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 Kinder in zweisprachigen Familien

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 20.01.2003, 09:29    Kinder in zweisprachigen Familien Antworten mit ZitatNach oben

Hallo allerseits,

meine Frau und ich erwarten ja in Kürze unser erstes Kind und da stellt sich uns folgende Frage:

Wir hätten es natürlich gern, daß unser(e) Kind(er) auch Vietnamesisch lernen. Allerdings wurde bei uns zu Hause bislang ausschließlich Deutsch gesprochen. In Kindergarten/Schule wird dann natürlich auch nur Deutsch gesprochen.

Mich würde 'mal interessieren, wie andere Deutsch-Vietnamesische Paare das so handhaben und welche Auswirkungen das auf die Sprachkenntnisse der Kinder hat bzw. hatte.

Gruß Hansefux


Zuletzt bearbeitet von HHFux am 29.11.2003, 08:50, insgesamt 3-mal bearbeitet

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haig
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BeitragVerfasst am: 20.01.2003, 09:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Hansefux,

die meisten Vietnamesen halten es selbstverständlich so, dass sie von Geburt an ausschliesslich in der vietnamesischen Sprache mit ihren Kindern reden. Dort wachsen die Kinder ja auch meistens in einem rein vietnamesischen Bekannten- und Freundeskreis auf. Später lernen diese Kinder sehr schnell die deutsche Sprache im Kindergarten und in der Schule. Das geht ruck zuck. Ich kenne die Problematik, dass die Kinder Deutsch-Vietnamesisch oftmals die vietnamesische Sprache nicht oder sehr mangelhaft erlernen. Bei meinem 12-jährigen Sohn ist das genauso. Doch hatte seine Mutter damals von Geburt an nur Deutsch mit ihm gesprochen. Das war sicherlich der Fehler. Konnte ich bei anderen D-V-Paaren ebenfalls beobachten. Bei denen die ich kennenlernte und die nach obigen Muster vorgegangen sind, konnten die Kinder wenigstens etwas Vietnamesisch. Und gut wäre zusätzlich die Freundschaft und der Umgang mit anderen vietnamesischen Kindern. Auch wenn die untereinander oft Deutsch sprechen. Wenn man später merkt, dass es extreme Schwierigkeiten mit der vietnamesischen Sprache gibt, dann kann man sich jeweils nach Angebot zu einer vietnamesischen Vereinigung/Club am Ort begeben, die zumindestens an einigen Orten Vietnamesisch-Nachhilfeunterricht für Kinder geben. Oder man nimmt sich eine Privatlehrrerin (meistens vietnamesische Studenten) die gut Deutsch sprechen und sich etwas dazu verdienen wollen.

Etwas anderes ist die Problematik bei Vietnamesen die in Deutschland geboren wurden oder die in Vietnam geboren wurden und seit ihrer frühesten Kindheit in Deutschland aufhalten. Meistens "höre" ich das von Boat Peoples. Viele haben nur wenig Kontakt zu ihren Landsleuten und die Gelegenheit Vietnamesisch zu sprechen hatte sich selten ergeben. Das entnehme ich vielen E-Mails von solchen Leuten an mich, die mich fragen wie sie ihre Sprache verbessern oder gar erst erlernen können. Ich habe aber bisher zu wenig persönliche Bekanntschaften mit Vietnamesen (Boat People) machen können, so dass ich wenig bis gar kein Gefühl bzw. Kenntisse über ihre Situation habe.

Gruss
haig

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AnhHamburg
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BeitragVerfasst am: 20.01.2003, 10:11    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo HHFux,

Falls Du in Hamburg wohnst, da gibt es ein Vietnamesischer Verein in HH-Jenfeld, der auch vietnamesisch für Kinder anbietet.

Adresse: Bei den Höfen 5?

Übrigens, es ist bald Tet-Fest in Hamburg. Es findet glaube ich in Billstedt statt, den Termin für die Veranstaltung muss ich noch herraus finden.

Gruß
AnhHamburg

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 20.01.2003, 10:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Haig!

Da ich ja nun ernsthaft bestrebt bin, Vietnamesisch zu lernen, sollte es zumindest am Anfang kein Problem sein, mit unserem Kind Vietnamesisch zu reden. (Die erste "Vietnamesisch-Stunde" bei meiner Frau habe ich schon hinter mir - hat viel Spaß gemacht.)

Mit dem vietnamesischem Umfeld ist es weit schwieriger. Den Kontakt zu Thanh Phuong's Familie mußten wir ja leider komplett abbrechen (siehe auch Thread "Deutsch-Vietnamesische Paare und die Familie" im alten Forum). Zu anderen Vietnamesen haben wir kaum Kontakt, weil wir da oft das Gefühl hatten, von oben herab behandelt zu werden. Meine Frau wird von ihren (ehemaligen)Freundinnen/Bekannten gemieden, seit sie mit mir zusammen ist. Das schmeckt dann nicht nach mehr...Traurig

@AnhHamburg: Den Verein kenne ich. Bin da sogar Mitglied und zahle seit Jahren fleißig meinen Beitrag. Angebote für Deutsche gibt es da aber meines Wissens nicht. Für unser(e) Kind(er) könnte das aber gute Ergänzung sein.

Gruß Hansefux

[Editiert durch HHFux ein Montag, 20. Januar 2003 @ 10:20]

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haig
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BeitragVerfasst am: 20.01.2003, 10:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Hansefux,

dieses Jahr kommt auch mein zweites Kind zur Welt und ich stehe mit meiner Frau vor der gleichen Frage wie Du sie hier gestellt hast. Aber wir machen uns nicht so viele Sorgen darum. Erstens wird meine Frau von Anbeginn mit dem Kind Vietnamesisch sprechen. Nicht so wie bei meiner Exfrau und meinem Sohn, von dem ich schon schrieb. Ob mein Vietnamesisch zu diesem Zeitpunkt ausreichen wird ist noch fraglich. Zuzüglich haben wir etliche Bekannt- und Freundschaften hier. Die Schwester meiner Frau lebt mit ihrer grossen Familie auch in Deutschland. Obwohl nicht am Ort. Doch der Kontakt ist sehr eng. Und sollte es mal Schwierigkeiten geben, dass das Kind Probleme mit der Sprache hat, dann gibt es die besagten Vietnam-Clubs, die häufig derartige Angebote haben.

Es kommt vor allem auf Deine Frau an. Sie muss ausschliesslich Vietnamesisch mit dem Kind sprechen. Unbedingt von Geburt an. Na ja, und wenn der Vietnam-Club in Hamburg Angebote unterbreitet, könnt ihr später reagieren. Wichtig ist, dass Euer Kind durch Euch eine enge Bindung zu seiner "ersten" Heimat behält. Reisen nach Vietnam, Bindung an die Familie in Vietnam und ein Gefühl dass es eine grosse Berreicherung ist zum Einen Deutscher/-e und Vietnamese/-in zu sein.

Gruss
haig

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alfmuc






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BeitragVerfasst am: 21.01.2003, 21:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Hansefux,

wenn Deine Frau mit dem Kind immer vietnamesisch redet und Du deutsch sollte eine Probleme geben. Je früher Ihr damit anfangt desto besser. Zu Anfang wird euer Kind etwas Probleme haben immer auf Anhieb deutsch oder vietnamesisch auseinanderzuhalten, aber das hat sich spätestens bis zum Kindergartenalter gegeben. Für die Erwachsenen ist sicher Problematischer als für das Kind. Ich kenne sogar einen schönen Fall bei dem die deutsche Oma Vietnamesisch gelernt hat um sich besser mit dem Enkelkind zu verständigen.

Gruß Alfmuc

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amazona






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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 08:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

alfmuc, das ist ja süss!!! oma lernt vietnamesisch. na dann müsste ich es ja auch schaffen. bin eifrig dabei, mit hilfe eines privatlehrers (leider s...teuer). gruss amazona
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haig
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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 13:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mensch Meier, jetzt habe ich gar keine Entschuldigung oder Ausrede mehr, wenn ich mich bei der vietnamesischen Sprache zu doof anstelle. Wenn's eine Oma packt, dann muss auch ich es hinkriegen. VerrücktVerrückt

Gruss
haig

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 14:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@alfmuc: Es ist beruhigend zur hören, daß es anscheinend ausreicht, wenn die Mutter mit dem Kind ausschließlich Vietnamesisch spricht. Da muß ich mich mit dem Vietnamesisch-lernen aber anstrengen, sonst bekomme ich bald nicht mehr mit, was läuft...Winken

Das mit der Oma, die extra Vietnamesich gelernt hat, mach Mut. Eigentlich scheint mir Vietnamesisch auch gar nicht so furchtbar schwer zu sein (wenn nur die Betonung nicht wäre - da muß ich echt ganz genau hinhören:rolleyes:).

Gruß Hansefux


[Editiert durch HHFux ein Mittwoch, 22. Januar 2003 @ 14:45]

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amazona






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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 15:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Also, mir reichts mit dem schwierigkeitsgrad:-))). am schlimmsten finde ich, dass man zu den worten keine analogien herstellen kann, man muss wirklich alles neu lernen. und der zusammenhang von worten erschließt sich einem erst nach und nach. Und die aussprache ist wirklich hart. ausserdem traut man sich kaum zu reden; denn bei fehlern reagieren die vietnamesen oft nicht sehr höflich: sie lachen sich halbtot:eek:
aber ich gebe nicht auf:upsidown:

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haig
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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 16:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Amazona,

na ja, wenn Du Dich mit mangelhaften Sprachkenntnissen (Vietnamesisch) in dieser Sprache an Vietnamesen wendest, dann kann es zu den sonderbarsten Reaktionen derselbigen führen. Denn in der Tat kann man, ohne es zu wollen, seinen Worten einen ganz anderen Sinn durch falsche Aussprache geben. Deshalb wäre ich bei einer gewissen Unsicherheit Deinerseits vorsichtig mit der praktischen Anwendung des Erlernten. Macht man besser mit einem vietnamesischen "Lehrer" oder guten vietnamesischen Freunden. Die haben selbstverständlich vollstes Verständnis für Fehlgriffe.

Gruss
haig

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HHFux
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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 17:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@amazona: Das mit dem Lachen würde ich nicht persönlich nehmen. Denn es bringt oft eine ungewollte Komik mit sich, wenn man Wörter falsch betont und dem Satz dadurch einen vollkommen anderen Sinn bzw. Inhalt gibt. Beispiel:

Paul la con gấu. (Paul schimpft mit dem Bären.)
Paul là con gấu. (Paul ist ein Bär.)

Jedenfalls haben sich meine Frau und ich beim letzten mal fast schon lachend unter den Tisch geworfen...:p

Gruß Hansefux

[Editiert durch HHFux ein Samstag, 1. Februar 2003 @ 17:32]

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haig
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BeitragVerfasst am: 22.01.2003, 17:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja das stimmt. Ich habe mir im Vietnamesischen auch die tollsten Dinger geleistet. Meine Frau hatte schon Bauchschmerzen vom Lachen. Aber da macht das Lernen auch Spass.

Gruss
haig

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Coeurette






Anmeldungsdatum: 03.11.2003
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BeitragVerfasst am: 23.01.2003, 09:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo zusammen! Smilie

Jetzt muss ich doch auch einmal meinen Senf dazugeben! Sehr glücklich
Bei uns ist es auch so.... wir erwarten im April unser erstes Kind :upsidown: und selbstverständlich wollen auch wir unseren Mischlingskindern Vietnamesisch beibringen. Bei Euch (HHFux und Haig) finde ich es noch relativ "einfach", da jeweils der weibliche Part vietnamesisch ist. Sowieso verbringen (in der Regel) die meiste Zeit die Mütter mit den Kindern. Wenn also Eure Frauen mit den Kindern ausnahmslos Vietnamesisch sprechen, sollte es doch keine Probleme geben, oder?!

Bei uns liegt der Fall schon anders, da ich Deutsche bin und mein Mann Vietnamese. Er wird das Kind maximal abends und am Wochenende sehen, während ich zumindest in der ersten Zeit den ganzen Tag mit dem Kind verbringe... Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass so oft wie möglich Vietnamesisch geredet wird. Wenn er zu Hause ist, dann sowieso. Aber ich selbst muss irgendwie auch einen Beitrag dazu leisten. Heisst, auch wenn ich alleine mit dem Kind bin, sollte ich Vietnamesisch sprechen, lesen, singen, ... :p Bin schon gespannt, wie das klappen soll. Jedenfalls hänge ich mich derzeit total rein ins Vietnamesisch-Lernen. Und glücklicherweise haben wir viele vietnamesische Freunde, die zu Hause ausschließlich Vietnamesisch sprechen. Die beste Umgebung auch für das Kind, um VN zu lernen, oder?!? Und um die Lage perfekt zu machen, gibt es in Stuttgart auch eine Samstags-Schule, die Kindern von Vietnamesen die vietnamesische Sprache und Schrift näher bringt.
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie wir das schaffen werden.
[COLOR]Euch HHFux und Haig wünsche ich auch ganz ganz viel Glück und Erfolg dabei!!!![/COLOR]
Wann sollen denn Eure Kleinen das Licht der Welt erblicken? Ob wir dann mal Fotos tauschen können? Habt ihr eigentlich schon mal ein VN-Deutsches Mischlingskind mit blonden Haaren gesehen? Cool

Viele Grüße
Coeurette Smilie

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haig
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BeitragVerfasst am: 23.01.2003, 11:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Coeurette,

erstmal zu Deiner eigentlichen Frage. Wichtig ist es sowieso, dass man Kindern so viel von seiner knappen Freizeit gibt wie es möglich ist. Schon von seiten ihrer Persönlichkeitsentwicklung her. Ist jedenfalls mein Standpunkt, auch wenn dieser oder jener anderer Meinung sein sollte. Nun ja, steht immer noch das Problem, dass der Elternteil der Vietnamesisch als seine Muttersprache hat die wenigste Zeit mit dem Kind verbringen kann. Vielleicht kann das Kind mit anderen vietnamesischen Kindern seine Freizeit verbringen und später zu dieser von Dir genannten Schule zum Unterricht gehen, falls sich Schwierigkeiten im Vietnamesischen abzeichnen. Allerdings bleibt dann noch das Problem, dass das Kind Vietnamesisch vom Babyalter an hören sollte. Da müsst Ihr Euch wahrscheinlich damit abfinden, dass Ihr das nicht realisieren könnt. Was bleibt Euch auch diesbezüglich übrig?! Es sei denn Ihr beschäftigt ein vietnamesisches Kindermädchen. Ich selbst habe aber ein Problem damit, wenn ein Kindermädchen (fremde Person) mehr Zeit mit dem Kind verbringt als die Eltern. Ist aber nur meine Meinung.

Gruss
haig

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