Kindererziehung

Verfasst am: 30.03.2009, 14:02 Kindererziehung

Hallo! Ich bin neu hier, habe aber schon öfters hier mitgelesen.

Vielleicht könnt ihr mir einige Tipps geben. Unsere Situation ist die folgende:

Mein Mann, gebürtiger Vietnamese, seine Familie floh, als er 6 Jahre war (im Jahr 1975) , und ich sind seit 7 Jahren zusammen, seit 1 Jahr verheiratet und haben jetzt 2 Kinder, einen Sohn (fast 3) und eine Tochter (5 Mon)

Wir verstehen uns sehr gut, auch wenn es mit seiner Familie nicht immer leicht ist. Seine Eltern sind, obwohl seit fast 35 Jahren hier, noch immer sehr traditionell und werden, je älter, immer traditioneller. Aber zum Glück für uns ist er "nur" der zweitälteste Sohn von 4 Kindern.

Warum ich hier poste ist, weil mein Mann und unser Sohn sich soviel streiten. Mein Mann hat keine Geduld mit ihm, ist schon jeden Morgen gleich genervt und hat sogar schon einmal im Affekt zu mir gesagt "Ich will mit diesem Kind nichts mehr zu tun haben"....

Unser Sohn ist gerade heftig in der "Trotzphase" und wirklich nicht einfach, das muss ich schon zugeben. Er haut auch schonmal her und wirft Gegenstände im Zorn um sich.

Aber ich habe das Gefühl, dass mein Mann sich auch gar nicht anstrengt, den Kleinen zu "erziehen". Ich habe da immer so meine Tricks, wie ich ihn dann zB zum Zähneputzen bringe oder so, aber mein Mann sagt, er hat keine Lust auf das.

Mein Verdacht ist, dass es mit seiner Erziehung zu tun hat, wo ja Respekt vor den Erwachsenen so wichtig ist. Er sagt nur hie und da "Hätte MEIN Vater das für mich getan? NEIN!" Oder "Als Kind hätte ich nicht mal daran denken dürfen, das zu tun!"

Er hat mir auch erzählt, dass er und seine Geschwister mit dem Stock auf den nackten Popo geschlagen wurden (damals auch hierzulande eine durchaus gängige Erziehungsmethode). Wir haben allerdings Konsens, dass wir unsere Kinder niemals schlagen würden und es anders als unsere Eltern machen wollen.

Ich habe einfach das Gefühl, dass er mit seinem Sohn nicht umgehen kann, weil der in vietnamesischen Augen einfach "ungezogen" und "anmaßend" ist und obwohl er schon so lange hier in Europa ist, kommt jetzt, bei der KIndererziehung, seine eigene Zerrissenheit zwischen den beiden Kulturen so richtig zum Ausdruck.

Natürlich haben auch die Großeltern unseren kleinen Wildfang schon als "schlecht erzogen" kritisiert, weil er beim Essen das "moi ong xoi com" etc immer in der falschen Reihenfolge sagt - da wünscht er schonmal seiner Mama zuerst Guten Appetit und nicht dem Ong- und sich auch nicht immer willig zur Begrüßung verbeugt.....das trifft meinen Mann natürlich auch sehr, obwohl er die Forderungen von Ong auch teilweise überzogen findet.

Und regelmässig alle paar Monate wird mein Mann von seiner Mutter zur Schnecke gemacht, weil er "seine Wurzeln verleugnet" und ohnehin eine "verlorene Seele" sei und ohnehin immer alles falsch mache....danach brauche ich immer etwa eine Woche, um ihn wieder aufzubauen....! Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte, das war ja schon immer so.

Unser Sohn ist jetzt einmal die Woche am Nachmittag bei Ong Ba, um besser vietnamesisch und "das Vietnamesische" zu erlernen....damit bin ich auch einverstanden!

Ich sehe, dass mein Mann jetzt in der Erziehung unseres Sohnes sehr zerrissen ist, und ich ahne, dass es was mit seiner Geschichte zu tun hat.

Aber ich kann es ihm gegenüber einfach nicht richtig ansprechen, er hat das Gespräch schon ein paarmal sehr genervt abgewürgt, weil er sich, wie ich glaube, von mir gemaßregelt vorkam....

Habt ihr eine Idee, wer oder wie ich mit Ihm über dieses Thema sprechen kann? Ich dachte auch schon an einen Psychologen oder Familienberatung, aber ich bin mir sicher, da würde er NIE hingehen

Liebe Grüße und Danke.

Verfasst am: 14.07.2009, 12:22 (Kein Titel)

Hallo ich habe den bericht von dir gelesen!!!!Ich bin ein Deutscher man und meine Frau aus Vietnam wir sind seit 10 Jahren Verheiratet und haben zwei Töchter 7 und 3 Jahre alt.Ich versuche dir etwas zu vermitteln oder dir die Augen zu öffnen.Ich komme bis Heute mit der Kultur meiner Frau nicht zurecht leider wieso?1.in einem land wie Vietnam wo es wohl ganz normal ist das Kinder mit einem Rohrstock erzogen werden 2.wo Kinder im alter 1-8oder9 Jahren von der Tante oder Schester Gefüttert werden.3.wo kindern(Vietnam)gesagt wird du sollst keine Deutsche Freundin oder Freund mit nach hause bringen weil ja die Eltern immer noch mit endscheiden wer wem später einmal Heiratet.Mein schwieger Vater sprich bis Heute noch kein wort mit meiner Frau weil sie ja einen Ausländer hat.Also ich als Deutscher bin Ja der Ausländer oh gott bitte du wirst da an der lage nicht viel ändern können es sie denn das er allen von seiner Verwandschaft erkärt hallo ich lebe in Deutschland last mir mein Leben so leben wie ich es hier kennen gelernt habe.Es ist alles sehr schwirig leider ich kenne das auch.Schuiiii

Verfasst am: 15.07.2009, 06:03 (Kein Titel)

Morgähn,

also ich finde das ein Kind von 3 Jahren natürlich versucht seine Grenzen zu testen. Da spielt es auch keine Rolle ob es Deutsch oder Vietnamesisch ist. Da müssen die Eltern eben zeigen wo die Grenzen liegen Winken

Verstehe aber nicht wie ein Vater sagen kann "Ich möchte mit meinem Sohn nichts mehr zu tun haben".

Naja,ist halt nur meine Meinung dazu.
Wünsche Dir und Deiner Familie für die Zukunft ein Harmonisches und Glückliches Zusammenleben Smilie

Verfasst am: 15.07.2009, 06:21 (Kein Titel)

ich kann leider nicht so gut ausdrücken,aber ich versuch es trotzdem
die älteren Generationen,leben sehr streng.das ist bei jeden Kultur ist es so.Selbst in DE war es auch so,nur seit die letzten vll 50 Jahren ist anders.
Ok kommen wir an dem Punkt zurück.was ich sagen wollte ist.Die Leuten haben das Land verloren und musste es verlassen. Das stückchen Kultur,wollen sie fetshalten.das ist bei den Türken auch nicht anders,die sind ja noch schlimmer als uns(vietnamesen).ich weiss es ist schwer zu verstehn,auch selbst für die eigene Kinder,die hier aufgewachsen sind.
auch wenn es schwer fällt,aber es ist eben unser kultur.ihr müsst es einfach so akzeptieren.sonst warum sucht ihr nicht einen Heimatsleuten von euch,dann wäre dieses problem nie aufgetaucht.
also ich hoffe kann hier mit was beitragen und wünsche euch glückliches Leben

Verfasst am: 15.07.2009, 10:05 (Kein Titel)

.......man kann es sich als Imigrant schon sehr einfach machen!!! Mit den Augen rollen

Verfasst am: 15.07.2009, 17:09 (Kein Titel)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein Mann diesen (äußerst verletzenden) Satz wirklich ernst meint, daher versuche ich das mal zu interpretieren: Ich könnte mir vorstellen, dass er sich für das Verhalten seines Sohnes gegenüber seinen Eltern schämt. Ich könnte mir weiterhin vorstellen, dass seine Eltern euer Übereinkommen (Kindererziehung ohne Gewalt) als eine Schwäche seinerseits deuten und ihn das auch spüren lassen ("Kann er sich als Mann etwa seiner Frau gegenüber nicht durchsetzen?!"). Das lässt sich natürlich kein Mann mit traditionellem Hintergrund gerne sagen. Von daher finde ich Deinen Ausdruck "Zerrissenheit" schon mal sehr gut als Erkenntnis.

Wenn er sich von Dir gemaßregelt vorkommt, ist es vielleicht möglich, dass Du als schlaue Frau ihn so ansprichst, wie es aus seiner Sicht angemessen ist? Das hängt natürlich von seinem Typ ab. Eine Möglichkeit, die weltweit häufig bei Männern funktioniert, ist das Retter-Syndrom: Wenn Du Dich als schwächer und hilfesuchend darstellst, hätte er theoretisch die Möglichkeit sich als starker Retter vor Dich zu stellen und den Eltern anders zu begegnen.

Ich denke, dass ihr beiden unbedingt eine Allianz schmieden müsst, die sowohl gegenüber eurem Sohn als auch gegenüber den Eltern hält. Ansonsten werdet ihr nämlich weiterhin gegeneinander ausgespielt. Kinder merken sowas nämlich sofort... und Schwiegereltern sowieso Winken

Ich hoffe sehr, dass ihr eure Probleme in den Griff bekommt. Und nicht vergessen: Ja, diese Phase ist schlimm, aber sie geht auch vorbei!

**Gast** Anmeldungsdatum: 26.07.2009 Beiträge: 60

hi, ich bin neu hier und ich möchte etwas hinzufügen: Ja, die vietnamesische Erziehung ist sehr streng, man könnte es mit d. chinesische Erziehung vergleichen. Ich selber bin in Deutschland geboren aber eine lange Zeit in Vietnam verbracht habe. Jetzt muss ich arbeiten gehen, ich komme später und schreibe dann weiter. Mach dir keine Sorgen Co_Tay, es wird alles wieder gut (hoffe ich)

**Gast** Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 1010

**Gast** Anmeldungsdatum: 26.07.2009 Beiträge: 60

red nur so weiter, wir merken es schon, was für ein Kind du bist bzw. null Ahnung hast/ du kannst ja nicht mal den Text v. mir analysieren. Da muss ich nicht weiter mit dir diskutieren

zero

Verfasst am: 30.07.2009, 18:51 (Kein Titel)

@zero
Bitte nicht persönlich werden.
Danke,
hien