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 Heiraten in VN vor 500 Jahren

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MoonKid
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Anmeldungsdatum: 28.03.2010
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 21:22    Heiraten in VN vor 500 Jahren Antworten mit ZitatNach oben

Das Thema hatte ich ja schonmal angesprochen. Aber eine befriedigende Antwort hatte ich bisher nicht bekommen.

Wie wurde vor ca. 500 Jahren in VN geheiratet? In wiefern unterscheidet sich das von dem Heiraten heute?

Gab es eine Art Priester? Wie wurde die Zeremonie selbst und die Feier danach/davor gestaltet? Welche Regeln und Rituale gab es?

Gibt es darüber gesicherte Geschichtsinformationen?

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 22:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich habe etwas in der engl. Ausgabe von Wiki gefunden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_Vietnamese_wedding

Is es sowas was Du suchst?

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(dt.: Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich)

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 23:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich besitze den Bericht eines franzoesischen Missionars aus dem 18. Jahrhundert, der recht detailiert die Hochzeitsbraeuche des einfachen Volkes aus dieser Zeit beschreibt. Scheidungen uebrigens auch. Lachen
Bei Bedarf kann ich einen Teil davon uebersetzen. Fuer aeltere Quellen muesste ich allerdings erst in der Uni-Bibliothek nachforschen.

Viele Gruesse
Cathrin

Da ich hier keine Moderatorenrechte habe meine Bitte an die Mods, diesen Thread nach Kultur, Traditionen und Geschichte zu verschieben. In diesem Unterforum hat er eigentlich nichts zu suchen.


Edit von Courti: Wunsch erfüllt

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MoonKid
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 13:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Cathrin » hat folgendes geschrieben:
Ich besitze den Bericht eines franzoesischen Missionars aus dem 18. Jahrhundert,


Wow, das klingt super. Aber da hätte ich ein schlechtes Gewissen irgendwie. Fürs Übersetzen zahlt man doch sonst Unmengen an Geld!?

Aber wenn dir das wirklich nichts ausmachst, würde ich (und andere Forenleser) das sehr zu schätzen wissen.

Klingt nach einer wirklich guten Quelle. Ich bin gespannt!

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MoonKid
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 13:51    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« AndyNguyen » hat folgendes geschrieben:


Scheint auch super. Muß ich mir nur mal in Ruhe ausdrucken und konzentriert lesen. English is dann doch nich so easy für mich.

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 14:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gut, ich schreib Dir am Wochenende ne Zusammenfassung in deutsch.
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honro2009




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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 15:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hier die Uebersetzung mit microsofttranslator. Du musst das aber noch ein bisschen ueberarbeiten.


http://www.microsofttranslator.com/bv.aspx?from=&to=de&a=http%3A%2F%2Fen.wikipedia.org%2Fwiki%2FTraditional_Vietnamese_wedding

Ich hoffe es funktioniert auf deinem Rechner!

Gruss aus Nha Trang (seit 2 Tagen Dauerregen)

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AndyNguyen




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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 16:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wow, dann werde ich lediglich die Übersetzung inhaltlich überprüfen.
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Florian




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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 17:26    Re: Heiraten in VN vor 500 Jahren Antworten mit ZitatNach oben

« MoonKid » hat folgendes geschrieben:
Das Thema hatte ich ja schonmal angesprochen. Aber eine befriedigende Antwort hatte ich bisher nicht bekommen.

Wie wurde vor ca. 500 Jahren in VN geheiratet? In wiefern unterscheidet sich das von dem Heiraten heute?


Da musst du uns aber dann einen kleinen Bericht schreiben, ob du es geschafft hast, deine Verwandschaft zu überzeugen, die Feier im Stil wie vor 500 Jahren zu machen, und wie es dir gefallen hat! Winken

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Cathrin
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BeitragVerfasst am: 20.11.2010, 13:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« MoonKid » hat folgendes geschrieben:
Aber da hätte ich ein schlechtes Gewissen irgendwie. Fürs Übersetzen zahlt man doch sonst Unmengen an Geld!?
Aber wenn dir das wirklich nichts ausmachst, würde ich (und andere Forenleser) das sehr zu schätzen wissen.


Kein Problem. Ich mache dann gleich noch in den naechsten Tagen einen Blogeintrag daraus. Da hat sich die Arbeit dann schon gelohnt. Es handelt sich um einen Auszug aus dem vierten Kapitel der Histoire naturelle, civile et politique du Tonquin von Abbe Charles-Tomas de Saint-Phalle, erschienen im Jahre 1778 in Paris.

Die Tonkinesen koennen sich ohne Einwilligung von Vater und Mutter oder den sonstigen Familienoberhaeuptern nicht verheiraten. Gewoehnlich werden die Maedchen im 15. Jahre verheiratet. Die ganze Zeremonie von Seiten des Mannes besteht darin, dass er das Maedchen zur Frau begehrt, indem er dem Vater einige Geschenke macht. Bekommt er keinen Korb, so legt man einander offenherzig den Zustand des Vermoegens dar. Der Braeutigam schickt der Braut Kleider und andere Geschenke dieser Art, denn eine Aussteuer ist nicht ueblich.

Am Hochzeitstage kommen die Verwandten und Freunde der beiden Familien feierlich zusammen. Die Braut wird mit allen Geschenken des Mannes in das Haus getragen, das er zu ihrem Aufenthalt bestimmt hat. Kein Priester und keine Amtsperson erscheinen dabei. Die Einwillgung der Verwandten ist allein massgebend und der Ehevertrag wird ohne alle Formalitaeten von den Parteien selbst aufgesetzt. Wenn sie nicht schreiben koennen, tunken sie ihren Finger in Tinte und drucken ihn darunter.

Der Mann hat in der Ehe freien Willen, zu tun was er will. Er kann, was nicht selten ist, seine Frau verkaufen oder sie unter Beachtung einiger Formalitaeten zurueckschicken. Aber nie kann die Frau ohne Einwilligung ihren Mann verlassen. Die Vielweiberei wird geduldet und ledige Frauen lassen sich gerne darauf ein, um jemanden zu haben, der sie schuetzt und unterhaelt. Die erste Frau, das ist diejenige, die der Mann zuerst geheiratet hat oder aber die, deren Verwandte am reichsten und angesehensten sind, behauptet den ersten Platz unter den uebrigen, die alle unter ihrem Befehl stehen. Aber im Grunde ist nur eine einzige Frau die Frau. Die anderen sind nur Beischlaeferinnen, die der Mann gewoehnlich alleine wohnen laesst, um den unvermeidlichen Zwistigkeiten und Zaenkereien unter ihnen vorzubeugen.

Wenn eine Heirat gueltig sein soll, muessen die Vorsteher der Gemeinde, in der man ansaessig ist, davon benachrichtigt und die im Gesetz festgelegte Steuer bezahlt werden. Ebenso muss der Mann, wenn er eine Ehe aufhebt oder eine Frau zurueckschickt, die Vorsteher der Gemeinde benachrichtigen. Dann ist sie frei und ledig. Der Mann stellt ihr auch ein Papier von eigener Hand mit seinem Siegel aus, worin er allen Rechten ueber sie entsagt und ihr die vorherige Freiheit wiedergibt. Ohne diesen Schein wuerde sich die Frau niemals wieder verheiraten koennen. Aber in diesem Fall ist es fuer sie keine Schande, in der Gewalt eines anderen Mannes gewesen und von ihm verlassen worden zu sein. Der Mann muss ihr alles wiedergeben, was sie bei der Heirat eingebracht hat. Er muss die Moebel und den Hausrat mit ihr teilen, selbst die Kinder, wenn sie es verlangt. Sie kann die Kinder aber auch dem Mann alleine ueberlassen.

Ehebruch (von Frauen) wird mit Verbannung bis an die Grenzen des Koenigreiches oder gar mit dem Tode bestraft. Die alten Gesetze erlauben dem Mann, der seine Frau auf strafbarer Tat ertappt, sie und ihren Liebhaber zu toeten. Doch er muss es mit eigener Hand tun. Wenn er klagt, so wird die schuldige Frau durch einen Elefanten hingerichtet und der Liebhaber ebenfalls ums Leben gebracht. Ledige Frauen, die sich von der Liebe verleiten lassen, werden mit einer Geldstrafe belegt, die mehr oder weniger betraechtlich ist und sich nach der Gewohnheit des Wohnortes richtet. Unter den Voelkern im Gebirge, die man als Wilde betrachtet, leben die Maedchen so frei wie moeglich. Wird aber eine Schwangerschaft bei den Mandarinen angezeigt, so ist eine solche Begebenheit in der Lage, Vater und Mutter durch Geldstrafen zu Grunde zu richten, zu denen man sie wegen der nachlaessigen Aufsicht ueber ihre Kinder verurteilt. Koennen sie nicht bezahlen, so werden das Maedchen und ihr Liebhaber als Sklaven verkauft.

Viele Gruesse
Cathrin

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Waldo
Gast



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Beiträge: 378
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BeitragVerfasst am: 20.11.2010, 13:53    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Cathrin,

du hast dir sehr viel Mühe gegeben, schön das die Zeiten sich geändert haben........

Lieber Gruß aus Hamburg

Waldo

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