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 Keine Marinebasis für Russland in Vietnam

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xenos




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Anmeldungsdatum: 21.06.2012
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BeitragVerfasst am: 16.10.2016, 00:19    Keine Marinebasis für Russland in Vietnam Antworten mit ZitatNach oben

Die Behörden Vietnams haben mit ihrer Ablehnung ausländischer Basen auf dem Territorium des Landes Hoffnungen Russlands auf die Reanimierung des einstigen sowjetischen Marinestützpunktes Cam Ranh durchkreuzt.

„Die kosequente Politik Vietnams ist auf die Erhaltung eines neutralen Status des Landes gerichtet“, sagte am Donnerstag ein Sprecher des vietnamesischen Außenministeriums nach Angaben der Agentur Reuters.

Am 7. Oktober hatte Russlands Vizeverteidigungsminister Nikolai Pankow erklärt, sein Amt erwäge eine Rückkehr russischer Militärs nach Cam Ranh und nach Lourdes auf Kuba. Die Sowjetunion und später Russland hatten ihre Stützpunkte auf Kuba und in Vietnam bis 2002 betrieben.
...
Mehr: https://de.sputniknews.com/politik/20161013312936862-vietnam-russland-militrbasis-ablehnung/

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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BeitragVerfasst am: 16.10.2016, 10:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wen wunderts.

Wohin die russische Basis auf der Krim führte, ist bekannt.
Und gerade wurde ein Vertrag mit Assad geschlossen, worin die Basis in Syrien quasi exterritorial ist und Strafverfolgung der dortigen Russen durch Syrien ausgeschlossen wird.
Letzteres war auch in der DDR so.
Das Ganze geht also mit einer weitgehenden Einschränkung der Souveränität des "Gastlandes" einher.
Aus bekannten Gründen ist VN in der Hinsicht empfindlich.

Dazu kommt die neue Nähe Rußlands zu China.

Andererseits unterstützen die USA (da stimmen beider Interessen überein) VN im Inselstreit.
Gedanken zur Einrichtung (dieses?) Stützpunktes für die USA gab es. Aber man hört nichts mehr davon.

Die Anbitionen bezüglich Kuba widersprechen völlig der neuen kubanischen Politik.

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xenos




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BeitragVerfasst am: 16.10.2016, 16:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Dazu kommt die neue Nähe Rußlands zu China.


Habe ich was verpasst ?

Die Chinesern haben für den Zwerg Russland doch nur ein müdes ...äh höfliches lächeln überig.
Die ziehen ihr eigenes Ding durch.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 16.10.2016, 17:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gegen die USA machen sie gern gemeinsame Sache.

Es geht ja nicht nur um Wirtschaft. Militärstrategisch ist das Riesenreich Rußland eben kein Zwerg, wie auch dies Thema zeigt.

Staatsbesuche und Abkommen sind Ausdruck dessen.

Im Prinzip wiederholt sich die Allianz der Beiden gegen den Westen der 50er Jahre.

Der Unterschied zu früher: China ist tatsächlich nicht mehr der Juniorpartner. Aber damit hat Rußland im Gegensatz zur Sowjetunion kein Problem.

Die Tradition alter orientalischer Despotie haben beide noch nicht überwunden. Das verbindet.

Wirtschaftlich spiel die lange gemeinsame Grenze eine Rolle und das noch unerschlossene Sibirien, mit seinen Schätzen. Darauf lauern die Chinesen gewiß. Sie sind ja schon dort.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 21.10.2016, 12:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Im Zuge der jüngsten politischen Ereignisse sind China und Russland in der Tat zusammengerückt. Politisch ist das für Vietnam höchst heikel. Noch bezieht man seine Waffen und deren Support aus Russland. Dies dient der Abschreckung im Inselstreit - Vietnam wäre zwar chancenlos, könnte aber für China schmerzhafte Nadelstiche setzen. Ich habe jedoch keinen Zweifel, dass die Partnerschaft zwischen Russland und Vietnam auch bei den Chinesisch-Russischen Verhandlungen ein großes Thema ist. Wenn es großen Nutzen verspricht, wird Russland den "vietnamesischen Ballast" hinter sich lassen. Noch haben nur die Chinesen keinen Grund hier Druck auszuüben.

Amerika ist kurzfristig für Vietnam jedoch keine Alternative zu den Russen. Deren Waffen sind zu teuer, fremd und evtl unkompatibel zu den vorhandenen Systemen. Dazu kommt momentan eine große Ungewissheit: Die Präsidentschaftswahl in den USA.

Sollte Trump gewählt werden, wird amerikanische Unterstützung für den geleistet, der die meiste Gegenleistung bringt und nur dann wenn es auch opportun ist - so zumindest wurde es ja im Wahlkampf angekündigt.
Sollte Clinton das Rennen machen, wird militärisch aufgestockt werden und vermutlich eine gefährliche Provokation, wenn nicht Eskalation gegenüber den Chinesen stattfinden.

In beiden Fällen wäre Vietnam der Verlierer. Insofern ist auch gegenüber Amerika Vietnams Politik der "3 No" klug - diese wird regelmässig bekundet und daraus leitet sich ab, dass es keine Stützpunkte von anderen Mächten in Vietnam geben wird.

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Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 21.10.2016, 17:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die USA geben ihre Ambitionen im Pazifik nicht auf und die Rivalität mit China bleibt bestehen, egal, wer in Washington regiert.

Für Vietnam ist es in jedem Fall besser die amerikanische Karte zu spielen, egal ob die in letzter Konsequenz tatsächlich stechen würde, als allein dazustehen.
Man kann ja mit Karten hervorragend bluffen, um bei dem Vergleich zu bleiben.

Es gibt ja auch immer noch ein unabhängiges Taiwan, obwohl es von den USA offiziell gar nicht mehr unterstützt wird.

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Courti
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BeitragVerfasst am: 22.10.2016, 21:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das sehe ich anders. Amerika als den Verbündeten zu sehen bedeutet sich von China abzuwenden. Dies wiederum birgt massive Gefahren. Nichtnur, aber besonders aufgrund der Nähe zu China, bzw. Distanz zu Amerika. Vietnam steht bereits zwischen den Fronten und sollte sich nicht unbedacht zu nah binden - an niemanden. Insofern machen die politischen Grundsätze hier enorm Sinn. Die weitere Beziehungspflege zu anderen Mächten, allen voran Indien, Australien, Indonesien bietet großes Potential und kann sicher so manchen Konflikt vermeiden. Auch damit lässt es sich bluffen.

Es ist und bleibt eine Gratwanderung, welche großes Fingerspitzengefühl verlangt.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 22.10.2016, 22:20    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Von China hat sich Vietnam schon immer distanziert. Da muß sich niemand abwenden.
Und China hat immer gemeint, über VN herrschen zu können, direkt und indirekt.

Das mit der Gratwanderung finde ich genau so wie Du. Und ich traue den Vietnamesen Fingerspitzengefühl zu. Solch ein "Verbündeter" wie einst Südvietnam wird VN heute nicht mehr werden, weil es das nicht nötig hat.
Der Einflußbereich der USA endet nicht mit deren Territorium. Siehe das genannte Beispiel Taiwan.
Die Chinesen werden sich hüten, irgend eine Militäreinheit der Amis anzugreifen.

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der_tomtomtom




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BeitragVerfasst am: 23.10.2016, 04:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Von China hat sich Vietnam schon immer distanziert. Da muß sich niemand abwenden.
Und China hat immer gemeint, über VN herrschen zu können, direkt und indirekt.

Das mit der Gratwanderung finde ich genau so wie Du. Und ich traue den Vietnamesen Fingerspitzengefühl zu.

Das mag für die Bevölkerung zutreffen. Die Regierung und die Partei hat allerdings beste Verbindungen zum großen Bruder, denn sie sind allesamt käuflich.
Es gibt in Vietnam einige Industriezonen, die komplett abgeschirmt sind und in denen ausschließlich Chinesen arbeiten. Es geht generell nur um die Ausbeutung des Landes und wieviel davon in der eigenen Tasche landet. Die Amerikaner sind dahingehend unattraktiv, da sie dieses Spiel nicht mitmachen, da lässt dich nichts holen.
Vor kurzen wurde übrigens Chinesisch und Russisch wieder als Pflichtfach in den Schulen eingeführt.
Vielleicht wird durch die kontrollierte Presse versucht ein internales und weltoffenes Bild zu zeichnen - die Realität ist anders. Das Land wird ausverkauft und die Leidtragenden sind das Volk. Was vielleicht nicht so auffällig ist, aber die Armut ist in den letzten 2-3 Jahren massiv angewachsen.

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Micha L






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BeitragVerfasst am: 24.10.2016, 15:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja, die Realität ist vielschichtig. Insbesondere mit einem großmächtigen Nachbarn verdirbt man es sich nicht, wenn man klug ist. Mögen muß man ihn deshalb nicht.
Finanzielle Interessen Einzelner setzen sich weltweit über alles hinweg.
Das sehen wir bei uns bezüglich Rußland. Trotz Embargo reisen Politiker und Vertreter der Wirtschaft nach Moskau und sprechen sich dagegen aus. Ganz sicher nicht aus "Völkerfreundschaft", sondern im Interesse des Profits. Sie selbst geben das mit schönen Worten zu.

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der_tomtomtom




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BeitragVerfasst am: 25.10.2016, 10:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das stimmt - sowas gibt es natürlich auch in Deutschland.
Aber hier ist das schon noch eine andere Hausnummer. Wenn ich sehe, wie sämtliche Regierungsgebäude schick gemacht werden, ganze Landstriche komplett umplaniert werden, aber das einfach Volk so dermaßen vernachlässigt wird und hauptsächlich dafür zuständig ist, das Leid zu tragen, was durch Raubbau am Land verursacht wird, dann kommt mir die Galle hoch.

In Deutschland mag ja sicherlich einiges schief laufen, aber das ist einfach unvergleichbar mit Vietnam.

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