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linhchi
Gast
Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010
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Verfasst am:
21.08.2010, 06:24 (Kein Titel) |
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« Courti » hat folgendes geschrieben:
Was hat denn Leningrad bzw St. Petersburg jetzt mit dieser Thematik zu tun?
St. Peterburg wurde als Leningrad nach 1924 umgenannt - Vergleich Beispiel: Saigon wurde als HCM City nach 1975 umgenant. Nach dem Zerfall des kommunistische Russland - 67 Jahre danach - ist wieder als St. Peterburg genannt.
Saigon war Hauptstadt des Südvietnam - nach 1975 wurde als HCM City umgenannt- wer weißt vielleicht in der Zukunft (nach noch 30 Jahre) wird wieder als Saigon genannt.
Die Geschichte wiederholt sich .
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
21.08.2010, 06:27 (Kein Titel) |
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Gefuehle – Heimat – Flagge & Co.
(Die Ueberschrift : bevor Courti fragt, was das miteinander zu tun hat. Er weiss es . War wohl nur rhetorisch)
Ich bin noch gerade so eben in Danzig geboren und nicht in Gdansk. Da war es schon von Hitler annektiert.
Danzig war eine “Freie Stadt” unter dem Mandat des Voelkerbundes gewesen. Mit einer sehr schoenen eigenen Flagge, in der die Freiheit, der Deutsche Orden und das Oberhaupt der Stadt, der polnische Koenig mit Symbolen drin vorkommen.
Meine Mutter rannte mit mir ais Zweijaehrigem in der Nacht, als Danzig unter den Stalinorgeln verbrannte, mit der Feuerwand im Ruecken zum Ufer , wo wir von einem deutsche Boot aufgenommen wurden und sie mit mir fliehen konnte. Ueber Bornholm nach Schleswig Holstein.
Mein Vater hatte in Koenigsberg studiert, das jetzt Kaliningrad heisst.
Wenn man so will, sind wir “Boatspeople”, jedenfalls meine Mutter.
Ich bin sehr Altheimat-verbunden erzogen worden. Ich sollte als Jugendlicher immer in den “Vertriebenenverbaenden” mitmachen. Das stank mir als zu “muffig” und ich ging meine eigenen Wege.
Fuer meine Eltern war es bitter, weil die voelkerrechtliche Seite des Status der ehemaligen “Freien Stadt Danzig” bis jetzt nicht geklaert ist. Es gibt keinen Friedensvertrag. Und ich habe ihre persoenlichen Erwartungen der “Heimattreue” mir gegenueber nur unvollkommen erfuellt.
Ich habe gelernt, mich trotz grosser, verstaendlicher Beeinflussung von dieser zu loesen. Einen kleinen Kern von “Ungerechtigkeit” spuere ich auch noch und das tue ich auch nicht so einfach mit links ab. Aber ich akzeptiere : so ist Geschichte. Ich habe polnische Freunde, die wie ich in “Gdansk” geboren sind. Ich war auch 1977 einmal zu Besuch. Die alte danziger Fahne und das Wappen finde ich schoen, weil sie mich mit den Wurzeln meiner Herkunft verbinden. Sie hat einen Platz in meiner Wohnung in Saigon. . Ich habe ein Danziger “Heimatblatt” abonniert.
Ich habe gelernt, dass es Danziger gibt, ein paar juengere auch und nahezu alle alten, die sehr stark an ihrer freistaatlichen Heimat haengen – und auch das akzeptiere ich. Meine Eltern haben nie “Gdansk” oder “Kaliningrad” (die Stadt des Philosophen I. Kant) sagen koennen, es hat zu sehr geschmerzt.
Es gibt Parallelen.
Gefuehle bei Menschen , die mit irgendwie verlorener Heimat (den “Wurzeln”) verbunden sind, meistens also eine Art von Trauer, zu verunglimpfen, finde ich genauso verwerflich wie auf der anderen Seite das Schueren von Hass und Revanchegefuehlen.
Die , die trauern und manchmal auch so einen Anflug von Zorn empfinden, moechte ich auch verstehen. Das mit der verstaendlichen Trauer und mit einem Koernchen Wut muss aber begrenzt bleiben.
Im Rahmen und unter Anerkennung der eingetretenen neuen Bedingungen, die vielen eben diese Schmerzen bereiten.
Man sollte aber – auf beiden Seiten – nur darueber reden, wenn man es selbst oder aehnlich wirklich erlebt hat. Darum wird es dann leider oft zuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu lang, Verzeihung, und :
Amen, Catinat
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aula
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 19.12.2009
Beiträge: 31
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Verfasst am:
21.08.2010, 07:14 (Kein Titel) |
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Zitat:
auch wenn ich jetzt schon fast 20 Jahre in BW lebe,so bin ich doch und bleibe ich OSSI und mit Leib und Seele Sachse.
wie die ehemaligen Boat People.
Zitat:
Was den Konflikt Nord-Süd-VN anbelangt so habe ich die Erfahrung gemacht,dass der überwiegend von aus dem Süden stammenden Auslandsvietnamesen am leben gehalten wird.
wie die Geschichte der Mauer in verschiedenen Köpfe?
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linhchi
Gast
Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010
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Verfasst am:
21.08.2010, 07:15 (Kein Titel) |
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Wenn man hier Deutschland betrachtet , 20 Jahre nach der Vereinigung gibt es trotzdem ein Graben zwischen Ost und West. Manche Ossi meinen es war früher besser als heute.
Für Deutschland ist Ost und West
Für Vietnam ist Süd und Nord
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Courti
Moderator
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
21.08.2010, 08:13 (Kein Titel) |
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Ja sicher kann man Deutschland und Vietnam in dieser Hinsicht vergleichen - das ist ja wohl offensichtlich.
Trotzdem würde ich in Deutschlnd nicht von einem "Graben" zwischen Ost und West sprechen, auch wenn es manchmal und irgendwo Stimmen gibt,
die sagen früher wars besser (im übrigen beschränkt sich das nciht nur auf Ostdeutsche).
Ich würde mal behaupten, dass Deutschland mit seiner ehemaligen Teilung kein Problem mehr hat.
Die Fragen die sich mir jetzt stellen, sind vielmehr:
Hat Vietnam seine Teilung immer noch nicht verkraftet,
und wenn ja: Warum dauert das in Vietnam so lange.
Und nochwas zu der Disskussion:
Zitat:
bevor Courti fragt, was das miteinander zu tun hat. Er weiss es . War wohl nur rhetorisch
Nein ich habe da überhaupt nicht an Saigon gedacht,
geschweige denn, dass es überhaupt ein Problem sein könnte.
Also mir wäre das ziemlcih Käse wie ich meine Heimatstadt nenne,
aber vielleicht und sehr Wahrscheinlich fehlen mir da die Erfahrungen,
die ich zum Glück nicht machen musste.
Viele die hier in diesem Forum oft extreme Positionen vertreten,
gehören, so glaube ich, der Generation meiner Frau,
die diese Erfahrung auch nicht mehr gemacht hat, an oder einer noch jüngeren.
Umso mehr befremdet es mich, wie es sein kann,
bzw ob es überhaupt sein kann,
dass diese Gräben von Generation zu Generation weitervererbt werden können.
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linhchi
Gast
Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010
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Verfasst am:
21.08.2010, 08:44 (Kein Titel) |
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« Courti » hat folgendes geschrieben:
Die Fragen die sich mir jetzt stellen, sind vielmehr:
Hat Vietnam seine Teilung immer noch nicht verkraftet,
und wenn ja: Warum dauert das in Vietnam so lange.
Hallo Courti,
du kennst nicht den Unterschied zwischen Asiasten und Europäen ?. In Asien lebt man mit Gefühl .
Jüngere oder ältere Generation spielt keine Rolle, in Amerika gibt Gegend nur Deutsche (nach dem 2. Weltkrieg ausgewandert ) wohnen und sie sprechen deutsch. So ist Heimat gebunden.
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aula
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 19.12.2009
Beiträge: 31
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Verfasst am:
21.08.2010, 09:05 (Kein Titel) |
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Zitat:
Ich würde mal behaupten, dass Deutschland mit seiner ehemaligen Teilung kein Problem mehr hat.
Mein ossi Freund sagte mir:
Früher dürfen wir nicht sagen, was wir denken.
Heute dürfen wir alles sagen, keiner hört uns zu.
Zitat:
Die Fragen die sich mir jetzt stellen, sind vielmehr:
Hat Vietnam seine Teilung immer noch nicht verkraftet,
Bring es dir was? Es ist immer eine persönliche Meinung, wenn jemand hier eine Antwort gibt.
Zitat:
und wenn ja: Warum dauert das in Vietnam so lange.
Was im Abendland gilt, ist lange nicht die gleiche Geltung im Morgenland.
Du denkst germanisch und will damit die asiatische Schwierigkeiten lösen.
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
21.08.2010, 09:40 (Kein Titel) |
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Ich empfinde die Graeben in Deutschland “ertraeglich”. Die gab es im Westen auch schon vorher zwischen den urwuechsigen Freistaatlern aus Bayern , der Weisswurschtgrenze und den Nordlichtern.
Nach zwei Bier aus Dortmund war damals und ist heute der “Graben” doch eingeebnet.
Problematischer sind bei manchen sogenannten “Fans” die Graeben zwischen BVB 09 und Schalke 04.
Die Graeben zwischen Vietnamesen unterschiedlicher Herkunft erscheinen mir manchmal und zwischen Vietnamesen unterschiedlicher Gesinnung oft noch recht breit und tief.
Graeben sind dazu da, erst einmal Bruecken zu bauen. Beide Seiten. Da haben beide noch eine grosse historische Aufgabe zu leisten. Das erscheint mir noch nicht vollendet.
Und wenn am Ende mal ein Stueck Spannung sichtbar wird zwischen Nord und Sued : gut so, Ihr seid ein dynamisches Volk und kein Einheitsbrei.
Gruesse, Catinat
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linhchi
Gast
Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010
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Verfasst am:
21.08.2010, 10:13 (Kein Titel) |
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Der Wessi Nachbarn sagte mir : " die Mauer sollte zurück kommen, aber bitte höher "
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
21.08.2010, 10:18 (Kein Titel) |
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« linhchi » hat folgendes geschrieben:
Hallo Micha L,
gratuliere , du bist der einzige Ossi , der sich wie Westdeutscher fühlst.
Da hst Du nicht richtig gelesen. Ich fühle mich wie gesagt als Deutscher und danach als Sachse. Als Leipziger kann ich natürlich kein Westdeutscher sein.
Und in der DDR war man natürlich auch Deutscher, was sonst.
Gruß
Micha
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Mandarin1159
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 13.07.2010
Beiträge: 85
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Verfasst am:
21.08.2010, 13:16 (Kein Titel) |
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das frage ich mich auch,aber mangels sonstiger Argumente!?
_________________ Wenn du deinen Weg nicht mehr findest,gehe zum Anfang zurück
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
21.08.2010, 19:45 (Kein Titel) |
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Unter den Tuerken in meiner deutschen Stadt im Westen hatte ich noch lange Zeit mehr gute Bekannte und zu manchen bessere Beziehungen als zu den deutschen Landsleuten im Osten.
Inzwischen ist das ganz anders geworden : die tuerkischen Bekannten sind geblieben, aber insgesamt viel weniger als die netten Bekannten aus dem Osten .
In unserem Teil Deutschlands , im dichtbesiedelten Ruhrgebiet, dominieren eindeutig die Suedvietnamesen.
Von “Hass” auf die Regierung in Hanoi spuere ich da gar nichts.
Von Abstandhalten und Vorsicht gegenueber allem, was aus dem Norden Vietnams kommt, spuere ich schon etwas.
Aber es ist keine grundsaetzlich politische Sache.
Ich schimpfe auch ueber “meine Regierung” und deren Politik . Auch heftig. Bin ich ein “Hassdeutscher” deswegen ?
Wenn da schaerfere Toene zu hoeren sind , dann seltsamerweise von jungen und ganz jungen Vietnamesen, die nicht einmal die vietnamesische unmittelbare Nachkriegszeit erlebt haben.
Das unverstaendlichen Aufreissen von Graeben, das auch Courti anspricht. Das ist pubertaeres und nachpubertaeres Sich-Wichtig-Machen ohne Substanz.
Zwischen “Nord” und “Sued” der Vietnamesen ist in NRW eine landsmannschaftliche , mentalitaetsmaessige und sprachliche Unterschiedlichkeit, die auch nicht verschwiegen wird.
Aber ein Graben ? Nein.
Eigentlich ergaenzen sich Sued und Nord und gehoeren zusammen.
Gruesse, Catinat
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Courti
Moderator
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
21.08.2010, 22:47 (Kein Titel) |
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« aula » hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Fragen die sich mir jetzt stellen, sind vielmehr:
Hat Vietnam seine Teilung immer noch nicht verkraftet,
Bring es dir was? Es ist immer eine persönliche Meinung, wenn jemand hier eine Antwort gibt.
Zitat:
und wenn ja: Warum dauert das in Vietnam so lange.
Ob es mir was bringt? Naja im Prinzip nicht, aber es interessiert mich halt.
Ausserdem diskutieren wir doch darüber.
Aber da du von Problemen sprichst, hast du mir immerhin indirekt geantwortet:
Zitat:
Was im Abendland gilt, ist lange nicht die gleiche Geltung im Morgenland.
Du denkst germanisch und will damit die asiatische Schwierigkeiten lösen.
Und natürlich denke ich germanisch.
Aber auch mit "fremden Denken" kann man manchmal Probleme lösen,
allerdings ist es primär nicht meine Aufgabe vietnamesische Probleme zu lösen,
das müsst ihr schon selber tun; ich helfe dann wenn ich gebraucht werde gerne mit.
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linhchi
Gast
Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010
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Verfasst am:
22.08.2010, 07:47 (Kein Titel) |
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Hallo aula,
Was meinst du mit germanisch?. Du meinst arier ? Ich habe keine „Arierschein“. Wir sind jetzt gemischt mit polnisch, ungarisch, türkisch ...usw... echter German gibt nicht mehr .
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aula
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 19.12.2009
Beiträge: 31
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Verfasst am:
22.08.2010, 09:12 (Kein Titel) |
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Zitat:
Ob es mir was bringt? Naja im Prinzip nicht, aber es interessiert mich halt.
Sicher, ich erkenne dass du Interesse zeigst, aber eine Frage wie diese:
Zitat:
Die Fragen die sich mir jetzt stellen, sind vielmehr:
Hat Vietnam seine Teilung immer noch nicht verkraftet,
und wenn ja: Warum dauert das in Vietnam so lange.
Du stellst eine abgeschlossene Frage mit Vorausgabe der Antwort!
Ich habe in meinem Freundeskreis sowohl Ossi als auch Wessi. Ich weiß was der eine vom anderen denkt und die Eigenart von denen. Ich unterhalte die Freundschaft mit ihnen, weil der Mensch für mich im Vordergrund ist, nicht von wo er her stammt.
Das ist der Minikosmos, den jeden von uns in der Realitätswelt hat.
In der virtuellen Welt könnte ich folgende Frage stellen:
Hat Deutschland seine Teilung(*) immer noch nicht verkraftet,
und wenn ja: Warum dauert das in Deutschland so lange.
(*) „Wiedervereinigung“ geht auch.
Wenn ich die Liebe zu einem Land entwickelt habe, dann möchte ich auch den Leuten ein schönes Leben in diesem Land wünschen. Glück und Frieden möchte jeder von uns für unsere Liebsten. Was uns nicht gefällt, wird sofort mit einer Frage konfrontiert, warum machen die das?
Es gibt unterschiedliche Menschencharaktere, verschiedene Kulturen auf diese Erde. Jedes Leben hat eine andere Biographie. Es gibt unzählige Schicksale.
Bist du hier die letzte Instanz um einen Urteil zu geben wie
Zitat:
Viele die hier in diesem Forum oft extreme Positionen vertreten,
gehören ….
Es ist für dich extrem, für mich aber nicht. Wir haben verschiedene Meßlatten. Die Gründe wirst du nicht erfahren. Keiner will seinen Lebenslauf in der virtuellen Welt darstellen und natürlich wird es Stimmen geben, die kritisch nachfragen, ist es die Wahrheit?
Zitat:
Ausserdem diskutieren wir doch darüber.
Natürlich, drüber können wir schreiben.
Zitat:
Und natürlich denke ich germanisch.
Anders erwartet ja auch niemand.
Zitat:
Aber auch mit "fremden Denken" kann man manchmal Probleme lösen,
Man sieht es hier in D mit den Türken.
Zitat:
allerdings ist es primär nicht meine Aufgabe vietnamesische Probleme zu lösen,
das müsst ihr schon selber tun; ich helfe dann wenn ich gebraucht werde gerne mit.
Das hier ist eine virtuelle Welt !!!
Oder hast du deinen realen Name mit Adressen und Telefonnummer hinterlassen, falls die Vietnamesen dich brauchen.
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