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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
08.01.2013, 00:04 (Kein Titel) |
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Danke fuer die Links!
csab
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
08.01.2013, 07:55 (Kein Titel) |
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Meist sind es ja die "großen Worte", die nach der Übersetzung einer Rede oder nach dem Zitieren zu Nebensächlichkeiten degradiert werden. Hat der kleine Dicke, der den Laden dort schmeißt nicht von Aussöhnung mit dem Süden gesprochen? Bei seinem Vati und seinem Opi war bisher doch immer wohl nur von Annäherung die Rede.
Da hoffe ich nur, er wußte, was er sagt, und er meinte es auch so.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
08.01.2013, 08:23 (Kein Titel) |
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Schon Kim Il Sung hat immer wieder die Wiedervereinigung des Landes als Ziel herausgegeben.
Trotz der ungleich größeren Konfrontation in Korea wurde die Einheit der Nation nie in Frage gestellt, wie unsrere bei den SED-Machthabern.
Allerdings sind solche Verlautbarungen nicht viel mehr als Rhetorik, denn dem Süden anschließen woll(t)en sich die Kims ebensowenig wie Honecker dem Westen.
Die umgekehrte Variante ist aussichtslos, wurde nach dem Koreakrieg nicht mehr ernsthaft erwogen.
Gruß
Micha
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
08.01.2013, 10:02 (Kein Titel) |
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Ich hoffe, der Mann hat erkannt, dass nicht politische Ideologien, sondern GELD die Welt regiert. Ich denke auch, dass wenn er von Aussöhnung redet, von der Koexistenz zweier koreanischer Staaten träumt.
Nur wenn es damit man nicht zu spät ist. In dem Moment, in dem er Wirtschaftsreformen zuläßt und westliches Know How und geld ins Land, wird der ideologische Verfall einsetzen, wenn vielleicht auch schleichend. Die beiden deutschen Staaten haben es doch vorgemacht. Und die Gefahr, die früher "Westfernsehen" hieß, nennt sich heute Internet. Und das eine 100%ige Kontrolle des nets nicht möglich ist erfahren gerade die Chinesen, trotz der heroischen Kontrollversuche der Partei
Und vielleicht wird er dann, kurz vor seiner Rente sich dem Ruf nach Widervereinigung im Sinne des Südens nicht mehr entziehen können.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
08.01.2013, 10:10 (Kein Titel) |
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Logischerweise orientiert sich Nordkorea an den asiatischen Nachbarn (konkret an Vietnam), die einen anderen Weg gegangen sind als die Kommunisten Europas.
Das Regime in Vietnam hat sich mit den Wirtschaftsreformen stabilisiert.
Das konfuzianische Obrigkeitsdenken wirkt auch in Korea stabilisierend.
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AndyNguyen
Geschlecht:
Alter: 67
Anmeldungsdatum: 18.11.2009
Beiträge: 2475
Wohnort: Berlin u. Hai Phong
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Verfasst am:
08.01.2013, 10:13 (Kein Titel) |
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Zitat:
"Das Regime in Vietnam hat sich mit den Wirtschaftsreformen stabilisiert."
Vorübergehend zu mindest ja. Nur schauen wir mal, was die Zukunft bringt.
_________________ Ai làm nấy chịu
(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
08.01.2013, 15:39 (Kein Titel) |
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Bei Handel und Geschäft sind Vietnamesen bekanntlich geschickt.
Doch die Verflechtung in die internationalen Kapitalmärkte verringert die Möglichkeiten der nationalen Einflußnahme.
Von daher ist Vietnam nicht schlechter dran als der Rest der Welt.
Schon jetzt sind Krisenerscheinungen in Vietnam auf Erscheinungen der Weltwirtschaft zurückzuführen.
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Courti
Moderator
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
14.01.2013, 09:14 (Kein Titel) |
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« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Logischerweise orientiert sich Nordkorea an den asiatischen Nachbarn (konkret an Vietnam)
Dazu hab ich neulich einen Artikel gelesen. Wen es interessiert, der findet ihn hier.
_________________ Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)
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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
14.01.2013, 21:54 (Kein Titel) |
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Ich frage mich nur; Worin unterscheidet sich das vietnamesisch-wirtschaftliche Model vom Chinesischen eigentlich?
csab
_________________ γνῶθι σεαυτόν - Erkenne Dich selbst!
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
15.01.2013, 09:14 (Kein Titel) |
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Wie bereits gesagt und den genannten Quellen entnommen: Keine Wirtschaftssonderzonen, sondern Zusammenarbeit mit einzelnen Konzernen.
Das hat sicherlich auch was mit dem zur Verfügung stehenden Territorium zu tun.
Kleinere Länder können sich Sonderzonen weniger leisten, in denen andere Gesetze gelten.
Sicherlich traut Nordkorea dem großen Nachbarn ebensowenig wie Vietnam und Vietnam hat den anderen Gegner USA besiegt. Daraus leiten die Machhaber in Pjongjang Gemeinsamkeiten ab, sogar ein Vorbild.
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csba
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.06.2012
Beiträge: 983
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Verfasst am:
16.01.2013, 20:53 (Kein Titel) |
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Danke fuer die Antwort Micha! Ja, wie wahr! Bei der oberen Fragestellung habe ich die Wirtschaftssonderzonen voellig vergessen gehabt.
csab
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onscho
Moderator
Anmeldungsdatum: 27.12.2009
Beiträge: 368
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Verfasst am:
16.01.2013, 23:04 (Kein Titel) |
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Der große Nachbar ist zwar enorm wichtig für die Wirtschaft (70 des nordkoreanischen Aussenhandels werden mit China abgewickelt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe), aber die chinesischen Wirtschaftszonen in Nordkorea laufen nicht so gut.
Die südkoreanischen schon, aber so leiden kann man die ja auch nicht. Weitere Gründe, um Vietnam als Vorbild und neuen besten Freund auszuwählen.
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Sasquatch
Gast
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Verfasst am:
17.01.2013, 00:48 (Kein Titel) |
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Oberst Tran Dang Thanh fand zu Nord-Korea folgende Worte:
Zitat:
"Its people are economically poor, but overflowing with love of country, like us Vietnamese in the 1960s and '70s. They're on a war footing. They launch rockets ... and get respect. Whatever the North Koreans say, they do. They're also determined to become a nuclear nation. They cause the big countries to lose sleep worrying about their rockets. That's something we need to study."
Eigene Übersetzung:
"Die Bevölkerung ist wirtschaftlich arm, aber voll von Vaterlandsliebe, so wie wir Vietnamesen es in den 1960ern und 70ern ebenfalls waren. Sie befinden sich im Krieg. Sie schiessen Raketen ab... und sie ernten Respekt. Alles, was die Nordkoreaner ankündigen, tun sie auch. Sie sind entschlossen, zu einer Atommacht aufzusteigen. Sie rauben mit ihren Raketen den großen Ländern, die sich darüber sorgen, den Schlaf. Das ist etwas, was wir lernen müssen."
Was er über andere Nationen denkt, kann man ebenfalls nachlesen:
State secrets revealed in Vietnam
Herzlichst,
Sasquatch.
Edit von Courti: Zitat und Formatierung gerichtet.
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Micha L
Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig
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Verfasst am:
17.01.2013, 11:40 (Kein Titel) |
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Die Ansicht ist sicher typisch für einen alten Parteisoldaten.
Er setzt Partei und Regime mit dem Vaterland gleich, hält beides für unverzichtbar.
Aggressives Verhalten wird trotz drohendem Untergang gutgeheißen. Statt langjährigen Waffenstillstand als Friedenschance zu sehen, wird verbal mit dem (Atom)Feuer gespielt.
Der Mann scheint nicht zu wissen, daß Südkorea heute nicht mit dem früheren Südvietnam vergleichbar ist, eher mit der alten Bundesrepublik Deutschland.
Unsere beiderseitige Abrüstung und friedliche Wiedervereinigung ist der einzig gangbare Weg im geteilten Korea der Atomwaffen.
Gruß
Micha
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Florian
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 1920
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Verfasst am:
17.01.2013, 12:23 (Kein Titel) |
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« Sasquatch » hat folgendes geschrieben:
Interessanter Artikel, danke!
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