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Hootschieminn
Gast
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Alter: 44
Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 11
Wohnort: Berlin
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Verfasst am:
27.12.2013, 21:58 Wie lange dauert Vietnamesisch-Lernen |
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Ich frage mich - bzw. euch - wie lange man wohl Vietnamesisch lernen muss, um sich ein bischen über die wichtigsten Dinge "unterhalten" kann, also ein bischen über Preise, das Wetter etc. schnattern kann. Also nicht "wirklich" Vietnamesisch, klar. Ich habe hier und gehört, dass Vietnamesisch bei der Aussprache noch schwieriger als das Chinesische bzw. Mandarin sein soll, weil es mehr Tonarten hat. Da schwant mir nichts gutes. Ich möchte einfach nur ein bischen "blabla" zur atmosphärischen Einstimmung in das Land lernen, sozusagen.
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Samxxx
Gast
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Anmeldungsdatum: 14.10.2012
Beiträge: 112
Wohnort: Nha Trang
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Verfasst am:
28.12.2013, 15:11 (Kein Titel) |
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Es ist wie mit dem Auto fahren . Einige lernen es schnell und andere nie . Einige haben Begabung und lernens aus einem Buch und andere sprechen es zwar richtig aus doch niemand versteht sie weil die Betonung nicht stimmt . Ich bin nun 6 Jahre mit einer Vietnammesin verheiratet jedoch kann nur ein paar Sätze und einzelne Wörter . Wenn Sie sich jedoch mit ihren Freundinnen unterhält .... verstehe ich null oder auch Bahnhof . Für so etwas braucht man ein gutes Gedächnis und auch große Willenskraft . Aber versuche es mal . Aufgeben kann man immer noch . Jedoch mit Gestik ( mit den Händen ) hab ich mir immer helfen können .
Gruß Walter
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Kris Toff
Gast
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Alter: 36
Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 365
Wohnort: München
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Verfasst am:
28.12.2013, 19:32 (Kein Titel) |
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Falls du in Vietnam bist, dann besuche einen Intensivkurs.
Jeden Tag etwa 4 Stunden. Gibt es unter anderem an der Uni.
Damit reicht 1 oder 2 Monate.
Willst/Kannst du das nicht machen, dann kannst du es auch schaffen in der Zeit, allerdings brauchst du dann sehr viel Willenskraft und am Besten auch eine (vietnamesische) Person die mehrmals die Woche Zeit für dich hat zum Üben, Verbessern, etc. Auch dann musst du am Besten jeden Tag lernen, neue Wörter lernen, alte wiederholen.
Grammatik kannst du vernachlässigen. Lerne Wörter und übe regelmäßig sie anzuwenden.
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Samxxx
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 14.10.2012
Beiträge: 112
Wohnort: Nha Trang
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Verfasst am:
29.12.2013, 10:16 (Kein Titel) |
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Ja Kris . Da hast Du recht .
Aber nur für einen Urlaub zu lernen und danach alles vergessen ? Da kann er es gleich vergessen . Um ein Bier zu bestellen reicht das Deutsch und zwei Hände . Vieleicht noch " em khoe khong? " Antwort : " cam on ,khoe " . Aber selbst da geht es schon los : Wie alt bin ich ? Ist der Angesprochene Älter oder Jünger als ich ? " em " kann man ja nicht zu jedem sagen . Also nur für den Urlaub lerne ich es nie . Absolut sicher . Wenn ich dort fest wohne eventuel . Aber wie Kris schon schreibt : Eiserner Wille gehöhrt dazu .
Gruß Walter
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hktraveller
Geschlecht:
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 05.11.2010
Beiträge: 548
Wohnort: Hong Kong und Macau
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Verfasst am:
29.12.2013, 12:47 (Kein Titel) |
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« Samxxx » hat folgendes geschrieben:
...und andere sprechen es zwar richtig aus doch niemand versteht sie weil die Betonung nicht stimmt...
Das ist Quatsch. Entweder es ist richtig ausgesprochen oder die Betonung stimmt nicht. Die Toene gehoeren zur richtigen Aussprache.
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der_tomtomtom
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 22.02.2012
Beiträge: 1429
Wohnort: noch unentschlossen
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Verfasst am:
29.12.2013, 12:55 (Kein Titel) |
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Den Crashkurs gibt es in Vietnam für 15.000 Dong an jeder Apotheke: Dau Gio (=Tigeröl) der Marke Kim (siehe Bild).
Damit haste dann schonmal nen Überblick über die wichtigsten Krankheiten
Und die Lösung befindet sich in der Verpackung.
Viel Erfolg beim Lernen!
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Samxxx
Gast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 14.10.2012
Beiträge: 112
Wohnort: Nha Trang
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Verfasst am:
29.12.2013, 14:21 (Kein Titel) |
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Hallo hktraveller
Erst lesen . Dann Denken . Dann kannst Du schreiben . Wenn es dann immer noch nicht geht melde Dich . Aber dein negativer Text kanste Dir dann sparen . Denn Lesen ( Vietnam ) und Sprechen sind zweierlei . So hab ich es geschrieben
Gruß Walter
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ReinerH
Gast
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 482
Wohnort: Vung Tàu, Berlin
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Verfasst am:
29.12.2013, 14:52 (Kein Titel) |
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Lieber Hootschieminn, vergiß es! Allen Respekt vor denen, die Dich hier aufmuntern wollen und offenbar mühelos vn. gelernt haben.
Meine Erfahrung mit dieser Sprache ist: es geht nicht. Ich lebe als einziger Ausländer in einem kleinen Dorf und habe laufend mit den Leuten zu tun und kann mich trotzdem nicht richtig mit denen unterhalten. Gern würde ich mal über's "Wetter schnattern". Selbst wenn ich nur die einfachsten Dinge von mir gebe, schauen sie mich (oder wenn daneben, meine Partnerin) wie einen Marsmenschen an und antworten nicht. Schau mal in frühere Threads zu diesem Thema, da ist schon viel gesagt worden über die Besonderheiten dieser Sprache.
Mein Tipp für Dich und alle, die nur mal kurz hier herkommen: Lerne die Zahlen, dann kannst Du die Antworten auf "bao nhieu?" verstehen. Bao nhieu verstehen sie IMMER. Guten Tag und Auf Wiedershen, Bitte und Danke brauchste hier sowieso nicht. Alles was darüber hinausgeht, vergiß es.
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der_tomtomtom
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 22.02.2012
Beiträge: 1429
Wohnort: noch unentschlossen
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Verfasst am:
29.12.2013, 16:36 (Kein Titel) |
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Das wichtigste sind halt die Toene - ohne die bringt Vokabeln lernen nichts, weil man keinen Plan hat wie man es aussprechen soll - mal abgesehen von danke guten Tag und ein paar zahlen.
Die Schrift ist erstaunlich exakt was die Betonungen angeht - es ist ein bisschen wie Noten lesen. Die richtigen Toene zu treffen ist alles und das ist recht anspruchsvoll weil sie recht verschieden sind, aber sich dennoch fuer ein ungeuebtes Ohr sehr aehnlich anhoeren. Kehllaute gibt es so gut wie gar nicht.
Vietnamesisch ist definitiv keine Sprache, bei der man mal eben ein paar Vokabeln lernen kann - man muss erstmal durch die Tonhoelle durch.
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Hootschieminn
Gast
Geschlecht:
Alter: 44
Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 11
Wohnort: Berlin
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Verfasst am:
29.12.2013, 18:04 (Kein Titel) |
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Eben auf die Tonaspekte wollte ich hinaus. Ein Freund von mir spricht Mandarin und er schüttelt immer den Kopf, wie schwierig das alles auch für ihn noch sei. - Schade, schön wäre es natürlich, wenn man wie vor einem Spanien- oder Italienischurlaub vorher einen Crash-Kurs machen könnte und dann ein bischen vor Ort versuchen...
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hktraveller
Geschlecht:
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 05.11.2010
Beiträge: 548
Wohnort: Hong Kong und Macau
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Verfasst am:
29.12.2013, 23:37 (Kein Titel) |
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Es sind leider nicht alleine die Toene. Ich spreche Mandarin (Ist relativ einfach zu lernen) und Kantonesisch und werde immer verstanden. Kantonesisch hat 7 Toene, also mehr als Vietnamesisch. Trotzdem hab ich mit Vietnamesisch keine Chance, da ich auch die Vokale (oder besser Umlaute) nicht hinbekomme. Beim lesen kann ich viele Worte aus dem Chinesischen wiedererkennen.
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hktraveller
Geschlecht:
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 05.11.2010
Beiträge: 548
Wohnort: Hong Kong und Macau
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Verfasst am:
29.12.2013, 23:56 (Kein Titel) |
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« Samxxx » hat folgendes geschrieben:
Hallo hktraveller
Erst lesen . Dann Denken . Dann kannst Du schreiben . Wenn es dann immer noch nicht geht melde Dich . Aber dein negativer Text kanste Dir dann sparen . Denn Lesen ( Vietnam ) und Sprechen sind zweierlei . So hab ich es geschrieben
Gruß Walter
Vielleicht solltest Du selbst nochmal lesen was Du geschrieben hast. Eventuell hast Du es ja anders gemeint. Ich halte Deine grosszuegige Erlaubnis nach dem Lesen und Denken zu schreiben fuer einen Schuss nach hinten.
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der_tomtomtom
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 22.02.2012
Beiträge: 1429
Wohnort: noch unentschlossen
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Verfasst am:
30.12.2013, 02:48 (Kein Titel) |
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Ja richtig - die Vokale sind nicht ganz ohne. Z.B. gibt es 3 verschiedene "A" zwei "O" und auch zwei "U". Auf jeden Fall musst du schon ein paar Mal das Alphabet runterbeten und die Vokale einprügeln bevor man dahinterkommt. Ich persönlich hab allerdings weniger Schwierigkeiten mit den Vokalen als mit der Betonung.
Manchmal sage ich irgendwas und mein Gegenüber schaut mich nur mit 3 Fragezeichen an. Ich wiederhole dann ein paar Mal und probiere eine andere Betonung aus - Irgendwann hört man dann: achso du meinst "blablabla" - Wobei ich dann wieder um bei dem "blablabla" nicht einordnen kann was ich da falsch betont hab, so dass es unverständlich wird, weil es sich für mich exakt so anhört wie ich es gesagt hatte...
Ich finde das auch einen wesentlichen Unterschied im Gegensatz zu europäischen Sprachen - Dadurch das man sich bei der Betonung kaum Fehler erlauben kann, ist es am Anfang vergleichsweise schwer zu lernen. Europäische Sprachen sind da ein wenig toleranter, zumal ja die Wörter je nach Position im Satz und nach Satzart auch differenziert betont werden müssen bzw. können um den den Sinn hervorzuheben. - Daher kann man auch bei falscher Betonung kann noch halbwegs verstehen, was gemeint ist, was die anfänglichen Erfolgserlebnisse natürlich erhöht, es aber schwer wird, wenn man die Sprache perfektionieren will, da man aus den Wörtern selbst die richtige Betonung nicht erschliessen kann, sondern oft nur aus dem Sinnzusammenhang.
Im Vietnamesischen dagegen richtet sich die Betonung fast ausschliesslich nach den Zeichen. Wird ein Wort absteigend betont, wird es das immer - auch wenn es am Satzende bei Fragen steht. Fragen werden z.B. allein durch Fragewörter, die am Satzende stehen und meistens die Negation ausdrücken, definiert (z.B. Nein/Nicht/Noch nicht):
Die Frage: "Hast du schon Mittag gegessen?" würde im vietnamesischen sinngemäß lauten: "Du isst Mittag, noch nicht." - Die Antwort wird dann wiederum durch entsprechende Wörter (z.B. ja/nein/schon/noch nicht) definiert: "Ich esse Mittag, schon."
Ich habe die Adverbien jetzt mal falsch positioniert - so wie man es im Vietnamesischen bei Fragen machen würde.
Das ist natürlich extrem gewöhnungsbedürftig, aber ich meine wenn man das drauf bekommen hat und die Zeichen richtig deuten kann, wird es danach viel einfacher als z.B. Deutsch. Denn wie Kris schon gesagt hat, die Grammatik ist recht simpel. Auch sind die meisten Wörter einsilbig und so etwas wie Komposita gibt es überhaupt nicht. Adjektive, und Nomen werden nicht dekliniert, keine Verbkonjugation, Ok - die Personalpronomen sind mehr als in DE aber die muss man einfach auswendig lernen, zumal sie sich auch nach dem Status des Gegenübers richten - es gibt also mehrere "Sie" und "Du"... je nach Alter und Verwandschaftsverhältnis. Die Vielfalt der Anreden unterschtreicht auch wie wichtig die Familie in Vietnam ist. Wenn du als Vietnamese deine Oma falsch anredest kann das schonmal einen Eklat in der Familie auslösen. Natürlich sind die Vietnamesen bei Fehlern von Ausländern toleranter - also keine Angst.
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