rufen und Lachen in der ganzen Strasse gehört.
Ich habe in etlichen gesprächen meinem Mann nahe gelegt, wie wichtig er für seine Tochter ist und wie sehr sie ihn liebt und dass es nicht reicht, einem Kind die Liebe zu zeigen, indem Mann ihm kauft, was es haben will und danach sich selbst überlässt.
Irgendwann hat er es verstanden und er hat gelernt, sie wirklich zu lieben, wahrzunehmen und wichtig zu nehmen.
Seitdem kümmert er sich wirklich wunderbar um sie.
In diesen Monaten hätte sich vermutlich alles zum Guten wenden können, hätten wir eine wirkliche Familie sein können.
Hätte ich meinen festen Standpunkt in ihrem Leben gehabt.
Aber immer dann, wenn es gerade am schönsten war, kam der Anruf meiner Schwiegermutter das die kleine jetzt unverzüglich "nach Hause" kommen soll.
Mein Mann konnte sich dem auch nicht wiedersetzten, da die Erziehung ja wie bereits erwähnt schon seit Verlust der leiblichen Mutter in ihren Händen lag und sie ein strenges Regime führt, dem sich die ganze Familie zu unterwerfen hat.

Als die Mutter meines Mannes mitbekommen hat, wie glücklich wir "hier"-im neuen Haus- sind, hat sie begonnen die kleine immer öfter und immer früher wegen irgendwelchen Fadenscheinigen Gründen zu sich zu rufen.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass die Mutter meines Mannes ein sehr gefühlskalter Mensch ist, deren Leben nur aus Arbeit und Geld verdienen besteht und es uns dadurch unmöglich war sie mit einzubeziehen.
Aus selbigen Grund ist die Beziehung zwischen meinem Mann und ihr auch nicht gut und dadurch, dass sie die völlige Kontrolle und Macht in der Familie hat -ich schreibe bewusst Kontrolle und Macht- der sich niemand zu wiedersetzen hat, war es mir von Anfang an unmöglich, eine normale Stiefmutterrolle zu übernehmen und meine klare Rolle im Leben der Tochter meines Mannes einzunehmen.

Was die kleine betrifft, habe ich weder irgend eine Entscheidungsgewalt noch Mitspracherecht was die Erziehung betrifft.
Was die Entscheidungsgewalt betrifft, geht es meinem Mann wie mir.

Als die Beziehung zwischen mir und der kleinen eigentlich Konstant stabil und entspannt war, kam im Juni diesen Jahres ihre Mutter nun das 2.Mal wieder für knapp 4Wochen zu besuch.
Wie auch beim ersten Mal, hatte ich damit kein Problem und ging die Sache völlig relaxt an.
Wir also mein Mann und ich haben die kleine in den 4Wochen kein einzieges Mal zu Gesicht gekriegt, was ich aber auch ok fand, da sie uns ja die ganze Zeit hat und ihre Mama nur diese knappen 4Wochen und man nicht weiss, wann sie sich dann das nächste Mal blicken lässt.
Als meine Stieftochter dann kurz vor Ablauf der Besuchszeit dann doch einmal für eine halbe Stunde bei uns aufgekreuzt ist, merkte ich die erste Veränderung.
Sie war mir gegenüber ängstlich und zurückhaltend, so als wüsste sie nicht, wie ich reagieren würde.
Ich war etwas perplex, da ich ihr ja wirklich niemals Grund dazu gegeben habe, zu denken ich wäre eifersüchtig auf ihre Mutter oder hätte ein Problem damit, dass sie sie lieb hat und sie trifft.
Ich hatte ihr als ihre Mama das erste Mal nach ihrem Besuch wieder wegging auf meinem Heiligstem, meinem unantastbaren Laptop ein paar Accounts eingerichtet, damit sie mit ihrer Mama chatten kann und ihr eine Webcam besorgt, sie animiert ihre Mama regelmäßig anzurufen, wenn sie sie schon wieder halb vergessen hatte und und und...
Kurz bevor die kleine an dem Tag dann wieder verschwand, hat sie mich mit einem eiskalten Blick, der mir durch Mark und Bein ging angesehen und gefragt "Wer bist du?" als ihr Vater ins Zimmer kam, hat sie wieder ganz normal gelächelt als ob es nur ein Spass gewesen wäre und gemeint "ach ja Mami".
Ihr Blick zuvor war allerdings todernst und sie hatte Hass im Auge.
Ich hab sie vorher noch nie so gesehen. Auch nicht während der Zeit der trarzereien mit dem Hausmädchen.
Das war alles auf kindlicher Ebene und so unbeständig wie die Fahnen im Wind.
Mal hatte sie mich über alles geliebt, mal hat sie mich ich glaube nicht wirklich wissend dass sie mich dadurch wirklich verletzt gepiesackt.
Aber sie war dabei nie frech oder wirklich böse. Eben auf kindlicher Ebene.
Deswegen hatte ich ihr das auch nicht nachgetragen.
Das was hier nun war, war allerdings neu für mich. Das war etwas anderes.

Als ich meinem Mann davon erzählt hatte, meinte er dass wäre nur ein Spass von ihr gewesen. Ich hätte das falsch verstanden.
Ein Satz an den ich mich von nun an gewöhnen sollte..

An dem Tag an dem ihre Mutter wieder von Dannen zog, kam die kleine zu uns und war am Boden zerstört. Mein Mann wurde wegen einem Notfall in die Arbeit gerufen und ich habe die kleine alleine wieder aufgebaut und zum Lachen gebracht. Als mein Mann wieder kam, war sie soweit wieder hergestellt und er sagte zu mir er hatte volles Vertrauen zu mir. Er wusste er kann sie bei mir lassen, dass ich mich kümmern würde und sie wieder aufmuntern kann.
Bei niemanden sonst, wäre er in der Situation gegangen und hätte seine Tochter in der Obhut einer anderen Person gelassen.
Ebenfalls erwähnenswert ist, dass mein Mann auch eine schwere Kindheit hatte.
Seine Mutter hatte nie Zeit für ihn und war nie da und die neue Frau seines Vaters-also SEINE Stiefmutter-war ein echtes Monster und er hatte Angst vor ihr.
Ich weiss also wie wichtig es ihm ist, das sie sich gut mit mir versteht..

Naja gaaaaaanz lange Rede eigentlicher Sinn:
Seit diesem letzten Besuch nun von ihrer Mutter hat sie sich verändert.
Sie ist böse, frech und gemein zu mir, das ganze aber ziemlich clever angestellt, so dass es niemand mitbekommt oder aber sie verhält sich in Gegenwart ihres Vaters so, als hätte sie Angst vor mir..
Wenn mein Mann sie frägt, was los ist zwischen ihr und mir, sagt sie es ist nichts.
Es ist aber definitv etwas.
Am Tag nach dem ihre Mutter geflogen ist, hat sie ein Bild gemalt..
Vater Mutter Kind und die Namen meines Mannes, ihren und ihrer Mutter und geschrieben dass ist meine echte Familie.
Ich kann sie ja verstehen. Ich weiß wie schwer es für sie ist, bzw.ich weiß es nicht, wer kann sich da schon reinversetzen und zudem,
weiß sie ja gar nicht was Sache ist.
Sie weiß nicht das IHRE MUTTER die Familie verlassen hat, sie weiß nicht, dass IHRE MUTTER vor ihrem Vater einen neuen Mann an ihrer Seite hatte, sie weiß so vieles nicht.
Ich und mein Mann sind der Meinung, dass ihre Mutter böses Blut schürt und evtl. Dinge sagt, wie wenn es mich nicht gäbe, dann könnten sie eine glückliche Familie sein und dass ich die Familie kaputt gemacht habe und ihr ihren Vater wegnehmen will ect..
Seit neuesten versucht sie nämlich auch sich in die Beziehung zwischen mir und ihrem Vater zu drängen.
Sprich er umarmt mich, dann ruft sie ihn von mir weg und umarmt ihn dann und schaut mich triumphierend an und solche Geschichten.
Das war eigentlich auch nie ein Thema weil wenn er und ich uns umarmt haben, dann hab ich die kleine von mir aus zwischen uns gepackt oder er hat mich umarmt, danach hab ich ihm nen Wink gegeben, dass er jetzt auch sie umarmen soll und ähnlich.
Ich war da auch nie eifersüchtig. Jeder hatte seine Stück von ihm und die Liebe von ihm zu mir ist ja etwas völlig anderes als die Liebe zwischen Vater und Tochter. Ich hatte also gar keinen Grund eifersüchtig auf sie zu sein.

Aber nun nimmt alles überhand. Alles was ich vorher unter Kontrolle hatte, weil ich Verständniss hatte und sie ein Kind ist und das alles noch nicht so versteht und sie viel beeinflusst wird und sie es schwer hat und ich in der Situation der Erwachsene sein muss und bis dato war..
Aber auch ich bin kein Elefant und keine Maschine und bei mir ist ehrlich der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr kann.
Also ich habe mich nach wie vor unter Kontrolle und versuche mir vor ihr so gut wie nichts anmerken zu lassen, aber das alles belastet mich wahnsinnig und ehrlich gesagt-ich schäme mich wirklich unendlich dafür-kriege ich langsam einen richtigen Hass auf sie.
Mein Mann und ich haben gerade Wahnsinnige Probleme (jedoch nicht was unser Liebesleben bzw.die Beziehung betrifft) die uns sowieso schon genug zu schaffen machen.
Wir haben tausend Problem um die Ohren und ich habe nur ein paar Stunden am Tag, an dem ich mich an seiner Seite ein bisschen davon erholen kann und diese Zeit, die wir beide brauchen um unseren Akku wieder aufzuladen und unsere Beziehung zu leben, macht sie kaputt.

Ich kann und werde aber auf gar keinen Fall den Buu-Mann machen und ihr reinen Wein einzuschencken, wie die Dinge wirklich liegen,
nämlich das wenn sie es geschafft hat mich wegzueckeln, ihr Papa, ihre Mama und sie dann keine kleine glückliche Familie werden und das ICH nicht der Grund dafür war, das ihre Eltern nicht zusammen sind und und und.
Um mich bei ihr in ein schönes Licht zu rücken, müsste ich ihr die Wahrheit sagen und ihre Mutter schlecht machen.
Das kann ich auf keinen Fall tun! So was macht nur ein Monster.
Mache ich aber nicht das Monster, dann BIN ich es in ihren Augen.
Es ist eine verdammte Zwickmühle.

Ich kann ihr nicht sagen:
Hey, wo war denn deine heissgeliebte Mutter neulich als sie dir den Zahn gezogen haben und du so geweint hast?Wer hat dir da die Hand gehalten, ich oder sie?
Wer hat dir gut zugeredet und dir die Angst genommen an deinem 1.Schultag? Ich oder sie?
Wer hat dir bei deinem Fieberrausch von über 40Grad alle 5min neue Wadenwickel gemacht, die ganze Nacht an deinem Bett wache gehalten, dir das Fahrrad fahren gelernt, sich mit der Oma angelegt wenn sie dich wieder verhauen wollte, dir einen Vater gegeben?
Wer verzichtet darauf nach Hause zu gehen zu seiner eigenen Familie zu seinen eigenen Eltern obwohl ihn das Heimweh umbringt, nur für dich, damit dein Vater dich nicht auch noch sitzenlässt?!
Ich wünschte ich könnte ihr all das sagen, damit sie auch lernt mich zu verstehen, weil ich mit meinem Latein und meiner Ausdauer und Kraft am Ende bin.

Ich frage mich wie blöd und egoistisch kann ein Mensch sein?! Ich denke auch wenn ihre Mutter mich nicht mag, muss sie ja bei Gott auch wirklich nicht, dann sollte sie doch aber nicht so hirnlos sein, die Beziehung zwischen mir und ihrer Tochter zu zerstören.
Die kleine MUSS ja mit mir leben, und SIE ist nicht hier. Sie hat sie sitzenlassen.
Und wenn sie es geschafft hat das ich die kleine am Ende auch wirklich nicht mehr abkann, was hat sie dann erreicht? Ich bin ja trotzdem noch da und es ist doch besser wenn ihre Tochter die Frau mag, mit der sie leben muss, als wenn sie sie hasst und Angst vor ihr hat.
Wie kann man so kindisch sein und soviel Egoismus an den Tag legen, dass einem die eigene Genugtuung wichtiger ist als das wohl des eigenen Kindes?!
Aber gut, so stehen die Dinge nun mal..
Ich denke wenn ich mit ihr rede, hat das auch keinen Sinn, da sie mir nicht den Anschein macht, als ob das alles zu ihr durchdringen würde und sie meine wahren Beweggründe versteht. Nämlich das wohl ihres Kindes.

Ich habe die Sache auch nicht mit meinem Mann besprochen, weil ich denke er spricht dann die kleine darauf an und damit mache ich das ganze vermutlich nurnoch schlimmer, da sie ja zum einem eh meint, es sei nichts und zum anderen vermutlich denken wird ich rede bei ihrem Papa schlecht über sie um sie bei ihm schlecht zu machen.
Zudem habe ich Angst, dass dann mein Mann und ich auch noch Probleme miteinander bekommen.

Da mein Mann aber nicht blind ist, hat er das Thema gestern von sich aus angesprochen. Es kam was kommen musste, er ist der Meinung ich würde das alles in den falschen Hals bekommen und sie hat Recht und ich Unrecht.
Fertig, damit war die Sache erstmal für ihn gegessen. Wie erwartet hatte wir nun deswegen zum ersten mal seit einem halben Jahr Probleme miteinander.
Er meinte dann, wenn sie mich so aufregt, dann soll ich halt meinen Weg gehen und sie ihren, ich soll sie in Ruhe lassen.

Ich habe die Sache dann nochmal in aller Ruhe mit ihm besprochen, aber ich denke er ist der Meinung, dass es an mir liegt und ich weiß wie traurig ihn die Sache macht, wie sehr er sich eine intakte Familie für sie wünscht.
Mich macht das ganze auch traurig. Ich hatte sie so lieb und jetzt bleibt nurnoch Wut gegen sie, obwohl ich weiß dass es unangebracht ist, aber sie macht mich echt fertig. Ich weiß nicht mehr weiter.

Mein Mann spielt jetzt mit dem Gedanken die kleine zu ihrer Mutter zu schicken. Nicht wegen mir, sondern weil seine Mutter uns verbietet das die kleine zu uns zieht, selbst aber gar keine Zeit mehr für sie hat.
Wenn ihre Mutter sie wirklich zu sich nehmen sollte, dann muss ich auch nicht mehr hier bleiben und kann ein paar Jahre zu meiner Familie nach Deutschland gehen wenn ich es schaffe ihn zu überreden.
Da ist sie dann allerdings auch und wenn die kleine 24Std. am Tag dem Einfluss ihrer Mutter ausgesetzt ist, und ihre Mutter ihren Exmann und mich auch noch vor Augen hat-also ihr Hass auf uns wahrscheinlich noch wächst-,
dann graust mir davor, wie die kleine sich mir gegenüber verhalten wird.
Wenn wir dann auch noch ständig seine Exfrau treffen müssen um die kleine zu uns zu holen oder sie bei uns auftaucht um die kleine zu sich zu nehmen, dann weiß ich nicht, ob ich dem standhalten kann.
Die Zeit in der die kleine ihren Papa besucht wird dann wahrscheinlich der reinste Alptraum für alle beteiligten.

Ich würde es gerne gar nicht so weit kommen lassen, weiß nur beim besten Willen wirklich nicht wie...
Ich weiss nicht wie ich die Beziehung wieder kitten soll.
Momentan verhärten sich die Fronten und ich habe gerade nicht die Power aufgrund der ganzen anderen Probleme die mein Mann und ich zudem gerade bewältigen müssen und die ebenfalls sehr nervenaufreibend sind, mich gleich voll an die Beziehungskrisenbewältigung zu machen.
Ich gehe der kleinen Momentan so gut es irgendwie geht aus dem Weg zu gehen und sie tut es mir gleich.

Ich glaube das ist der längste Eintrag der hier je verfasst worden ist und wenn sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht hat, sich da durchzukämpfen und einigermaßen verstanden hat, was ich hier versuche zu erklären dann hat der- oder diejenige vielleicht einen Ratschlag für mich?
Ich weiß diesmal wirklich nicht mehr weiter und bin der Erwachsene hier und sollte es nicht einreisen und aus dem Ruder geraten lassen..
Vielleicht gibt es auch einfach ein paar gute Zusprüche, die mir helfen, mich wieder etwas am Riemen zu reissen und mich nicht so gehen zu lassen in dieser Situation.

Vielen Dank

eine ratlose, saumüde Sabrina
es ist acht und ich hab`die ganze Nacht durchgemacht..

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 05:30    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi,
kleine Frage:
Kann es auch sein, dass deine Schwiegermutter das eigentliche Problem ist?
Meiner Meinung nach muss die Kleine da weg,
denn deine Schwiegermutter scheint euch nicht zu akzeptieren.
Vielleicht sieht sie die Sache so,
dass du ihr den Sohn genommen hast
und das jetzt auch mit der Enkelin machen willst.
Wenn dem so ist, dann klärt das!!!

Ansonsten kann ich dir keinen wirklichen Rat geben,
du solltest aber auf jeden Fall mit deinem Mann noch weiter reden.
Und du solltest den Anspruch erheben,
dass er dich versteht.
Evtl hilft es auch, wenn ihr ein bisschen Abstand vom Alltag nehmt:
Nimm/Nehmt Urlaub!
(Das würde zumindest ich tun - dein Text klingt jedoch so,
als ob das zzt. nicht möglich wäre.)

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 06:18    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bei mir war es zwar der Vater der wegging aber die Situation war verblüffend ähnlich, noch schwieriger wurde sie dann als wir auch noch ein eigenes Kind hatten und dann die Omas sich jeweils ein Kind auserkoren und nach allen Regeln verwöhnt haben. Danach waren wir beide die Bösen, also jeweils über Kreuz.

Schlagartig hat sich das geändert als ich eingeführt habe, dass in wirklich wichtigen Situationen sofort der Rat oder die Handlung des Vaters nötig war. Der stand natürlich nie zur Verfügung somit hat sich das mit den Jahren von alleine eingespielt. Dass man dafür viel Geduld aufwenden muss ist klar, aber dass natürlich der Vater sehr viel mehr Zeit für die Tochter aufbringen muss ist selbstverständlich, weil sonst wird sie von dessen Mutter zusätzlich negativ beeinflusst.

In dieser Situation auch wegzuziehen würde bedeuten das Kind gänzlich aufzugeben. Das wäre nach meiner Meinung nicht wieder gutzumachen. Wenn aber klar wird, dass die Mutter und Oma nie wirklich eine Alternative zu den Problemen des Mädchens bietet, kommt es von ganz alleine, wenn da die Tür immer offen steht.

Heute habe ich mit meinen Kindern (Stieftochter und Sohn ) ein besseres Verhältnis als der Rest der Familie, obwohl ich in der Zwischenzeit nicht mehr mit der Familie zusammenlebe (die Kinder allerdings auch nicht mehr, die Studieren jedes an einem anderen Ende der Welt).
Mein Fazit nur jahrelange Geduld und immer ein offenes Ohr können beide negativen Einflüsse auf Dauer kaltstellen.
C.

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 06:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja, das habe ich noch vergessen zu schreiben:
Wegziehen bzw das Kind weggeben... Das bedeutet ihr gebt das Kind auf
und wird nicht mehr gutzumachen sein

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 06:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Sabrina,

in Berlin würde ich eine Fragestellerin in dieser Situation sofort zur Familientherapie schicken, und zwar die Familie, d.h. Dich, Deine Stieftochter und Deinen Mann. Und ich schließe mich Courti an, die Oma... und die leibliche Mutter haben in diesem Gefüge keinen Platz. Nun wissen wir aber alle, in VN ticken die Familienuhren anders, gerade auch, was die Stellung der Omas betrifft.

Der Kontakt zwischen Kind und leiblicher Mutter hinterläßt jedes Mal, und mt jeder Trennung emotionale Spuren. Ich habe keine Ahung, ob das vn Familienrecht die Trennung zwischen Sorgerecht und Umgangsrecht kennt. Ein Gespräch zwischen Dir, Deinem Mann und der leiblichen Mutter sollte zum Ergebnis haben, dass die leibliche Mutter ihre Besuche bis zur Volljährigkeit des Kindes einstellt. Über ihre Motive, die Besuche aufzunehmen kann nur spekuliert werden. Ich tippe auf Mißgunst. Aus vielen Scheidungskriegen (beruflich) kenne ich diese Einstellung: "Die Beziehung ist vorbei. mein Ex bleibt aber mein Spielzeug, und mit dem spielt keine Andere". Plötzlich entdeckte Mutterliebe ist meist nur dann der Grund, wenn es mit dem neuen Partner, aus welchem Grund auch immer, mit dem Kinderwunsch nicht so klappt.

Zur Oma. Auch ich wurde, da beide meiner Eltern berufstätig waren, als Kleinkind von meinen Großeltern betreut. Solche Konstellationen waren (sind) ja auch nicht ungewöhnlich. Es war aber zu jeder Zeit klar, Entscheidungen traffen ausschließlich meine Etern. Meine Großeltern beaufsichtigten mich, sie erzogen mich aber nicht. Das führte auch zu Konflikten zwischen meinem Vater und seinen Eltern, letztlich setzte sich mein Vater aber durch.

Ich wünsche Euch, dass Ihr einen Weg findet, der dem Wohl und der Entwicklung des Kindes gerecht wird.

Grüsse aus Berlin
Andreas

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 07:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ihr Lieben,

Bitte um Vorsicht, Familienberatung kann auch kontraproduktiv sein, ich kenne zwar die Scheidungskriege nur von der gegenüberliegenden Seite des Schreibtiswches aber das Einschränken oder verbieten des Umgangs mit der Mutter halte ich für äußerst kontraproduktiv.
Die Oma ist der Schlüssel, entweder sie hält sich ganz raus (ok. ich kenne das auch mit den Hierarchie Spielchen hier, aber wenn man anderweitig unabhängig ist kann man die aufbrechen oder eben abbrechen! Dann weicht sich das nämlich von ganz alleine auf) oder sie wird zur Vollzeit Nanny. Nur Bestimmen wollen ohne viel mehr dazuzutun kann man auch in SaiGon abstellen.

Hier spricht aber nicht der Profi nur die Erfahrung aus jahrzehntelanger Praxis.

Viel Glück auf jeden Fall
C.

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 07:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Keine Ahnung wie Familienberatung in VN aussieht. In Berlin gilt, wie überall auf der Welt: Nicht alle Wege führen nach Rom. Dennoch (gilt auch nur für Berlin) immer noch besser als allein an dem Problem herum zu basteln.
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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 16:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Manchmal ist auch eine kontraproduktive Lösung gut.
Das soll heissen,
dass nicht immer das gewünschte Ergebnis auch wünschenswert ist.
Dennoch: Ich denke Familientherapie kommt für einen Vietnamesen/eine Vietnamesin nicht in Frage...
...Die Blösse gibt man sich nicht.

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 18:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

eines sollte aber auf jeden fall klar sein, das du deine wut ablegen mußt!!
ich meine der tochter gegenüber, denn egal ob sie nun aufgestachelt wird oder ihr verhalten ein hilfeschrei ist (was bei disem fall auch sein kann), sie ist immer das opfer.

die sache ist etwas verzwickt und nicht einfach zu hand haben, jedoch kann deine wut und ebenso dein ausweichen später nachteile mit sich bringen.
ich meine das dieses dir dann immer angeheftet wird, eventuell auch als eiversucht. damit werden dann diskusionen "beerdigt" egal wie du argumentierst.

wehret den anfängen, inkonsequenz ist der anfang allen übels... - so meinte meine oma immer. gehe die probleme an, rede mit der oma und mit deinem mann. was kann schon schlimmer werden?
wie COMES schon sagte: auch in VN kann man einiges bewegen.

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 19:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo,

eine Familientherapie wäre hier tatsächlich die sinnvollste Lösung.
Die steht aber absolut ausser Frage. Weder würde irgendeiner der
Beteiligten -ausser mir- da mitspielen und zudem würden sie dann glaube ich vollends denken ich wäre nicht mehr ganz sauber im Kopf.
Sowas macht man hier nicht.

Man hockt sich hier auch nicht mit allen an einen Tisch und diskutiert das aus.

Es sieht folgendermaßen aus:

Mein Mann und seine Mutter haben seit frühester Kindheit meines Mannes eine schlechte bis gar keine Beziehung zueinander.
Sie war nie für ihn da und hat immer nur ans Kohle schäffeln gedacht, er ist daraufhin der Rebell geworden, obwohl er eigentlich ein Grund anständiger und herzensguter Mensch ist.
Mein Mann hat sich nicht um die Tochter gekümmert, war extremer Alkoholiker und ständig beim saufen mit seinen Kumpanen, hat Drogen genommen und kam dann und wann mal in die Arbeit-wo seine Mutter der Chef ist.
Aufgrund seiner wilden Vergangenheit hält sie ihn für einen Vollversager.
Dass er das alles nur getan hat, damit seine Mutter auf ihn aufmerksam wird und er ihre Fürsorge und Mutterliebe bekommt,
daran verschwendet sie keinen Gedanken.
Für sie zählen nur die Fakten und nicht irgendwelche tieferen Beweggründe.
Das er sich inzwischen um 180Grad gedreht hat, spielt für sie dabei auch keine große Rolle.
Er ist und bleibt der, der nichts auf die Reihe kriegt.

Mich fand sie Anfangs klasse, weil sie dachte, ich wäre der Schlüssel zu einem besseren Leben in Deutschland.
Eines das er sich von Grund auf selbst ohne ihre Hilfe aufbauen muss.
Dann kam ich aber nach Vietnam und war erstmal unten durch glaube ich.
Inzwischen lobt sie mich in den höchsten Tönen und hält große Stücke auf mich,
weil ich es geschafft habe, ihren Sohn vom Alkohol wegzubringen, er regelmäßig Arbeiten geht, sein Geld nicht mehr verprasst sondern es spart, im Haushalt hilft und sich um seine Tochter kümmert.

Weil mein Mann und seine Mutter nicht miteinander kommunizieren können, hat mein Mann darauf gebaut, ich würde mich um ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter bemühen um die Familie zusammenzuführen.
Das ist mir teils gelungen. Allerdings nur Teils, weil ich diese Frau nicht wirklich liebgewinnen kann, weil sie a, gefühlskalt b, sehr dominant und c, einfach ein absolut schwieriger Mensch ist.

Nun kümmert sie sich seit die Mutter weg ist um die Kleine, was sich inzwischen in dieser Familie fest eingespielt hat und bis ich kam ja auch kein Problem war.
Die leibliche Mutter hat sich auch rausgehalten und dann und wann mal angerufen.
Das sie alle Entscheidungen über die Kleine alleine trifft, hat bis dato niemand in Frage gestellt obgleich mein Mann das alleinige Sorgerecht hat und seine Exfrau lediglich ein Besuchsrecht.

Durch diese Konstelation habe ich, als neue Frau meines Mannes, die ja eigentlich im Normalfall die Rolle der Stiefmutter einnehmen sollte einen ziemlich unstetigen Stand.
Ich habe weder ein Mitspracherecht in der Erziehung, noch irgendeine Entscheidungsgewalt was die Kleine betrifft.
Wenn Schwiegermama schreit, soll ich aber Mama spielen.
Sprich für sie kochen, sie von der Schule holen, Schularbeiten machen.

Die einzige Zeit, in der wir die kurve als "normale" Familie fast gekriegt hätten, war die, in der die Kleine ständig bei uns im neuen Haus war, was die Oma aber unterbunden hat, als es ihr zuviel des Guten wurde.
Bis dato habe ich deswegen dann versucht einfach eine Freundin für die Kleine zu sein.

Aus welchen Gründen sich mein Mann den Entscheidungen seiner Mutter nicht wiedersetzt weiß ich nicht, es ist aber so.
Vermutlich weil er ausser seiner Mutter sonst niemanden hat. Der Vater hat die Familie früh verlassen und der Stiefvater ist auch vor knapp einem Jahrzehnt gegangen. Die Verwandschaft lebt ausserhalb.
Zudem ist es ihm wohl schon in Fleisch und Blut übergegangen, da er schon seit jeher weiß, dass man seiner Mutter nicht wiederspricht.
In Vietnam allgemein nicht und ins Besondere dieser Frau nicht.
Mir bleibt nichts als mich der jeweiligen Situation anzupassen.

Als die leibliche Mutter Wind davon gekriegt hat, dass die Kleine und ich ein Herz und eine Seele sind-trotz der niederträchtigen Aktionen von Seiten der Mutter über die Angestellte damals-und dem ersten Besuch, kam nun der 2.te, auf den diese wundersame Wandlung der Kleinen folgte.

Ich habe schon einiges gehört, was ihre leibliche Mutter angeblich über mich gesagt hat und kann mir gut vorstellen, dass sie der Kleinen so einiges eingetrichtert hat, was mich als den bösen Mann darstehen lässt, der die Familie kaputtgemacht hat und der Kleinen jetzt den Papa nehmen will.

Aber egal wie wie gefährdend die Mutter meiner Stieftochter für meine Beziehung zur Kleinen ist, werde ich den Teufel tun und irgendwem vorschlagen die Besuche zu unterbinden. Sie schlägt und misshandelt ihre Tochter nicht und die Kleine liebt sie auch inzwischen, wie eine Tochter eben nur die leibliche Mutter lieben kann!
Das finde ich auch gut. Sie ist und bleibt ihre wahre Mutter und die sollte jedes Kind haben.
Ich finde ich habe kein Recht mich in diese Beziehung einzumischen.
Ich wünschte nur, sie würde sich aus meiner Beziehung zur kleinen ebenso raushalten.
Tut sie aber nunmal nicht.
Wer so kindisch und egoistisch agiert, bei dem denke ich fruchtet auch ein ernstes Gespräch von Frau zu Frau nicht.
Im Gegenteil ich denke das würde sie eher noch anstacheln, weil ich sie ja dadurch als böse und schlechte Mutter hinstellen würde.

Jetzt stehe ich da, ihre Freundin, kann ich nun nicht sein, ihre Stiefmutter aber auch nicht wirklich.
In dieser Position bin ich leichte Beute für die Sticheleien und Aktionen eines heranwachsenden Mädchens, das permanent irgendwelchen Einflüssen ausgesetzt ist, die mich in ein schlechtes Licht rücken.

Ihr reinen Wein einzuschencken, wie die Dinge tatsächlich liegen, kann ich der Kleinen aber auch nicht antun, da sie noch zu jung ist für solche Geschichten und ich wie schon erwähnt dadurch ihre Mutter madig bei ihr machen müsste.

Die Kleine Aufgeben, werde ich ja aber trotzdem in keinem Fall.
Ich sagte ja schon, der Wunsch meiner Schwiegermutter wäre, dass mein Mann ein paar Jahre nach Deutschland geht, damit er was aus seinem Leben macht, was den Vorstellungen seiner Mutter entspricht.
Im Grunde fände ich die Idee recht ansprechend, da ich ja selbst gerne bei meiner Familie und meinen Freunden wäre.
Aber ich habe schon im ersten post geschrieben, dass ich unter keinen Umständen zulassen werde, dass mein Mann wegen mir seine Tochter im Stich lässt.

Die Mutter meines Mannes meint dazu: Ah is doch kein Problem die is schon groß, dass macht nichts. Die soll sich auf die Schule konzentrieren.
Hallo?! Die Kleine ist 8! Und die leibliche Mutter hat sie schon sitzen lassen.

Wenn mein Mann mit der Kleinen redet, habe ich auch Sorge, dass die Kleine denkt, ich falle ihr in den Rücken und mache sie bei ihrem Papa schlecht. Zudem zieht sie vor ihrem Papa ja die Show ab, dass alles in Ordnung wäre oder gibt sich mir gegenüber ängstlich wenn ihr Vater in der Nähe ist.

Abwarten und Tee trinken kann ich aber auch nicht, weil ich denke dass das ganze über kurz oder lang dann auch die Beziehung zwischen mir und meinem Mann belasten wird und die Situation für mich so ja auch nicht tragbar ist.
Davon hat die Kleine dann auch nichts, wenn ihre Mutter ihr Ziel erreicht hat und ich ihre Tochter wirklich nicht mehr abkann.

Aber was tun??
Ich bin ehrlich ratlos momentan und ich habe derzeit auch nicht wirklich den Kopf für sowas da wir ja gerade wirklich ernsthafte andere Probleme haben..
Aber ich will auch nicht das sich das alles noch verschlimmert.
Urlaub ist tatsächlich gerade auf gar keinen Fall drinn und selbst wenn..
Die Oma würde die Kleine eh nicht mitlassen Verrückt

Irgend jemand einen Vorschlag?

Lg
Sabrina


Zuletzt bearbeitet von su-tu am 14.10.2010, 20:25, insgesamt 10-mal bearbeitet

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 19:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja, das kenne ich auch aus dem vn Teil meiner Familie. bevor da einer zu Familientherapie geht, findet eher in Saigon eine Winterolympiade statt. Ansonsten, je mehr Du schreibst, je weiter rücke ich von einem Lösungsvorschlag ab. Und schon bin ich bei der Einsicht, diesen "Kulturstreit " nicht bewältigen zu können.

Würden sich bitte einmal ein paar Vietnamesinnen hier zu Wort melden. Deren Sicht auf die Situation würde mich interessieren, und vielleicht liegt da irgendwo ein Lösungsansatz.

PS: Meine vn Schwägerin meint, Du solltest Dir einen verbündeten ins Boot holen, der in der Familienhierachie eine ähnliche Position hat wie die Mutter Deines Mannes. Hat die Schwiegermutter Schwestern oder Brüder? Wäre dort eventuell ein Ansprechpartner zu finden?

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su-tu




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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 19:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Loan.Heiko,
das schlimme ist, das weiß ich.
Aufgrund dessen war ich bis dato auch gefeit davor, der kleinen irgendeine Schuld zu geben und dadurch aggressionen gegen sie aufzubauen.

Ich schäme mich auch wirklich in Grund und Boden, dass ich das im Moment nicht wirklich unter Kontrolle habe.
Das sie mich wirklich gerade zu einem ungünstigen Zeitpunkt fertig macht und das auch noch wirklich hinterlistig ist, ist auch keine Entschuldigung.

Du hast voll und ganz recht, sie ist ein Kind und sie ist das Opfer!
Das ganze ist von ihrer Seite ja nicht bewusster Hass gegen mich sondern kommt von äusseren Einflüssen und ich müsste da eigentlich drüberstehen weil sie echt ne arme Sau ist,
aber das schlimme ist, ich weiß das alles und kann gerade einfach nicht mehr über meinen Schatten springen.
Ich weiß nicht, was ich tun kann um diesen Unmut ihr gegenüber wieder abzubauen weil er ja völlig unangebracht ist und alles nurnoch schlimmer macht.
Ich kann das klar erkennen und trotzdem nicht entsprechend handeln.
Es hat sich soviel angestaut und mit jeder Stichelei ihrerseits, verhärtet sich das Gefühl, es gar nicht mehr kitten zu wollen und sie einfach links liegen zu lassen.

Aber im Grunde meines Herzens weiß ich, dass ich mir wieder die Beziehung zu ihr wünsche, die wir damals zueinander hatten.

Ich find nur den Schalter nicht, den ich dazu umlegen muss um meiner Seits wieder daran zu arbeiten.

Lg
Sabrina

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 20:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

eigendlich hast du dich doch schon entschieden, meine das du die antwort selber in deinem 2 post gibst....
was bleibt ist der kampf oder das "damit leben"...

als außenstehender ist es nicht möglich hier einen echten rat zu geben, meine hier so im forum. eines sollte aber auf jedenfall klar sein, das du und dein mann das "ausspielen" von der kleinen unterbinden müßt.
es mag nicht leicht sein ihn dazu zu bringen dir zu glauben, wobei das dann auch beinahe die beziehung in frage stellt, aber was für eine beziehung bleibt denn sonnst am ende übrig?

das kind muß dich nicht mögen oder lieben, aber respektieren. dich deinen mann und eure beziehung - das ist unabhängig von der herkunft. ebenso wird dem kind (idealer weise) auch respekt engegen gebracht und somit auch werte vermitelt.

meine frau schläft gerade, aber sobald sie wach ist werde ich sie mal in das thema einweihen, mal sehen was sie dazu meint.

kopf hoch, morgen geht die sonne wieder auf Winken

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 20:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

ich kann dich sehr gut verstehen, aus einigen gründen die ich nicht hier im forum posten möchte. nur so viel, ich habe eine 19 jährige tochter die ich während ihrer pupertät beinahe aus meinem herzen verband hätte... - ja auch so etwas gibt es...

heute sind wir ein herz und eine seele, naja... nicht ganz aber beinahe.

es ist immer möglich wieder zueinander zu finden, klingt abgedroschen aber oft steckt der schlüßel in "vergeben und vergessen2 - nein ich bin nicht gläbig und bin nicht einmal getauft.

das braucht zeit und ist sicherlich erst nach einer klärung möglich.
denke immer daran das uns solche sachen stark machen. lerne, horche und sehe - dann lasse taten folgen. wie andy schon meinte, einen partner an der seite, das ist es was du brauchst.
eventuell drehst du den spieß um, wenn deine schwiegermutter so große stücke von dir hält, dann verbünde dich mit ihr...

menschen die ihre macht so ausleben, sind nicht so schwer zu beeinflussen oder zu kontrollieren - sobald man an sie ran kommt. du bist an ihr dran und weißt was sie will. eventuell muß man dann mal über seinen schaten springen, doch bei dir haben "die spiele ja schon längst begonnen.

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BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 20:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Du bist echt in einer richtig beschissenen Lage
und steckst in vietnamesischen Problemen nur so fest.
(Das ist sicher nicht neu)

Trotzdem mein deutscher Rat:
Setzt euch gegen die Oma durch.
Die Oma ist die Oma,
die kleine gehört aber zu den Eltern
oder zumindest zu Leuten, die Elterngleich sind - also zu euch.

Den Umgang mit der Mutter verbieten, hielt ich anfangs auch als nicht angebracht.
Momentan bin ich unschlüssig.
Du musst abwägen, ob das gut oder schlecht für die Kleine ist.
Wenn die Mutter wirklich manipuliert,
dann ist es meiner Meinung nach eine enorme Belastung für euch alle
- insbesondere und vor allem für die Kleine.
Das Kind soll Vertrauenspersonen haben, aber SO wird daraus nichts.
Was meinst du was in dem Kind vorgeht,
wenn ihr derjenige madig gemacht wird,
der eignetlich ein fester Bestandteil seiner Welt sein sollte
und auch sicherlich ist - aber eben evtl in negativer Weise.

So, das ging mir so gerade durch den Kopf
Aber Vorsicht: Ich denke Deutsch!

p.s. ich werde mal unseren Pädagogen per PN anschreiben,
evtl weiss er ja bessere Ansatzpunkte.

p.p.s. gibt es evtl Online irgendwelche Beratungsmöglichkeiten,
die du alleine nutzen könntest?


Ah und noch eine Frage:
Warum planst du Deutschland nicht einfach mit derTochter?

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