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 Individualismus versus Familie

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Verunsichert1
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Anmeldungsdatum: 09.12.2008
Beiträge: 21


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BeitragVerfasst am: 09.07.2009, 22:25    Individualismus versus Familie Antworten mit ZitatNach oben

Wiki sagt über die vietnamesiche Kultur:

In rural Vietnam, kinship plays an important role. If it can be said that Western cultures value individualism, then it can also be said that Eastern cultures value the roles of family and clan. Comparing with Eastern cultures, Chinese culture values family over clan while Vietnamese culture values clan over family. Each clan has a patriarch, clan altar, and death commemorations attended by the whole clan.

Übersetzung: Im ländlichen Vietnam spielt Verwandschaft eine große Rolle. Es kann gesagt werden, dass westliche Kulturen den Individualismus ehren und östliche Kulturen ehren die Familie und den Clan. Chinesen ehren die Familie über den Clan, während Vietnamesen den Clan über die Familie ehren. Jeder Clan hat seinen Patriachen und Clanalter und Totengedenkenfeier.

Meiner Meinung nach ist das wahr. Seht ihr das ähnlich?
Was findet ihr besser? Westliche Werte, östliche Werte oder würdet ihr nicht entscheiden wollen?

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Tieni
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Anmeldungsdatum: 30.07.2009
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BeitragVerfasst am: 30.07.2009, 19:28    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wenn man den Text liest, ohne darüber nachzudenken, könnte man meinen, dass die westlichen Werte unvereinbar mit den östlichen seien. Das ist ein wirklich trauriger Irrglaube.
Es kann durchaus sein, dass ein Mensch sich um seine Familie kümmert und gleichzeitig seine persönlichen Träume verwirklicht.
Jeder Mensch wird irgendwann auf sein persönliches Lebensziel treffen. Das kann z.B. beinhalten, sich irgendeinem Glauben zu verpflichten, einen exotischen Beruf auszuführen oder mit dem Menschen, den man liebt, zusammen zu leben.
Wenn Familien diesen Vorgang bei einem Familienmitglied erkennen, sollten sie denjenigen Unterstützen, seinen Traum zu verwirklichen. Dadurch wird seine Individualität bekräftigt (westlich), aber stärtken sich dadurch nicht auch die Familienbande (östlich), weil man fest zusammenhält und sich unterstützt?

Individualismus und Familienzusammenhalt sind für mich keine Gegensätze.

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Micha L






Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 2668
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BeitragVerfasst am: 30.07.2009, 20:26    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Westlichen Publikationen, auch Reiseführer sind bei sowas oft nicht up to date.

So wird dort noch heute behauptet, daß Hanoi kleistädtisch beschaulich wäre.

Ihr müßt mal in einem Reiseführer für ausländische Besucher die Verhaltensregeln im Umgang mit Deutschen lesen. Lustig die Klischees, kann ich nur sagen.

Die Realität ist nicht ganz anders, aber auch nicht mehr rein traditionell.

Gruß

Micha

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Verunsichert1
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Anmeldungsdatum: 09.12.2008
Beiträge: 21


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BeitragVerfasst am: 31.07.2009, 20:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich finde auch nicht, dass Vietnamesen nur traditionell sind und Deutsche nur individualistisch. Jeder Mensch ist irgendwo auf einem Kontinuum. Ich finde nur, dass Deutsche tendenziell mehr zur einen Seite des Kontinuums neigen, Vietnamesen eher zur anderen.

Am Schönsten ist es zweifellos, wenn man sich nicht entscheiden muss zwischen Familie und seinen indviduellen Träumen. Leider ist das Leben nicht so, man muss sich sehr oft entscheiden.

« Tieni » hat folgendes geschrieben:
Wenn Familien diesen Vorgang bei einem Familienmitglied erkennen, sollten sie denjenigen Unterstützen, seinen Traum zu verwirklichen. Dadurch wird seine Individualität bekräftigt (westlich), aber stärtken sich dadurch nicht auch die Familienbande (östlich), weil man fest zusammenhält und sich unterstützt?


Das ist das Beste, aber was soll man machen, wenn das nicht geht? Beispiel: ein junger Mann ist intelligent und ein talentierter Künstler. Er würde gerne Kunst studieren, aber seine Familie ist arm. Er hat mehrere jüngere Geschwister. Er hat drei Möglichkeiten. Er könnte:

1) Die Schule abbrechen und sich einen Job besorgen, um die Familie zu unterstützen.
2) Die Schule zuende bringen und etwas studieren, mit dem er viel Geld verdient, um die Familie dann zu unterstützen
3) Kunst studieren

Was sollte er tun?

« Micha L » hat folgendes geschrieben:
Ihr müßt mal in einem Reiseführer für ausländische Besucher die Verhaltensregeln im Umgang mit Deutschen lesen. Lustig die Klischees, kann ich nur sagen.


Was steht da?

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Tieni
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Beiträge: 13


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BeitragVerfasst am: 01.08.2009, 11:21    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Verunsichert1 » hat folgendes geschrieben:
Beispiel: ein junger Mann ist intelligent und ein talentierter Künstler. Er würde gerne Kunst studieren, aber seine Familie ist arm. Er hat mehrere jüngere Geschwister. Er hat drei Möglichkeiten. Er könnte:

1) Die Schule abbrechen und sich einen Job besorgen, um die Familie zu unterstützen.
2) Die Schule zuende bringen und etwas studieren, mit dem er viel Geld verdient, um die Familie dann zu unterstützen
3) Kunst studieren

Was sollte er tun?

Wenn der Mann intelligent und talentiert ist, wird er mit der Kunst bestimmt auch Geld verdienen können, z.B. als Kunstlehrer. Aber wenn der Arbeitsmarkt für Künstler gerade schlecht aussieht, finde ich, sollte der Künstler seine Träume erstmal zurück stecken.
Ich finde es zwar richtig, seine Träume zu verfolgen. Aber man darf dabei nicht komplett rücksichtslos werden. Wenn man wirklich der einzige ist, der der Familie helfen kann und sie dann einfach so im Stich lässt, wäre das nicht mehr Selbstverwirklichung, sondern purer Egoismus und Gleichgültigkeit gegenüber denen, die man eigentlich liebt.
Aber in Deutschland ist man ja sowieso nicht finanziell auf die eigenen Kinder angewiesen, weil es noch die Unterstützung vom Staat gibt.

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linhchi
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 1010


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BeitragVerfasst am: 01.08.2009, 13:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

2) Die Schule zuende bringen und etwas studieren, mit dem er viel Geld verdient, um die Familie dann zu unterstützen

Traum und Realität ist zweierlei . Es gibt viele Traumtänzer

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Pho_Bo
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 745
Wohnort: Sachsen


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BeitragVerfasst am: 01.08.2009, 18:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Tieni » hat folgendes geschrieben:
Ich finde es zwar richtig, seine Träume zu verfolgen. Aber man darf dabei nicht komplett rücksichtslos werden. Wenn man wirklich der einzige ist, der der Familie helfen kann und sie dann einfach so im Stich lässt, wäre das nicht mehr Selbstverwirklichung, sondern purer Egoismus und Gleichgültigkeit gegenüber denen, die man eigentlich liebt.
Aber in Deutschland ist man ja sowieso nicht finanziell auf die eigenen Kinder angewiesen, weil es noch die Unterstützung vom Staat gibt.


In Vietnam habe ich diese sogenannte Unterstützung anders erlebt. Die Kinder müssen manchmal bis in alle Ewigkeit Dankbarkeit in Form finanzieller Unterstützung zeigen. Obwohl es eigentlich nicht notwendig wäre. Diese Leibeigenschaft ist ein gewisses Übel. Ich kenne Vietnamesen in DE,die schicken Monat für Monat zwischen 300 und 500 Euro nach Hause.

Sowas hat für mich nichts mehr mit Familie zu tun und mit obiger Aussage am Anfang des Topics nichts zu tun. Das sind auch keine Einzelfälle.

Ich denke ,das ein gewisser Individualismus einen auch schützt und unabhängiger macht,das man seine privaten Intimsphären aufbaut. Genau das war in Vietnam höchst selten der Fall. Alles musste gemeinsam gemacht werden. Okay für meine Frau war es einfacher,aber sie hat eben auch mittlerweile die Vorteile des individuellen Lebens entdeckt.
Es gibt Momente wo wir es für angebracht finden,mit der Familie zu agieren . Es gibt Momente wo wir allein sein wollen und dies scheinbar niemand in Vietnam verstehen will . Das ist nach wie vor ein kleines Problem.

MfG Bo

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michaelburger
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Anmeldungsdatum: 10.07.2009
Beiträge: 34


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BeitragVerfasst am: 02.08.2009, 19:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

1. Ausbildung ist extrem wichtig. Bitte niemals die Ausbildung zugunsten des schnellen Geldes (Jobs) abbrechen! Wenn Du studieren kannst, dann tue es auch. Wichtig ist nur, dass Du es auch wirklich durchziehst.

2. Stell Dir die Frage, was Du wirklich willst. Dazu gibt es mehrere Techniken, eine relativ einfache ist das sogenannte "Mission Statement": Das Ganze kommt ursprünglich aus dem Militär, hat aber damit nichts zu tun. Stell Dir einfach vor, Dein Leben wäre eine einzige Mission, bzw. ein einziges einfaches Vorhaben. Es muss so einfach sein, dass Du es in einem einzigen Satz zusammenfassen kannst.

Alles was Du ab jetzt tust, sollte auf dieses Mission Statement ausgerichtet sein. Wenn das in Deinem Fall z.B. heißt: "Ich will ein Künstler sein.", dann weißt Du jetzt hoffentlich, was Du zu tun hast... Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Andere würden sagen: "Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume!". Meiner Erfahrung nach bereut man im Leben nämlich meistens die Dinge, die man NICHT getan hat, und weniger die, die man getan hat...

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zero
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Anmeldungsdatum: 26.07.2009
Beiträge: 60


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BeitragVerfasst am: 04.08.2009, 18:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Es gibt Momente wo wir allein sein wollen und dies scheinbar niemand in Vietnam verstehen will . Das ist nach wie vor ein kleines Problem.


yo, da geb ich dir Recht, ist in Deutschland auch nicht anders. Wenn man Verwandte hat, die reich sind, warum nicht fragen und belästigen, ist überall so, wenn es ums Geld geht. Das Proble. ist ja der Clan. Und wenn man im Clan ist, hat man viele Beziehungen, wenn im Clan alle eine Arbeit haben, dann sind alle zufrieden, aber wenn alle arm sind und nur einer reich ist, dann sieht die Sache schon anders aus

Es ist überall so und wird in der Zukunft auch geben. Nur wenn man gut argumentieren kann, hat man die Sache hinter sich. Wie lautet es in der Bibel: denke nicht nur an dich, sondern auch an andere Menschen (irgendwie muss es wohl so in der Bibel geschrieben sein, bin kein Christ, sorry, kenn das nicht auswendig)

zero

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