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 Eine Brücke zwischen den Kulturen

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Lily_Swan
Gast



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Alter: 34
Anmeldungsdatum: 03.08.2010
Beiträge: 1
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germany.gif

BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 21:44    Eine Brücke zwischen den Kulturen Antworten mit ZitatNach oben

Hallo ihr Lieben=)

Erstmal ein riesengroßes Lob an das Forum! Hab mich hier durch eine Beiträge und Topics gewuselt, und finde, dass sie echt hilfreich und vor allem aufschlussreich sind.Smilie

Nun zu meinem "Problemchen":

Ich bin nun seit beinah zwei Jahren mit meinem vietnamesischen Freund zusammen, allerdings reden wir kaum über Kultur oder Verhaltensnormen. Dementsprechend unsicher fühle ich mich, wenn ich bei seinen Eltern bin- dies ist auch gerade mal zwei mal vorgekommen. Seinen Vater empfinde ich als sehr dominant und befehlshaberisch, und allgemein ist die Stimmung eher unterkühlt.
Ich bin nicht oft dagewesen, weil ich mich unwohl gefühlt habe, aber mir tut es sehr leid, da dies natürlich auch meinen Freund verletzt (er empfindet dies als Abwehrhaltung) und er mich "zeigen" möchte. Er war selbst gerade mal 2mal in Vietnam und ist auch eher deutsch als asiatisch beeinflusst; dennoch wünscht er sich, dass ich beispielsweise bei dem Besuch seines Onkels in ein paar Tagen dabei bin.

Ich muss ehrlich sagen dass ich mich ein bisschen überfordert fühle, da ich das Gefühl habe, entsprechenden Anforderungen genügen zu müssen (bei denen ich nicht mal mehr weiß, was von mir erwartet wird) und ich nicht auf dem "Präsentierteller" sitzen möchte. Es ist auch blöd, da seine Eltern über ein Sätzchen wie "Hallo. Wie gehts es dir?" oder Einkaufsfloskeln nicht herauskommen, so dass wir enorme Verständigungsprobleme haben und ja leider von der Körpersprache her auch nicht viel zu deuten ist. Das wird wohl kaum besser werden, wenn ich auf einen vietnamesischen Onkel treffe, bei dem es gar keine Spach-Überlappung gibt ... :/

Ich möchte an dieser Barriere unbedingt etwas ändern. Mein Feund ist in meiner Familie sehr gut aufgenommen worden und fühlt sich hier auch pudelwohl. Es liegt mir viel daran, beide Familien an einen Tisch zu kriegen und zu sehen, dass eine gewisse Harmonie vorhanden ist.
Leider sind meine Eltern nach einer Essenseinladung ihrerseits ein wenig irritiert, da mein Freund zum Großteil die Unterhaltung geführt hat, und meine "Schwiegereltern in spe" direkt nach dem Essen- also nach geschätzter halber Stunde- sofort wieder gegangen sind.

Habt ihr Ideen, wie ich mich erstens der vietnamesischen Familie meines Freundes annähern kann und andererseits die Familien besser miteinander bekannt zu machen..?

(Nachdem ich in Erfahrung gebracht habe, dass seine Mutter Kokosnuss liebt, hab ich bei dem letzten Besuch ein paar leckere selbstgebackene Muffins mitgebracht, das schien schon ein erster Schritt gewesen zu sein... Winken )

Vielen Dank schon mal im Voraus!

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nanunana
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Anmeldungsdatum: 14.11.2009
Beiträge: 96
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BeitragVerfasst am: 03.08.2010, 22:15    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es ist nicht so einfach sogar fuer eine Vietnamesin, wenn sie bei der Familie ihres Freunden ist.

Du sollst ein paar vietnamesische Saetze lernen z.B wie man auf vietnamesich begruesst und "wie geht es Ihnen" fragt. Wir sind immer froh, wenn ein Auslaender/in sich unsere Sprache bemueht zu sprechen.

LG

Nanunana

_________________
Wer eine Reise tut, kommt nie so zurück wie er weggefahren ist.

http://my.opera.com/cherryjerry/blog/

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tak1963
Gast










BeitragVerfasst am: 04.08.2010, 02:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Lily_Swan,

leider ist das, was Du beschreibst, kein Problem von unterschiedlichen Kulturen, sondern wie nanunana schreibt, ein "Ding" der Vietnamesischen traditionellen "Kultur".
Generell, wenn Vietnemsen zum Essen eingeladen sind (nicht alle aber doch die grosse Mehrheit) essen, schreine sich in der Regel vielmale laut mit "mo hai ba joooo" an und verschwinden dann ploetzlich. Das kannst Du als "typisch" Vietnamesisch betrachten.
Dann die Gefuehlskaelte bei seiner Familie:
Ja, das Familienoberhaupt ist in der Regel der Vater, dann viele Male der aelteste oder die aeltestesten Soehne, dann die Mutter, andere Maenner der Familie und erst dann die Frauen und dann die Kinder.
Der Vater spricht- alle haengen an den Lippen. Gefuehle werden offentlich unterdrueckt
Gut ist sicher, dass Du das recht schnell bemerkt hast: sprich mit Deinem Freund darueber, er weiss, was von Dier erwartet wird und wird es DIer sicher sagen, wenn nicht, hat er Angst, Dier die Vietnamesiche soziale Hackordnung zu erklaeren um Dich nicht zu verletzen.
Wenn Du die Eltern zusammenbringen moechtest -ja, in Deutschland geht das mit einem Essen, wenn Vietnamese dabei sind, dann muss irgendwas ran, was oder wo die Vietnamesen nicht "kennen" - eine Tagesausflug nach irgendwo (BBQ irgendwo, etwas weg, von beiden Familienheimen), wo man sich nicht nach Hause verkruemeln kann.
Die Eltern zukuenftiger Paare lernen sich hier in Vietnam) offiziel "erst" bei der Hochzeit kennen, natuerlich weiss man mehr ueber die andere Familie, often ist eine Hochzeit auch auf das Ergebnis einer Absprache zwischn Clan A und Clan B.
Im ueberigen moegen Vietnamesen kleine Geschenke:
ein Paeckchen Kaffee, ein Paeckchen Zigarette, ein Haushalts Gizzmo fuer die Mutter.

Dein Freund wird es Dier schon sagen- wenn er will

Viel Glueck
tak1963

Online    
Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
Wohnort: Leipzig


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BeitragVerfasst am: 04.08.2010, 08:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gute Aufnahme muß tatsächlich nicht "pudelwohlig" sein. Hiesige Gewohnheiten wie die Eltern beim Vornamen ansprechen und kumpelhaft aufzutreten, befremdet eher. In Vietnam gibt es die hiesige Vorstellung kaum, daß Eltern und Kinder gleichrangig wie Freunde sein sollen.

Ein einfaches Rezept könnte für den Anfang schon helfen, ohne vn Traditionen schon zu kennen: deutsche altmodische Höflichkeit, Förmlichkeit, Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit.
Das kann zu familiären Gefühlen führen, auch wenn man nicht umarmt wird.

Gruß

Micha

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Regentroepfchen
Gast




Alter: 46
Anmeldungsdatum: 24.03.2010
Beiträge: 275


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BeitragVerfasst am: 15.08.2010, 17:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Dein Problem ist sehr nachvollziehbar.
Zitat:
Ich bin nicht oft dagewesen, weil ich mich unwohl gefühlt habe, aber mir tut es sehr leid, da dies natürlich auch meinen Freund verletzt (er empfindet dies als Abwehrhaltung) und er mich "zeigen" möchte. Er war selbst gerade mal 2mal in Vietnam und ist auch eher deutsch als asiatisch beeinflusst; dennoch wünscht er sich, dass ich beispielsweise bei dem Besuch seines Onkels in ein paar Tagen dabei bin.


Wahrscheinlich wollte er nur "zeigen" dass du zu ihm bzw. zu der Familie gehört. Smilie

das mit dem Vater. Das ist eh ein universelles Problem. Eine Bekannte von mir (eine Vietnamesin) hat auch Problem mit den Schwiegereltern, besonders mit dem Vater.

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Regentroepfchen
Gast




Alter: 46
Anmeldungsdatum: 24.03.2010
Beiträge: 275


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BeitragVerfasst am: 15.08.2010, 17:55    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Falls du gerner kochst, dann versucht mal ein typisch vietn. Gericht zu kochen. Das wird die Familie schwer beeindrucken.Smilie
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