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 Dürre in Südostasien

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Courti
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BeitragVerfasst am: 22.04.2016, 18:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Durch das Stauen ansich kann man ja regulieren. Insofern ist es sogar ein Mittel Katastrophen zu verhindern. Es mangelt an Kooperation und Abstimmung und vielleicht sogar am Willen.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Courti
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BeitragVerfasst am: 06.05.2016, 10:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gerade las ich einen Artikel des Economist, der sich auch mit der Situation am Mekong auseinandersetzt. Mit Fokus auf Vietnam führt man hier mehrere Gründe als Ursache an, welche meist auch schon hier angedeutet wurden:
  • El Nino, dessen Auswirkungen sich immer stärker zeigen.
  • Die Staudämme flußaufwärts
  • Das Abenken des Grundwasserspiegels, bzw. die Versalzung durch eine Zunahme der Brunnen.
  • Und vor allem: Die Politik, die den Bauern Anreize zu 3 Reisernten jährlich macht, durch welche eine Menge Pestizige das Wasser verunreinigen und nachhaltigeren Reissorten die Attraktivität genommen wird.

Hier nachzulesen: Vietnam’s drying delta - Salt of the earth

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Bhadresvaravarman






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BeitragVerfasst am: 06.05.2016, 10:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Eine schoene Infografik, die deinen Link unterstuetzt...
http://e.vnexpress.net/infographics/data-speaks/how-saltwater-intrusion-has-decimated-the-mekong-delta-3398039.html

Sie zeigt die Versalzung, die dieses Jahr hier stattgefunden hat. Da ich im Delta wohne, kann ich nur sagen: So eine Hitze habe ich echt noch nicht erlebt. Seit Ende Dezember hat es hier gerade 3x geregnet, und das in den letzten 7 Tagen! Insgesamt war auch nur 2 Stunden Regenzeit netto auszumachen. Das Wasser verdunstet schneller als der Regen.

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wildgoose
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BeitragVerfasst am: 06.05.2016, 11:46    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi,

eine Ursache der Versalzung ist das grossflächige Abholzen der Mangrovenwälder. Die Mangroven stellen einen natürlichen Buffer zw. Süss- und Salzwasser dar.

Wenn ich alte Landkarten mit der Situation heute vergleiche, dann fehlen da mehr als die Hälfte der Mangrovenflächen. Was zur Folge hat, dass vermehrt Salzwasser ins Delta eindringt. Aus meiner Sicht stellt das einen signifikanten Faktor dar.

lg, Paul

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xenos




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BeitragVerfasst am: 07.05.2016, 23:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hier ein Bericht dem Handelsblatt zu dem Thema:
Rekord-Dürre
Wie Chinas Staudämme Südostasien austrocknen
Datum: 05.04.2016 10:43 Uhr

Südostasien leidet unter extremer Dürre. Als China jüngst einen Mekong-Staudamm öffnete, um den Nachbarn zu helfen, wurde dies als Geste des guten Willens gefeiert. Dabei trägt Peking eine Mitschuld an der Trockenheit.

HanoiDie Länder Südostasiens hängen am Tropf des großen Nachbarn China – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn seit Peking am Oberlauf des Mekong sechs Staudämme gebaut hat, ist in den Reiskammern der Region nichts mehr wie es war.

Aktuell sind die Folgen besonders schlimm. Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam leiden unter der schwersten Dürre seit Jahren. Und da neuerdings auch der wichtigste Fluss kaum noch Wasser führt, drohen katastrophale Folgen. Als Notmaßnahme hat China eine der Staustufen vorübergehend geöffnet. Das ändert jedoch nichts an dem eigentlichen Problem.

Rücksicht auf die Staaten am Unterlauf zählte bisher eher nicht zur Mekong-Strategie Pekings. Im Fokus lag stets die Nutzung des Flusses für die eigene Elektrizitätsgewinnung. Als Ende März am gigantischen Jinghong-Damm die Tore geöffnet wurden, war daher von einem neuen Kapitel der chinesischen Wasserdiplomatie die Rede.

Kritiker ziehen allerdings nicht nur die Selbstlosigkeit der Maßnahme in Zweifel. Sie betonen vor allem, dass die massiven Eingriffe in das Ökosystem des Flusses ganz wesentlich für die Trockenheit auf den Reisfeldern der Region verantwortlich sind.

Die Hauptursache für die derzeitige Dürre ist das Klimaphänomen El Niño. Dessen Auswirkungen seien derzeit so gravierend wie nur selten in den vergangenen 60 Jahren,

...
Dutzende Millionen Menschen sind von dem niedrigen Wasserstand des Mekongs betroffen. Das Delta des Stroms zählt zu den am dichtesten besiedelten Agrarregionen der Welt. Für mehrere hunderttausend Menschen wird aufgrund der aktuellen Dürre bereits das Trinkwasser knapp. Weil der Mangel auch die landwirtschaftliche Bewässerung betrifft, ist die Gesamtfläche, die für den Anbau von Reis genutzt werden kann, in diesem Jahr stark reduziert.
... ...
http://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/rekord-duerre-wie-chinas-staudaemme-suedostasien-austrocknen/13404052.html

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xenos




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BeitragVerfasst am: 27.06.2016, 23:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Samstag, 11. Juni 2016
Überleben in VietnamReisbauern kämpfen gegen die Dürre

Im Mekong-Delta leben fast alle Bauern vom Reisanbau. Doch die schlimmste Dürre seit 90 Jahren hat die Felder ausgetrocknet. Für die Reisbauern ist das eine Katastrophe - und zwingt sie, sich Alternativen zu suchen.

...
Das Ernteminus, das sich abzeichnet, dürfte Kunden in Deutschland weniger treffen - für Vietnams Landwirte hat es aber schmerzliche Folgen. Früher war das Mekong-Delta eine Idylle. Die Stadt Can Tho rund 170 Kilometer südwestlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, zieht bis heute Touristen an. Bootstouren auf den Mündungsarmen des Mekong sind populär. Man sieht dort Fischer in ihren Holzbooten und Bauern auf ihren Feldern, Obstplantagen und Dörfer an den Ufern. Aber die Bauern sind seit Jahren unter Druck. Staudämme am Mekong in China senken den Wasserspiegel im Delta, dadurch dringt Salzwasser vom Meer ein und versalzt die Böden, immer höhere Temperaturen machen zudem den Pflanzen zu schaffen.
Behörden rechnen mit 10 Prozent weniger Produktion
Bäuerin Le Hong muss ihre Reisfelder vielleicht bald aufgeben.
Bäuerin Le Hong muss ihre Reisfelder vielleicht bald aufgeben.
(Foto: picture alliance / dpa)

Die schwere Dürre - wohl eine Folge des Wetterphänomens El Niño - gibt vielen Bauern nun den Rest. Mehr als die Hälfte von Vietnams Reisproduktion - 25 Millionen Tonnen - wurden bisher hier geerntet, 90 Prozent davon gingen ins Ausland. Das Land am Südchinesischen Meer mit über 3400 Kilometern Küste ist nach Indien und Thailand der drittgrößte Reisexporteur der Welt. Abnehmer sind vor allem China, die Philippinen und Indonesien. Die deutschen Verbraucher bekommen die schweren Ernteausfälle beim vietnamesischen Reis bisher nicht zu spüren - die Sorten aus dem Delta gelten international nicht als Topqualität.

Von den insgesamt 1,7 Millionen Hektar Reisfeldern im Mekong-Delta wurden nach einer Regierungsstatistik dieses Jahr 100.000 Hektar durch die Dürre zerstört, weitere 140.000 Hektar schwer beschädigt. Die Behörden rechnen mit zehn Prozent weniger Produktion, wie der ehemalige Direktor des Agarforschungsinstituts in Südvietnam, Bui Chi Buu, sagt. Angesichts der wachsenden Schwierigkeiten will Vietnam nun die Reisanbaufläche von insgesamt rund vier Millionen Hektar zurückfahren.
...
http://www.n-tv.de/panorama/Reisbauern-kaempfen-gegen-die-Duerre-article17879911.html

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csba
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BeitragVerfasst am: 28.06.2016, 08:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, Xenos, fuer den Hinweis auf diesen Artikel. Ja! Ich denke, dass es Alternativen zum Reisanbau fuer diese Menschen im Mekongdelta geben soll, damit sie nicht unbedingt vom Reisexport leben muessen. In Binh Thuan zum Beispiel wird ja die sogenannte "Drachenfrucht" angebaut und man ist da sehr erfolgreich, zumindest fuer eine bestimmte Zeitperiode des Jahres. Damit exportieren sie in die ganze Welt. Und diese Provinz ist nicht mit dem besten Klima Vietnams ausgezeichnet.

csba

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Courti
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BeitragVerfasst am: 01.08.2016, 21:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Heute bin ich auf einen Artikel im WirtschaftsBlatt über Vietnam gestoßen, in dem der Autor auf die wirtschaftlichen Folgen der Dürre eingeht:
Zitat:
Im ersten Halbjahr wuchs die Wirtschaftsleistung auf Jahressicht nur noch um 5,5 Prozent-deutlich langsamer als ein Jahr zuvor, als der Zuwachs noch bei 6,3 Prozent lag.

Doch die Konjunkturabkühlung hat weniger mit binnen-oder außenwirtschaftlichen Entwicklungen zu tun, sondern vor allem einen Grund: Im Mekongdelta sind die Folgen der schlimmsten Dürre seit 90 Jahren zu spüren. Die Region im Südwesten Vietnams ist Hauptanbaugebiet für Reis in dem Land, viele Bauern stehen vor dem Ruin. Die Produktion in der Landwirtschaft schrumpfte im ersten Halbjahr um 0,8 Prozent, nachdem sie 2015 noch um 2,5 Prozent gestiegen war. Allein die Reisproduktion dürfte nach Behördenschätzung dieses Jahr um zehn Prozent einbrechen.


Den vollen Artikel gibt es hier zu lesen:
Jahrhundertdürre hält Vietnam zurück

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der_tomtomtom




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BeitragVerfasst am: 03.08.2016, 06:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Grade gibt es überdurchschnittlich viel Regen hier im Süden für die Zeit - scheint wohl die kleine Schwester El Nina zu schuld zu sein.
Man sagt, dass die Durian deshalb dieses Jahr nicht gut schmeckt - Grade ist ja Durianzeit. Ich kann das nicht bestätigen, weil ich finde, dass Durian nie gut schmeckt Winken

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