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 Tet Doan Ngo

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 10.06.2011, 22:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« honro2009 » hat folgendes geschrieben:
« Courti » hat folgendes geschrieben:
Hehe, macht nix Catinat.


Sie nennt das ganze Fest auch nur "chinesisch" und nicht vietnamesisch,
wobei ich in diesem Zusammenhang "chinesisch" als "nicht-christlich" interpretiert habe.


Das ist bullshit und gequirlte K.... dann kommt mal wieder sehr dringend nach Vietnam und schaut Euch die Gebraeuche und die Traditionen hier an. In und um Saigon wird diese Tradition intensiv gepflegt und es ist ein wichtiger Tag im Zusammenleben der Grossfamilie. Auch in der Region Khanh Hoa. Was in Hanoi passiert weiss ich nicht.

"nicht vietnamesisch....?????? Mich regt langsam dieses Halbwissen tierisch auf. Bin nun mal so!

Viele Gruesse aus Nha Trang


Entschuldigung, dass ich hier berichte,
dass die Familie meiner Frau in Phan Thiet dieses Fest nicht feiert.
Und entschuldigung, dass ich versucht habe,
Hintergünde des Nichtwissens der vietnamesischen Sage durch chinesische Verwurzelungen zu erklären.

Ich mache mir gerade Gedanken, ob in diesem Thema Erfahrungen,
die nicht deinen entsprechen, erwünscht sind.
Wenn dem so ist, dann kann ich mich auch einfach raushalten.
So wichtig ist mir das dann auch nicht, als dass ich mich so schwach von der Seite anmaulen lassen muss.

im übrigen verschiebe ich dieses Thema mal in die richtige Kathegorie.

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Catinat
Gast










BeitragVerfasst am: 11.06.2011, 03:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:
Catinat, soviel ich jetzt erfahren habe,
hat die Geschichte, mit den 2 Schlangen nichts mit den Ursprüngen des Festes zu tun,
sondern entstammt einfach irgendeinem Film.

Sorry, dass ich so destruktive Kritik äussern muss... Winken


Musstest Du aber nicht Lachen .

Mir geht es eigentlich darum, klar zu stellen, dass die mythischen Figuren, die auch nicht allen Vietnamesen etwas bedeuten, als alte Mythen seit sehr, sehr langer Zeit existent sind . Und dass sie den Hintergrund zum Fest darstellen, das manche als zweitwichtigstes Fest darstellen. Das kann einfach nicht bestritten werden, so dass die Kritik wirklich etwas “destruktiv” ist – aber andersherum.

http://www.vietnam-beauty.com/vietnamese-culture/festivals-and-ceremonies/15-festivals-and-ceremonies/95-doan-ngo-festival-tt-oan-ng.html

Ist das alles wirklich so wichtig ? Es soll doch Spass machen – gerade auch die uralten schoenen Geschichten.

Freundliche Gruesse, Catinat

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honro2009




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Beiträge: 785
Wohnort: Nha Trang, Khanh Hoa


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BeitragVerfasst am: 11.06.2011, 07:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Courti » hat folgendes geschrieben:

Wenn dem so ist, dann kann ich mich auch einfach raushalten.
So wichtig ist mir das dann auch nicht, als dass ich mich so schwach von der Seite anmaulen lassen muss.

Sorry Courti, ich habe mich etwas im Ton vergriffen. Das kam sicherlich daher, dass ich am Abend mit 3 Australieren diskutiert hatte und da war die Wortwahl meistens sehr rustikal. Das hat sich dann uebertragen.
Zu Thema!! Wenn in jedem Kalender in Vietnam der 5.5. also der Tet Doan Ngo als wichtiger Feiertag gekennzeichnet ist, wieso ist dann dieser Tag nicht vietnamesisch sonder chinesisch. Es ist mir neu, das die Vietnamesen die chinesischen Feiertage feiern.

Gruss aus Nha Trang (heute treffe ich mich mit 2 Franzosen, dann werde ich heute abend nur noch charmante Kommentare abgeben)

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Courti
Moderator



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Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern


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BeitragVerfasst am: 12.06.2011, 02:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

So schmunzeln musste ich schon lange nicht mehr.
Danke Honro für deine Erkärung mit den Australiern.
AndyNguyen wirds verzeihen - aber diese Erklärung ist mehr als glaubwürdig...

Nunja. Ich bin nicht vor Ort, ich habe sozusagen keine Erfahrung.
Meine Frau allerdings (die auch nicht vor Ort ist) und ihre Familie (die vor Ort ist)
feiert Tet Doan Ngo nicht.
Meine Frau assoziierte dieses Fest als Chinesisch.
Da sist Fakt - warum das so ist, interessiert mich,
weil es mir glaube ich viel Aufschluss über die Hintergürnde meiner die eine bzw andere Hälfte meiner Familie gibt.
Ob das der Masse der Vietnamesinnen entspricht oder nicht, darüber mögen sich andere streiten. Mir ists in dem Fall egal.
Die Erklärung, die ich mir darauf machte, waren eben der Chinesische Background.
ob ich damit alle Eigenheiten bzgl. dieses Festes erklären kann, weiss ich nicht,
aber momentan kann ich damit einiges erklären. Ich bitte also das nicht zu unterschlagen.

Ich komme übrigens gerade von einer Hochzeit (Deutsch-Deutsch).
Ich weiss nicht ob sich das in meinem Stil niederschlägt.

_________________
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)

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honro2009




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Beiträge: 785
Wohnort: Nha Trang, Khanh Hoa


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BeitragVerfasst am: 23.06.2012, 03:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Heute ist wieder Tết Đoan Ngọ



« Catinat » hat folgendes geschrieben:
Tết Đoan Ngọ

In einem Dorf lebten zwei Brueder, die keine Eltern mehr hatten. Sie waren dafuer bekannt, sehr freundlich und liebenswuerdig zu sein. So richtig “Nette” also.

Zwei Schlangen fanden sie auch so nett und verliebten sich in die Brueder.

Sie verwandelten sich in wunderschoene Maedchen. Die Brueder verliebten sich natuerlich in die Schlangenfrauen. Die hiessen Thanh xà und Bạch xà .

Sie heirateten, wurden “gluecklich” und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben …. Nein : die Brueder begannen zu kraenkeln. Jeden Tag mehr. Sie zogen sich zurueck, konnten kein Tageslicht mehr ertragen und lebten in der Dunkelheit.

Im Dorf gingen Geruechte um, ein boeser Geist sei auf die Brueder herabgefahren, und man holte einen alten Schamanen, der als Einsiedler lebte, zur Hilfe. Der erkannte die Anwesenheit boeser Geister und kelterte einen ganz speziellen Wein. Den sollten die Dorfbewohner zusammen mit der Melasse den Bruedern zum Trinken und zum Verzehr geben. Am fuenften Tage des fuenften Mondmonats.

So taten es die Dorfbewohner und auch die Brueder mit dem Heilmittel.
Sogleich verwandelten sich die schoenen Thanh xà und Bạch xà wieder zu Schlangen. Sie verschwanden in einer Rauchwolke.

Das Tết Đoan Ngọ- Fest in Vietnam mit der Doppel-Fuenf ist in etwa gleich bedeutend mit dem Tano Fest in Korea, dem Drachenbootfest in Taiwan und dem Tango No Sekki Fest in Japan. Es ist etwa so wie Sommersonnenwende.
Weil die Hitze fuer die Ausbreitung von Krankheiten und die Vermehrung von Krankheitserregern Angriffsflaechen bietet, besinnt man sich beim Verzehr von Fruechten, Kuchen, Reis und bei alkoholischen Getraenken auf die Gesunderhaltung von Koerper und Geist.

In Vietnam trinkt man den Rượu nếp - Wein aus gegorenem Reis mit etwas Hefe und Kraeutern.
Dazu gibt es cơm rượu , kleine fermentierte Reisbaellchen in Wein. . Die Herstellung ist einfach aber zeitaufwaendig. Es kommt darauf an, die die Naehrmittel des Reis am nahrhaftesten erhaltende Methode anzuwenden. Nichts darf verloren gehen. Der getrocknete Reis wird zweimal fuer 30 Minuten aufgekocht und zum Kuehlen gebracht. Dann wird er mit Hefe gemischt und zwei oder drei Tage, abhaengig vom Wetter, zum Fermentieren sich ueberlassen.

Er wird frueh am Morgen verzehrt. Ich wurde von Su_tu gebeten, ein prophylaktische Wurmmittel zu benennen. Hier ist ein landestypisches ! cơm rượu . Denn der hinderliche, das Immunsystem schwaechende Wurmbefall ist das Hauptuebel bei der Landbevoelkerung. Das Ausziehenmuessen der Schuhe an der Schwelle - als der profane Anteil eines auch spirituellen Vorgangs - zur Vermeidung von Verbreitung von Wurmlarven aus dem Feld haengt damit auch zusammen. Unsere Haushaelterin-Anwaerterin vom Lande wurde erst einmal “entwurmt”. (Aber nicht mit cơm rượu ! Waer ja noch schoener !)

Und man isst Bánh ú – Reiskuchen zu kleinen Pyramiden in Bananenblaettern. Die baeuerliche Familie muss gestaerkt werden fuer die bevorstehenden Ernten – man braucht jedes gesunde Mitglied .

“Toetung der inneren Insekten” - Tết giết sâu bọ heisst der Beiname des Festes auch.

Mich fasziniert der Mythos mit seinen Motiven, die auffallend viel ueber die alte Gesellschaft offenbaren. Geschlechterrollen, Machtaustragung der Geschlechter , Gemeinschaftsverhalten und Geselligkeit (Brueder !) , das Verhaeltnis zum Spirituellen, zum Geheimnisvollen, Unerklaerlichen, zur Gesundwerdung und –erhaltung eben, die Weisheit des Volkes in bezug auf Gesundheit und die Bedingungen dafuer.

Wir mit unserer “fortschrittlichen” Apparate- und Chemie – Massen-Konsum- Medizin sind zumindest nicht schlauer als die “Alten”.

Ich mache das auch zum ersten Male mit Bewusstsein mit und habe mir alles erzaehlen und aufschreiben lassen, vielleicht auch das eine oder andere nicht richtig verstanden oder Fehler gemacht. Nachsicht , bitte !

Freundliche Gruesse, Catinat


Grüße auch an Dich, Catinat

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