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lacrangchay
Gast
Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 91
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Verfasst am:
29.05.2010, 22:45 Wie viele Deutsche Soldaten waren in Vietnamkrieg ? |
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der Vietnamkrieg war vorbei.Ich habe ein interresantes Links gefunden,und zwar in anderem Forum.
http://www.flugzeugforum.de/forum/printthread.php?t=17873&pp=10&page=2
da es teilweise diskutiert war,gab es deutsche Soldaten und Techniker in VN
Ich habe eine Frage an alle.
Wie viele Deutsche Soldaten an Vietnamkrieg beteilligt hatten?.Was machten die da eigentlich ?
lg
lacrangchay
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 05:48 (Kein Titel) |
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Als etwas aelterer Mensch bin ich speziell an der franzoesischen Kolonialzeit interessiert. Aus diesem Interessengebiet kann ich zu dieser Epoche Dir folgende Zahlen und vielleicht interessanten Aspekte , ohne Gewaehr, nennen.
Im Indochina-Krieg , mit dem Hoehepunkt der Schlacht um Dien Bien Phu, 1954, kaempften 35.000 deutsche Legionaere. Die meisten entstammten der Waffen-SS. In internationalen Militaerkreisen bezeichnet man die Vorgaenge auch gerne als "die letzte Schlacht der Waffen-SS". Es waren zum grossen Teil die jungen Burschen, die im 2.Weltkrieg keinen Schulabschluss und keine Berufsausbildung machen konnten.
10.483 Legionaere kamen in Indochina um. Gut die Haelfte davon waren deutscher Abstammung.
Bei Dien Bien Phu starben bei Gefechten 1.500 Fremdenlegionaere. 7.000 wurden gefangen genommen. Nur 2.000 kamen zurueck. Netto : 5.000 starben in nordvietnamesischen Gefangenenlagern.
Von den 2.000 Ueberlebenden waren wieder 1.000 deutscher Abstammung.
Die einheimischen Bergvoelker unterstuetzten erstmals die nationale Befreiungsbewegung der Viet-Minh .
Sie hatten urspruenglich die Franzosen unterstuetzt, da nur diese mit ihrem staatlichen Monopol ( die Opiumtransporte wurden von Flugzeugen des franzoesischen Geheimdienstes SDECE geleistet ) ihnen das in den Bergen von ihnen angebaute Opium zur Heroinherstellung ueber Mittelsmaenner abnahmen.
Das durch Frankreich eingefuehrte Drogenproblem in Vietnam ist immer noch eins, auch wenn man darueber nicht gerne spricht.
Ob es ein Montagnard“problem“ gegeben hat oder noch gibt, da muss man die Vietnamesen selber fragen. Ich halte mich da raus.
Und politisch interessant : Die Tuerkei hielt sich ja deswegen aus dem 2.Weltkrieg heraus, weil sie nicht gut auf Frankreichs Drogenpolitik zu sprechen war, nachdem Frankreich mit Indochina das europaeische Drogenmonopol der Tuerken - deren Haupteinnahmequelle - gebrochen hatte.
Auf seiten der Viet-Minh kaempften ein paar hundert Deutsche, "Linke" und Intellektuelle gegen ihre "rechten" Landsleute in franzoesischen Uniformen.
Es gab - um es ironisch zu sagen - im fernen Vietnam einen "Stellvertreterkrieg" linke Deutsche (DDR) gegen rechte Deutsche (ehem Waffen-SS/BRD), bei dem die "DDR" einmal "siegte". Das letzte ist aber so meine persoenliche, etwas sarkastische Zuspitzung.
Gruesse, Catinat
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
30.05.2010, 08:07 (Kein Titel) |
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1979 meldeten sich Mitglieder der "Freien Deutschen Jugend", um im Dschungel gegen die chinesische Invasion zu kämpfen.
Vietnam hat dankend abgelehnt. Die Gäste wären nur eine Last gewesen........
Gruß
Micha
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Cathrin
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 10:05 (Kein Titel) |
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Zum Thema Fremdenlegion in Vietnam habe ich einen Buchtipp. Der Autor ist heute ueber 80 Jahre alt und durch seine Erlebnisse in der Fremdenlegion zum ueberzeugten Pazifisten geworden.
Dietrich Stahlbaum
Der Ritt auf dem Ochsen oder Auch Moskitos toeten wir nicht
K. Fischer Verlag Aachen 2000
ISBN 3-89514-261-1
http://cathrinka.blog.de/2007/10/26/dietrich_stahlbaum_der_ritt_auf_dem_ochs~3198593/
Aber in dem Link geht es ja eigentlich um etwas anderes. Ich zitiere dazu aus Sieg in Saigon von Irene und Gerhard Feldbauer, Seite 115ff.
Zitat:
Das personelle Engegemant erfolgte vor allem durch die Entsendung von "technischen Spezialisten" sowie durch Soldaten und Offiziere der Bundeswehr in amerikanischen Uniformen. 1965 befanden sich darunter 121 Angehoerige der Bundesluftwaffe, die Bombenangriffe gegen Nordvietnam flogen….
Das US-Magazin Time berichtete am 23. Juli 1965 vom Einsatz deutscher Piloten in Vietnam. Drei Tage spaeter bestaetigte eine Panorama-Sendung des westdeutschen Fernsehens diese Tatsachen, gestuetzt auf Aeusserungen einer Mutter, deren Sohn als Fliegeroffizier vom Februar bis April 1965 in Vietnam eingesetzt war. Die nach Vietnam geschickten Angehoerigen der Bundesluftwaffe waren nach Beginn des Luftkrieges gegen die DRV zur Spezialausbildung in den USA gewesen….
In einem DPA-Bericht vom 2. August 1966 hiess es: Das Hauptquartier der amerikanischen Streitkraefte bestaetigt, dass eine – wenn auch geringe- Anzahl deutscher Staatsbuerger in den amerikanischen Einheiten in Suedvietnam eingesetzt sei.
Im weiteren Text werden einige dieser Soeldner, darunter auch zwei ums Leben gekommene, namentlich genannt. Zwischen November 1965 und Juli 1966 sollen insgesamt sechs Bundesdeutsche in Vietnam gefallen sein.
Leider gibt es zu diesem Thema so gut wie keine Quellen. Als ich in der 11. Klasse war, verbrachte ich in den Herbstferien zwei volle Tage in der Berliner Staatsbibliothek, durchsuchte mehr als 20 Jahrgaenge des Spiegel nach Reportagen und Berichten ueber den Vietnamkrieg und liess mir diese fuer viel Geld kopieren. Beim fluechtigen Durchsehen dieser Kopien habe ich nichts ueber Deutsche im Vietnamkrieg gefunden. Lediglich eine Aussage des damaligen Verteidungsministers Schroeder von der CDU, ehemaliges NSDAP- und SA-Mitglied, der sich im Heft 4/1966 fuer
Zitat:
eine Entsendung deutscher Soldaten auf den fernoestlichen Kriegsschauplatz
aussprach.
An die im Link genannte Ausgabe des Stern (20/1967) komme ich natuerlich von Hanoi aus nicht so einfach ran. Ich werde aber weiter recherchieren.
Viele Gruesse
Cathrin
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Pho_Bo
Gast
Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 745
Wohnort: Sachsen
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Verfasst am:
30.05.2010, 10:21 (Kein Titel) |
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Die Fremdenlegion war schon immer in der Mehrheit deutsch. Was den Krieg in Vietnam betraf,so war die Anzahl der Deutschen schon allein deshalb so hoch,weil die meisten Kriegsgefangene waren. Sie wurden vor gewisse Alternativen gestellt.
Es gibt heute noch eine große Anzahl vermisster Wehrmachtssoldaten,deren Spuren sich in den Lagern der Franzosen,Amerikaner und Briten verlieren. Unsere Familie hatte 1990 nach zwei vermissten Brüdern meiner Großmutter suchen lassen. Sie waren beim Roten Kreuz als Kriegsgefangene im Rheinland registriert wurden. Die Franzosen und Briten zeigten sich nicht sehr kooperativ soweit ich das noch in Erinnerung habe. Meine Großmutter ist inzwischen verstorben und wir konnten bis heute nichts über das Schicksal der Brüder erfahren.
Die sogenannten Linken in der VietMinh waren meist Überläufer aus der Legion. Diese Leute waren für das vietnamesische Militär nicht sonderlich brauchbar und waren nach ihren Engagement so desorientiert,das sie weder Kommunisten noch Kapitalisten mochten.
http://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/145/index.html
MfG Bo
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Cetan
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 10:57 (Kein Titel) |
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« Pho_Bo » hat folgendes geschrieben:
... Was den Krieg in Vietnam betraf,so war die Anzahl der Deutschen schon allein deshalb so hoch,weil die meisten Kriegsgefangene waren. Sie wurden vor gewisse Alternativen gestellt. ...
Das war damals üblich, denn auch die Allìierten hatten hohe personelle Verluste erlitten, die sie mit Hilfe deutscher Kriegsgefangener für ihre eigenen Reihen aufzustocken versuchten. Mein Großvater, der unter anderem auch in französischer Kriegsgefangenschaft war, erzählte einmal, daß man die deutschen Kriegsgefangenen eines Tages dort im Lager gefragt hätte, ob sie im Bedarfsfall lieber mit Frankreich gegen England oder umgekehrt kämpfen wollten. Da soll es wohl zum Kriegsende hin zwischen den beiden Staaten ein wenig gekriselt haben, weshalb diese Frage auftauchte.
Gruß Falke
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
30.05.2010, 11:25 (Kein Titel) |
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Ich erinnere mich an einen Beitrag im Fernsehen, der vor ca. 2 oder 3 Jahren ausgestrahlt wurde. Es ging um deutsche Legionäre, die in der frz. Fremdenlegion waren und in vietnamesische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Ein Teil von ihnen ist dann in den 60er Jahren über China und die SU in die DDR transportiert worden. Einige sind in ehem. BRD oder nach Frankreich weitertransportiert worden. Die anderen sind in der ehem. DDR "verschwunden".
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 11:30 (Kein Titel) |
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Ich poste mal “spasseshalber” den offiziellen “abenteuerlichen” Werbespot “Eine neue Chance fuer ein neues Leben…” als Link der Fremdenlegion fuer Deutschland :
http://www.legion-recrute.com/de/ .
Vielleicht hat ja jemand Lust. Die Franzosen machen es doch vollkommen richtig : wenn es irgendwo brennt, schicken sie nicht die eigenen “Enfants de la Patrie” als erste an die Front , sondern die hochmotivierte Legion d’etrangere.
Die eigentlich Verstrickung der BRD in den Vietnamkrieg besteht m.E. weniger in Undercover-Einsaetzen einer sogenannten “Legion Vietnam” mit angeblich 40 Hubschraubern, oder der geschaetzten 2.500 Deutschen in “zivilen” bis zu spezialisierten Diensten aus dem Bundeswehrbereich im Konfliktbereich ,sondern in der Billigung der Zulieferung von chemischen Stoffen zur Herstellung des Herbizids Agent Orange.
Pharmakonzern Boehringer aus Ingelheim, Rhein, soll 1964 das Wissen dazu geliefert haben und 1967 den Bestandteil Trichlorphenolatlauge an die Tochterfirma des Konzerns Dow Chemicals , “ Dow Watkins” nach Neuseeland.
Der Einsatz des Lazarettschiffs “Helgoland” vor Da Nang 1966 bis 1972 galt moeglicherweise auch nicht rein humanitaeren Zwecken , da man dort auch Chemiewaffenexperten der Bundeswehr gesehen haben will.
Gruesse, Catinat
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
30.05.2010, 11:40 (Kein Titel) |
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Zitat:
"Da Nang 1966 bis 1972 galt moeglicherweise auch nicht rein humanitaeren Zwecken , da man dort auch Chemiewaffenexperten der Bundeswehr gesehen haben will. "
Wenn das so war, so wäre es nicht ungewöhnlich, denn nur BW Chemie- und Biowaffenexperten wären in der Lage gewesen die Ärzte bei der Behandlung der Folgen solcher Waffen zu unterstützen und zu beraten.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
30.05.2010, 11:48 (Kein Titel) |
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Ganz sehr verstrickt war auch ein Lazarettschiff, das keine Unterschiede machte und auf dem sich die verwundeten Gegner ruhig verhielten. So in einem damaligen Weltspiegel-Bericht.
Da kämpften bekanntlich auch Weltsysteme. Gegen eine große Menge heimlicher Chinesen und öffentlichkeitsscheuer Europäer (Russen und auch Deutsche aus der DDR. Ich bin einem ehemaligen Geheimdienstler mit interessanten Fotos begegnet, die nicht weniger aufschlußreich waren wie die berühmter vn Frontfotografen) war die Menge der BRD-Deutschen sicherlich gering.
Die Frage ist interessant. Aber sich über sekundäre Präsenzen aufzuregen, finde ich naiv.
Gruß
Micha
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Cathrin
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 12:33 (Kein Titel) |
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Wer regt sich denn hier auf?
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 14:09 (Kein Titel) |
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Etwas zum Abregen oder Aufregen - jedem/r nach seinem/ihrem Geschmack :
Interessant sind die jeweiligen Rollen Chinas und der Sowjetunion im vietnamesisch – amerikanischen Krieg.
Sie griffen niemals aktiv in das Kampfgeschehen ein. Beide hatten aber ihre “Militaerberater” in Nordvietnam. Zuerst die Sowjets. Die lehnten aber die Lieferung von Waffen an Nordvietnam zunaechst ab. Dafuer lieferte China dann Luftabwehrraketen, Flugabwehrgeschuetze , Handfeuerwaffen und “Beratung” .
Im Grunde ging es um ein Rennen um den groesseren Einfluss in Vietnam. Wobei China einfach naeher dran war. Die Versorgungswege fuer die Nordvietnamesen liefen ueber das Territorium der VR China.
Nach 1975 fuehrte Hanois Politik zu den Konflikten mit China.
Einen interessanten, nuechternen, wenn auch nicht leicht so eben verdaulichen Beitrag zur Rolle Chinas, der Sowjetunion, der DDR, der anderen sozialistischen Staaten im Vietnam-Krieg leistete 2004 in Peking in einem Vortrag Oberst a.D. der NVA , Joachim Schroeter aus dem “Verband fuer international Politik und Voelkerrechte.V. Berlin (VIP) “ .
http://www.vip-ev.de/text89.htm
Zum Lesen mit Musse , Catinat
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Cathrin
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 14:36 (Kein Titel) |
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Nach diesem Bericht des Russischen Fernsehens vom Februar 2008 haben rund 3.000 Soldaten und Offiziere der ehemaligen sowjetischen Armee aktiv den Kampf Nordvietnams gegen die Bombardements der USA unterstuetzt. Es handelte sich dabei u.a. um Spezialisten fuer Rakententechnik und Ausbilder von Kampfpiloten. 16 von ihnen kamen waehrend des Krieges ums Leben.
http://www.youtube.com/watch?v=6wprT66Yjxs
@Catinat, danke fuer den Link. Sehr interessant.
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
30.05.2010, 15:48 (Kein Titel) |
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Auch Australien war, auf der Seite des Südens, am krieg beteiligt. Es began mit 30 Militärberatern im Jahre 1962. Diese Zahl wurde stätig erhöht und erreichte eine Personalstärke von 7.672 kurz vor dem Azug der australischen Truppen am 11. Januer 1973.
Im April 1975 wurden zur Evakuierung der australischen Botschaft in Saigon dann nochmals kurzfristig 200 Mann der Luftwaffe und der Heeresflieger eingesetzt.
Über die Jahre dienten insgesamt 60.000 Australier und Australierinnen in Vietnam. 521 Tote sind zu beklagen, 3.000 Personen wurden schwer verletzt. 4 Personen, die als vermisst galten, wurden 1987 (1 Jahr vor der 200- Jahrfeier Australiens) in Absprache mit den Familien für tot erklärt.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Cathrin
Gast
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Verfasst am:
30.05.2010, 16:47 (Kein Titel) |
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