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 Meine Lieblingsstadt in Vietnam

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 13.11.2013, 22:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« xenos » hat folgendes geschrieben:

Genau so wenig halte ich es länger als eine Woche auf meiner Trauminsel im Golf von Thailand aus .
Es ist einer, wenn nicht der schönste Platz den ich kenne - und was Insel betrifft ,bin ich verwöhnt.


Es ist auch immer die Frage, wie man seinen Lebensabend verbringen moechte. Mich umschleicht zum Beispiel seit mehreren Jahren immer wieder der sehnlichste Wunsch, ein ruhiges Fleckchen auf dieser Welt (nicht unbedingt in Vietnam) zu finden, mit der noetigen Infrastruktur selbstverstaendlich, um mich in Ruhe zurueckziehen zu koennen, um Buecher zu schreiben. Der Wunsch mit der Naehe zum Meer und gleichzeitig zu den Bergen kommt daher, weil ich in Vietnam direkt am Meer geboren wurde und danach als "Exportgut" nach Europa in den Alpen aufgewachsen bin.

Der Vorschlag von Catinat und Tomtomtom mit Da Lat und Nha Trang waere wirklich die ideale Kombination dessen gewesen.

« xenos » hat folgendes geschrieben:
Als man mir vor einem Jahr dort die Leitung eines Ressorts anbot, habe ich dankend abgelehnt.


Ich haette es auch dankend abgelehnt!


« xenos » hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht einfach das richtige Plätzchen zu finden.


Das hast Du schon richtig erkannt!

« xenos » hat folgendes geschrieben:
Die Idee 6 Monate im Jahr in Asien zu leben finde ich gut - insbesondere , falls man im kalten und dunklen Norden lebt.


Die Idee waere fuer mich genauso nicht so abwegig. Der Norden Europas hat aber auch seine eigenen zahllosen lieblichen Reize. Die Luft ist unglaublich rein, die Lebensqualitaet ist gewaltig hoch. Die Natur ist einzigartig herrlich. Ich komme mir oefter vor wie in einer verzauberten Maerchenwelt zu leben. Der Himmel ist so blau wie kaum in einem anderen Land zu beobachten. Die Fjorde sind ueberreich an Fischen.
Hier wird die "Natur noch der Natur selbst ueberlassen". Norwegen hat es im Gegensatz zu Vietnam als richtige natuerliche "Schatzquelle" erkannt und seine Naturlanndschaften fuer weitere Generationen "urspruenglich" bewahrend erhalten. Und es zaehlte noch vor ca. 70 Jahren zu den aermsten Laendern Europas. Das Argument: "Aus Armut veranlasst eine Regierung ihre Waelder zu roden, um weitere Einnahmsquellen zu erwirtschaften", kann also niemals stichhaltig sein. Hierher stroemen auch jaehrlich viele Millionen von Touristen aus aller Welt, um die "reine Natur" noch erleben zu koennen.

Der einzige Nachteil fuer mich ist, dass der Winter hier doch in die Monate laenger hineinzieht, als dass ich es mir wuenschen moechte. Aber mit einer guten Beschaeftigung, kann man diese langen Wintermonate auch gut ueberstehen.

Daher kaeme mir die 6 Monate in den obengenannten Staedten auch sehr gelegen.


csba

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Courti
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BeitragVerfasst am: 14.11.2013, 08:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe mich bis jetzt immer da am wohlsten gefühlt, wo ich viele Menschen antraf, mit denen ich auf einer Wellenlänge lag. Für mich spielt also das oder eher mein soziales Umfeld momentan die wichtigste Rolle.

In Vietnam steht bei mir daher Sai Gon an erster Stelle. Hier findet mein Freundeskreis die größte Schnittmenge, weil es einfach DAS Zentrum ist, in das jeder irgendwann mal wieder zurückkommt - und sei es nur für ein paar Tage. Dazu kommt das Nachtleben und die Vielfältigkeit - also die Vorteile einer internationalen Metropole. Ich brauche beispielsweise nicht immer nur cietnamesisches Essen. indisch, chinesisch, thailändisch, aber auch einen gut zubereiteten Burger und Spaghetti Bolognese will ich unbedingt zur Auswahl.

Unter asiatischen Städten würde meine Wahl vermutlich auf 大連 fallen. Hier verbrachte ich einfach eine zu gute Zeit, die sich am besten mit Sex, Drugs and Rock and Roll umschreiben lässt. Der Freundeskreis dort brach aber nach meiner Rückkehr nach Deutschland auseinander, sodass dieser Ort wohl nur noch in meiner Erinnerung so weiterlebt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es für alle Beteiligten von Vorteil wäre, wenn sich daran etwas ändert. Ich habe Angst nachzufragen.

Natürlich ist mir auch bewusst, dass sich all diese Präferenzen vor Ort und mit dem Alter ändern. Das will ich aber momentan noch improvisiert angehen.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983


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BeitragVerfasst am: 14.11.2013, 19:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich bis jetzt immer da am wohlsten gefühlt, wo ich viele Menschen antraf, mit denen ich auf einer Wellenlänge lag. Für mich spielt also das oder eher mein soziales Umfeld momentan die wichtigste Rolle.

In Vietnam steht bei mir daher Sai Gon an erster Stelle. Hier findet mein Freundeskreis die größte Schnittmenge, weil es einfach DAS Zentrum ist, in das jeder irgendwann mal wieder zurückkommt - und sei es nur für ein paar Tage. Dazu kommt das Nachtleben und die Vielfältigkeit - also die Vorteile einer internationalen Metropole. Ich brauche beispielsweise nicht immer nur cietnamesisches Essen. indisch, chinesisch, thailändisch, aber auch einen gut zubereiteten Burger und Spaghetti Bolognese will ich unbedingt zur Auswahl.


Das soziale Umfeld ist eine sicherlich sehr wichtige Komponente, um sich dort wohlzufuehlen, wo man sich gerade befindet. Freunde, Bekannte und und Verwandte spielen da ebenso eine gewichtige Rolle - besonders Freunde! Fuer mich sind aber auch die geographischen und klimatischen Bedingungen sehr wichtig. Die kulinarische Vielfalt ist eine zusaetzliche Bereicherung. Ich liebe die oesterreichische, deutsche und franzoesische Kueche. Die vietnamesische Kueche werde ich aber immer vermissen, besonders dann, wenn sie sich dort nicht vorfinden laesst, wo ich gerade bin. Das gehoert auch ein Stueck zum "Heimatsgefuehl".

Und wenn ganze Staedte mit den darin lebenden Menschen einem dieses Gefuehl von "Heimat" vermitteln koennen, dann waere das eine perfekte voraussetzung.

csba

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xenos




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BeitragVerfasst am: 14.11.2013, 21:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das ist ein interessantes Thema hier mit interessanten Beiträgen .
Nur bin ich für mich so schlau wie vorher .
Irgendwie ist es für mich noch nicht an der Zeit einen bestimmten Platz auszusuchen.

In den vergangenen Jahren gelang es mir in meinem ehemaligen Traumland zu leben und zu arbeiten Ein Platz, wo andere Urlaub machen.
Es war traumhaft und kreativ (und gewinnbringend Lachen)- bis alles zusammenbrach .
Die Dinge verändern sich dauernd !
Zurück will ich auf keinen Fall.
Dieser Teil meines Leben ist abgeschlossen.
In Deutschland bleiben will ich auch nicht!

In SOA habe ich viele Leute kennengelernt. Aber auch hier sind viele Bekanntschaften wieder eingeschlafen .
So mancher in meinen Bekanntenkreis ist auch gestorben.
Die Dinge verändern sich dauernd !

Das ich (fast wie ein Nomade) weiterziehe steht für mich fest .

Bekannte kommen und gehen ! Nur wenige Freundschaften bleiben .
Dass ich Spuren hinterlasse glaube ich kaum .

Mich zieht es nach SOA
Das ich dort ankommen, werde steht für mich außer Frage .
Auch ich hoffe noch wenigstens ein Buch zu schreiben.

Bis ich (vielleicht ) den richtigen Platz gefunden habe, halte ich es wie Hannes Wader : Heute hier - morgen dort.

http://www.youtube.com/watch?v=trzsD-Dyi80

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 15.11.2013, 04:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Auch ein schoenes Bekenntnis, Xenos und Csba. Fuehrt dazu, ueber den Begriff "Heimat" nachzudenken. Meine inzwischen sehr umfaenglichen Lebens-Aufzeichnungen habe ich vor Jahren betitelt "Heimat in der Fremde". Inzwischen Band 3.

Am 23.10.2010 bekannte ich :
„An Sài Gòn begeistert mich : die Dynamik, die Quirligkeit, die Unruhe, das Chaotische, Schnelllebige, Monströse, Lebenshungrige, Widersprüchliche, Extrovertierte, unberechenbar Überraschende, vieles zart und brutal nebeneinander, häßlich und sagenhaft schön nebeneinander, oberflächlich und mitfühlend, ein Moloch mit wundervollen Inseln der Geborgenheit , die zu entdecken man gezwungen ist. Das erfordert Zeit und Einfühlung. Eine Stadt, die man nur „von Innen“ her langsam „erobern“ kann.
Bis Du merkst : Sie hat Dich erobert.
Ich finde es für mich auch gut, daß das nicht jedermanns Sache ist.“
Ich ueberpruefe gerade meine Aussage von damals. Und stelle fest :
Auch nach 3 Jahren kann ich dazu stehen.
Am 25.12.2011 bekannte ich :

„Das war fuer mich in meiner Planung unseres Projekts “Leben in Sài Gòn” entscheidend :

1. Urbanitaet. Der Anspruch, immer und sofort Anschluss an die Mittel zu haben, die ein unhinterfragt modernes , grossstaedtisches Leben ermoeglichen.

2. Anonymitaet. Ich will nicht staendig unter dem Stress stehen, beobachtet, gewuerdigt und gewertet zu werden. Ich will mich oefter mal “gehen lassen” koennen. Nicht immer praesent sein muessen und den Erwartungen entsprechen.

3. Nachbarschaft. Im Gegensatz zur Urbanitaet und Anonymitaet will ich gleichzeitig die Naehe zu Menschen in der direkten Umgebung . Ich suche die Dichte einer unmittelbaren Wohnumgebung. Auf gar keinen Fall Hochhaus oder europaeische oder amerikanische Reihenhauskultur. Ich will den “Tante Emma Laden” mit der Moeglichkeit “anzuschreiben” moeglichst in Sichtweite. Ideal : wenn wir die Tuer zum Haus einen grossen Teil des Tages einfach offen stehen lassen koennen. Wenn “mein” Friseur um die Ecke erreichbar ist; nicht allein zum Haareschneiden sondern zur “Pflege”, mal rasieren oder Haare waschen.. Wenn zwei Haeuser weiter der Nachbar mir einen Kaffee rueberschickt , waehrend uns sein kleiner Sohn neugierig besucht. Wenn die Nachbarin gegenueber meiner Frau spontan Massage geben kann. Wenn die andere Nachbarin ihr ebenso ungeplant die Fingernaegel lackieren kommt . Wenn der Elektriker und der Installateur in der Nebenstrasse unmittelbar erreichbar wohnen und arbeiten. Eine kleine Zweimann-Tischlerei und die Dame mit der Naehmaschine uns direkt gegenueber draussen vor der Tuer …

Das alles “unter einen Hut” kriegen ? Nicht nur da wohnen ? Sondern : da leben ?

Das Grundgefuehl dafuer, dass das an einem Ort moeglich waere, hatte ich gegenueber Sài Gòn.“

Ich ueberpruefe gerade meine Aussage von damals. Und stelle fest :
Auch nach 2 Jahren nach dieser Bestandsaufnahme und nach nun 5 Jahren "Leben in Sài Gòn" kann ich dazu stehen.

Jetzt ist eine mildere, eigentlich nicht vergleichbare Variante der Erfuellung meiner/unserer Beduerfnisse erschienen : Đà Lạt. Eine Ergaenzung ? Beginn eines Umschichtungsprozesses ? Ich kann es noch nicht ganz begreifen.

Gruesse, Catinat

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csba
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Anmeldungsdatum: 02.06.2012
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BeitragVerfasst am: 15.11.2013, 20:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Auch ein schoenes Bekenntnis, Xenos und Csba. Fuehrt dazu, ueber den Begriff "Heimat" nachzudenken. Meine inzwischen sehr umfaenglichen Lebens-Aufzeichnungen habe ich vor Jahren betitelt "Heimat in der Fremde". Inzwischen Band 3.


Ja! Ich meine wohl, dass dieser Begriff sehr existentiell fuer unsere menschliche Gattung waere. Es ist der Inn- und Urbegriff unseres Menschseins, welcher unser "Grundwohlbefinden" in uns Menschen in unserer Grundtiefe definiert. Wir ringen und suchen so richtig danach, wie ein Saeugling nach der Muttersbrust, wie ein herausgefallener Jungvogel nach seinem Nest, wie eine Trauerweide am Flusse neigend nach dem Wasser lechzt, wie ein Tal, das ohne seine Berge nicht real-existieren kann....!

Das Heimatgefuehl, wie Du richtig beschrieben hast, findet in der Begegnung mit vielen unterschiedlichen Menschen statt, in den Ess- und Trinkgewohnheiten eines jeweiligen Landes, einer jeweiligen Kultur wieder, in den geographischen und klimatischen Gegebenheiten, in der Identitaet des eigenen Selbst inmitten eines komplexen Gesellschaftsgefueges, in welchem man "leibt" und "lebt", begleitet von einer unendlichen Vielfalt an sprachlichen Resonanzen, im respektvollen Umgangston des Nachbarn, im guten Zuspruch des eigenen Hausarztes, in den erzaehlenden Worten seines hauseigenen Friseurs, im freundlichen Gruss der benachbarten Baekerin, bei der man das taeglich Morgenbrot holt, im duftenden Genuss seines Lieblings-Cafe mit begleitendem Service einer vertrauten kellnerin, in der begleitenden Fuersorge eines guten Freundes ...etc...etc.

« Catinat » hat folgendes geschrieben:
3. Nachbarschaft. Im Gegensatz zur Urbanitaet und Anonymitaet will ich gleichzeitig die Naehe zu Menschen in der direkten Umgebung . Ich suche die Dichte einer unmittelbaren Wohnumgebung. Auf gar keinen Fall Hochhaus oder europaeische oder amerikanische Reihenhauskultur. Ich will den “Tante Emma Laden” mit der Moeglichkeit “anzuschreiben” moeglichst in Sichtweite. Ideal : wenn wir die Tuer zum Haus einen grossen Teil des Tages einfach offen stehen lassen koennen. Wenn “mein” Friseur um die Ecke erreichbar ist; nicht allein zum Haareschneiden sondern zur “Pflege”, mal rasieren oder Haare waschen.. Wenn zwei Haeuser weiter der Nachbar mir einen Kaffee rueberschickt , waehrend uns sein kleiner Sohn neugierig besucht. Wenn die Nachbarin gegenueber meiner Frau spontan Massage geben kann. Wenn die andere Nachbarin ihr ebenso ungeplant die Fingernaegel lackieren kommt . Wenn der Elektriker und der Installateur in der Nebenstrasse unmittelbar erreichbar wohnen und arbeiten. Eine kleine Zweimann-Tischlerei und die Dame mit der Naehmaschine uns direkt gegenueber draussen vor der Tuer …


Die obigen Worte lassen sich wie aus einem frischen Roman herunterlesen, nur hier wirken sie viel lebendiger, weil sie reine Realitaet sind. Danke!

csba

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csba
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BeitragVerfasst am: 18.11.2013, 18:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« xenos » hat folgendes geschrieben:


In den vergangenen Jahren gelang es mir in meinem ehemaligen Traumland zu leben und zu arbeiten Ein Platz, wo andere Urlaub machen.
Es war traumhaft und kreativ (und gewinnbringend Lachen)- bis alles zusammenbrach .
Die Dinge verändern sich dauernd !
Zurück will ich auf keinen Fall.
Dieser Teil meines Leben ist abgeschlossen.
In Deutschland bleiben will ich auch nicht!


@Xenos,
darf ich fragen, wo Du Dich zur Zeit befindest?

Lg
csba

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xenos




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BeitragVerfasst am: 18.11.2013, 20:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Im kalten Deutschland . Traurig

Ich warte darauf, dass ein griechischer Finanzbeamter endlich mal meine Akte bearbeitet, damit ich meine Firmenananteile dort verschenken kann.

Aber die streiken gerade oder bereiten gerade einen Streik vor.
Dazwischen haben sie keine Zeit, weil sie gerade gestreikt haben.
Und jemand der nicht da ist, der nicht schmiert und von dem nichts mehr zu erwarten ist, der wird ohnehin nicht "bevorzugt" (normal) behandelt.
Deutsche sind eh gerade nicht sehr beliebt.

Am Wochenende traf ich einen Freund (Thailänder), der hat ein schönes Haus mit 3 Einheiten in GR, dass er gerne verkaufen möchte, aber er bekommt auch die Papiere nicht zusammen.
Also hat er es innerlich abgeschrieben .

Das ich etwas verschenke , was vor ein paar Jahren einige hunderttausend Euro wert war, juckt mich wenig .
Ich hatte eine schöne und interessante Zeit in GR

Dass zum Thema Traumland .
Ich bringe nur noch das in eine anderes Land, was ich heraus tragen kann oder was ich locker bereit bin zu verlieren.

Gewisse Vorteile hat Deutschland bzw. Mitteleuropa schon.
Auf die gedenke ich auch nicht zu verzichten ,
Z.B. will ich nicht mehr auf meine deutsche Sozialversicherung missen.
Wie ich es zukünftig umgehe -bei einem längeren Auslandsaufenthalt- in Deutschland "beschränkt steuerpflichtig" zu sein (so was ist gar nicht gut!) habe ich auch raus . Cool .

LG

XenoS

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BeitragVerfasst am: 19.11.2013, 06:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Meine Freundin wohnt in Nha Trang. Wir haben dort ein Häuschen gemietet. Ich komme im Jahr 2 x für 1 Monat nach Nha Trang und kann mir gut vorstellen, dort zu leben.
Mein Favorite ist allerdings " Danang".

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csba
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BeitragVerfasst am: 19.11.2013, 21:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke, Xenos,
fuer Deine Antwort!

Lg.
csba

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hoian1985
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BeitragVerfasst am: 20.11.2013, 07:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Meine Lieblingsstadt wie der Nickname schon sagt ... HoiAn ... direkt gefolgt von DaNang!!
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csba
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BeitragVerfasst am: 20.11.2013, 19:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« hoian1985 » hat folgendes geschrieben:
Meine Lieblingsstadt wie der Nickname schon sagt ... HoiAn ... direkt gefolgt von DaNang!!


Hallo hoian1985,
kannst Du mir bitte etwas mehr ueber Deinen Aufenthalt in Hoi An erzaehlen? Welche Beweggruende waren es, die Dich nach Hoi An gezogen haben? Ich weiss nur von mehreren Europaeern, dass sie sich diesen Ort in Vietnam zum Leben ausgesucht haben.


csba

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 20.11.2013, 21:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Der Hafen mit dem Krantor und den Speichern steht schon in Flammen. So wie die Stadt , die Kirche, die Giebel , alles brennt schon hinter uns.

Meine Mama rennt ueber den Strand. Auf Opas Boot zu. Mit mir auf dem Arm und neben sich rennend. Sie schafft es, hebt mich hoch und ich werde hereingeholt. Dann die Mama auch. Auf der Bootsseite flackert es roetlich.

Vom Untergang der Heimat hinter uns. Mein Opa steuert das Boot sicher durch die See, dort, wo keine Minen sind. Die befreundeten Kapitaenskollegen aus dem Feindesland haben es ihm beschrieben.

Vergiss nie deine Heimat, das war wichtig fuer Mutter und Vater , mir mit auf den Weg zu geben. Auch wenn es sie als das Land, in dem sie lebten, nicht mehr gibt. Gerne blaettere ich in den Buechern mit den Bildern. Auch heute noch. Und lese die Gedanken und die Gedichte der bekannten Menschen, die in der Geschichte dort gewirkt haben.

Meine Heimatstadt ist zur Heimat geworden fuer Menschen, die eine andere Sprache sprechen, eine andere Religion haben. Mein Vater sprach noch ihre Sprache , unser Familienname kommt aus ihrer Sprache. Es war ein eigenstaendiger stolzer Schmelztiegel von Voelkern aus der Mitte und aus dem Norden Europas.

Ich habe meine Heimatstadt – ich sage das bewusst, weil ich bewusst im Elternhaus zu ihr hin erzogen worden bin - als 34jaehriger besucht. Sie war im Zentrum so schoen wie ich es aus den Bildern und Geschichten und Gedichten kannte. Herrlich wieder aufgebaut. Ich habe mich in wichtigen Teilen in ihr wiedererkannt. Es war nicht fremd.

Nur mit dem Begriff „Heimat“ gehe ich vorsichtiger um. Denn dort, wo ich aufwuchs, versuchten alle guten Kraefte mir eine Heimat zu geben. Ich bin dankbar dafuer. Ein bisschen hat das innerlich auch zerrissen.

Ich habe dann viele Orte im Leben besucht, um eine Heimat zu finden, die zu mir passt. In jeder Lebensphase draengte sich ein Ort oder eine Region auf.

Ich muss offen bleiben und schauen, wo ich eine letzte Heimat bekommen kann und will. Ich halte es offen.
Oder gibt es das gar nicht ?

Gruesse, Catinat

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csba
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BeitragVerfasst am: 20.11.2013, 23:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Bekenntnisse:


Aus meinem Tagebuch
Heimat, fremde heimat

Ich fuehlte mich in dem Land, in dem ich meine "neue Heimat" als Jugendlicher ansah, weil ich durch Krieg und Flucht entwurzelt wurde, wie meine zweite Heimat. Aber die Menschen, die mich umringten, wollten es aber nicht akzeptieren. Sie sahen in mir immer noch einen Fremden und liessen es mich immer wieder spueren, machmal in leisen Toenen, hinter meinem Ruecken zirkulierend, manchmal mit lauten Worten, direkt vor meinem Angesicht, sogar in der Gegenwart von anderen Menschen, die auf mich oftmals mit fast erniedrigenden Blicken immer wieder hinabblickten. Ich war fuer diese Menschen in dem Dorf, in welchem ich aufgewachsen war, immer ein Fremder gewesen. Sie wollten in mir immer etwas Fremdartiges sehen und sie liessen diese Fremde ganz tief in mir immer wieder hoch aufkommen. Ich wusste nicht warum! Ploetzlich fuehlte ich Zorn und eine tiefe gaehnende Leere erfuellte mich.

Ich stellte damals viele Fragen, existielle Fragen, die aber nie beantwortet werden konnten, bis ich muede wurde und mir alles gleichgueltig war. Ich begann irgendwie und irgendwann darauf meine eigene Existenz in mir selbst zu verneinen. Ich warf diesen Begriff "Heimat" fuer immer fort. Er wurde unnuetzig. Er wurde vielmehr identitaetsverneinend als identitaetsstiftend.

Die grossen Enttaeuschungen des Lebens, die mich geradezu in jeder Ecke des augenblicklichen Moment begleiteten, verursacht von Menschen, die ich urspruenglich schaetzte und die ich glaubte zu lieben, hohlten in meiner Tiefe immer groessere Loecher aus. Ich empfand damals eine noch nie dagewesene Wut, die meine Seele entbrannte. Ich wusste nicht wohin mit all meinen verdroschenen Emotionen, Gefuehle, die ungewollt aber doch erzwungen waren. Sie sprudelten nur aus meinem Inneren hervor. Erzuernend, wutentbrannt, vernichtend.
Die guten Menschen, die mich in jenen leidlichen Momenten tragen sollten, mit gutem Zuspruch, mit versoehnenden Worten, mit Fuersorge, mit Wertschaetzung, waren nicht da. Doch um mich umgab eine unendliche Stille. Es war niemand da, wenn ich liebenden Zuspruch brauchte, in der Noete, im Bruchteil eines Sekundenaugenblicks. Diese Sekunde wurde zur Ewigkeit. Ein kurzer Moment, der in seiner unendlichen Kuerze nicht einfach verblasen moechte. Daraus folgten Traenen, die in die gaehnende Leere tropften und unten and der Seelentiefe aufprallend angekommen schreiend in ein lautes Echo nach allen Seiten wieder nach Oben hochverhallten. Die Vertrautheit wurde auf einmal fremd und diese Fremde rief in mir irgendwie Bekanntes hervor - unheimlich! Es ist ein wohlvertrautes Gefuehl der Fremdheit.

Seelenverirrend kaempfte meine innere Zerrissenheit nach einem Ort der Heimat, ein Gefuehl, welches ich niemals gehabt hatte, welches mir von Anfanfang an, seit meiner Geburt weggenommen wurde. Ich suchte und ringte nach diesem Begriff, erforschend an zahllosen geographischen Meilen. "Hie" und "Da", "Da" und "Dort", "Hueben" und "Drueben" - in mancher etwas leicht wohlvertrauten, gleichzeitig aber auch wild-unbekannten Fremde. Irgendwann spaeter in dem Land, in welchem ich von meiner lieblichen Mutter meinen Geburtsnamen erwarb, aber welches nie von meinen Sinnen und meinem Verstand bewusst als Heimatland angefuehlt wurde, ringte ich wieder suchend nach diesem geradezu unantastbarem Begriff!
Da Lat, Danang, Hoi An, Sai Gon, Phan Thiet...! Ich weiss, ich werde niemals ankommen... niemals zuhause angekommen sein...!


csba

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Catinat
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BeitragVerfasst am: 19.01.2014, 07:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Von Csba's mich schon lange nicht mehr loslassenden Gedanken sehr bewegt, von den schoenen Bilderserien, z.B. von Micha_L, Robinson und Pacisso in letzter Zeit angeregt , und zu allen anderen, die hier Heimat suchen oder schon gefunden haben :


Auf der Suche nach Heimat -
vergeblich.
Getrieben , nie angenommen,
nie angekommen.
Heimat – ungreifbar – ein Nebel,
der deine Spur verfolgt,
wenn du sie vor dir suchst.
Dreh dich schnell um, greif zu
nach deiner Heimat,
du greifst ins Leere.
Ein Gespenst,
gesponnen aus Sprache, Andeutungen,
Erinnerungen ohne Wert.
Ein bitterer Geschmack auf der Zunge.
Zuhause,
die kleine Schwester der grossen Boesen,
hat schon viel von ihr gelernt,
kichert dich an
aus ihrer gehaekelten Ecke.
Macht dich noch hilfloser,
noch einsamer,
wenn du sie brauchst.
Es gibt kein Finden – es gibt nur den Fluch :
such !
bis zum letzten Tag.

Gruesse, Catinat

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